geflutet

Guten Morgen,

eigentlich wollte ich Euch heute morgen mit einer Geschichte über das Verhalten eines Scirocco-Fahrers beglücken, der es nicht verkraften konnte, von einem schnittigen Japaner überholt zu werden. Stattdessen greife ich im "geflutet" heute morgen das schreckliche Ereignis von Erfurt - den Amoklauf des 19jährigen, der 17 Menschen tötete - kurz auf.

Es ist tragisch, was gestern in Erfurt geschehen ist, in vielen TV-Sendungen drücken die Mitbürger in Deutschland ihre Trauer und ihr Entsetzen aus. Nicht jedem, der im TV gestern zu diesem Thema etwas zu sagen hatte, kann man das auch tatsächlich abnehmen, aber ich denke, im Großen und Ganzen sind es die ehrlichen Meinungen der Bürger.

Es ist klar, dass Politiker eine Aufklärung des Vorgangs fordern und die Ursachen für dieses schreckliche Vorgehen des 19jährigen ans Licht bringen möchten. Dies entspricht auch dem Wunsch der Angehörigen der Opfer und Überlebenden, aber auch der Bürger des Landes. In diesem Zusammenhang wurde auch gleich wieder das Thema Computerspiele aufgegriffen, wie sonst ist zu erklären, dass Innenminister Otto Schily im Zusammenhang mit dem Amoklauf in Erfurt auch den "virtuellen Backround" andeutete. Das Nachrichtenmagazin SPIEGEL beschreibt es in seinem Artikel so: "Jetzt sehen viele in seinen Musikvorlieben und seinem Hang zu brutalen Computerspielen, in denen er als virtueller Killer agierte, Zeichen für seine Bereitschaft zu einer Bluttat. Zuvor hatte niemand im Umfeld des Jugendlichen Anstoß an den Killer-Spielen auf seinem Rechner genommen."

Die Auffassung zu diesem Thema ist sicherlich stets ein Streitpunkt, dies zeigt der Artikel, über den SPIELEFLUT kürzlich berichtete: Computerspiele steigern Wahrnehmung.

Was auch immer dieses Verhalten ausgelöst hat, es ist kaum rational zu erklären. Es hat in Deutschland tiefe Trauer und großes Mitgefühl ausgelöst. Wir von SPIELEFLUT gedenken der Opfer und fühlen mit den Angehörigen und den Schülern.

Euer Ubi
ubi@orbit

27.04.2002, 11:56 [Ubi][816 PI]