geflutet
Die Legende von Johnny und Kalle, Teil 19

"Eine Stulle und zwei Finger breit Milch!" bellte Gott.
"Macht dann 2,50!" merkte der Kassierer blitzschnell an.
Gott verdrehte zwar die Augen, machte jedoch Anstalten, nach seinem Geldbeutel zu langen. Kalle, eben noch Zentrum der Aufmerksamkeit, sah sich das Geschehen nun aus einer plötzlich unbeleuchteten, rechtwinkligen Ecke an. Prinzipiell verband er ja keine schlechten Erinnerungen mit Gott, war dieser doch einer der Auslöser für die Klärung der schwierigen Lage mit Ede gewesen. , obgleich natürlich in einer anderen Weise, als es alle Beteiligten geplant hatten. Mit verschränkten Armen und seinen Hut hochgeschoben habend stand Kalle da und war gespannt, was als nächstes geschehen würde. Zunächst einmal nickte Gott anerkennend, als er seine Milch gereicht bekam. In einem Zug leerte er das Glas und schlug es mit einem freudig-grimmigen Gesichtsausdruck auf den Tisch, was offensichtlich zum Ausdruck bringen sollte, daß er noch lange nicht genug hatte. Diesen gar verwegenen Eindruck unterstützte er durch einen langsam von links nach rechts schweifenden Blick. Die Wirkung bei den anderen Schnellimbißrestaurantbesuchern blieb dann auch in der Tat nicht aus. Einer der Gäste hieß Bulldozer-Nick und war das Opfer eines Irrtums. Denn eigentlich saß er gerade in einem Koldinger Gefängnis. Ein Anderer hörte auf den Namen Anders Andersen und war wirklich vor Ort. Im Moment setzte er sich gerade mit den Resten seines Mittagessens auseinander, weshalb er den sich vor ihm befindenden Tisch ein Stückchen weit weg schob.
Diese illustre Runde war, wenngleich sie auch nur aus zwei Leuten bestand, schwer beeindruckt von der Vorstellung, die Gott ihr bot. Er selbst, mit leidlich gefülltem Magen sehr selbstsicher, ließ sich zu einer folgenschweren Bemerkung hinreißen: "Ich möchte nicht zahlen, zahlte ich doch damit nur Zahlen, keine Werte!"

Fortsetzung folgt...

Related Links

• Der Legende achtzehnter Teil

03.02.2006, 11:03 [Ueberfluss][665 PI]