geflutet
Männerabend

"Was bringt wohl das Wochenende?" fragte ich mich vergangenen Montag und begann zu planen. Da ich Discos eher meide, und mir den teuren Eintritt und die Getränke von meinem mäßigen Gehalt nicht immer leisten kann, beschloss ich, doch mal wieder einen Männerabend zu veranstalten.

In der Regel endet solch ein Abend immer damit, dass einer mit dem Krankenwagen abgeholt wird, der Alkohol in Strömen fließt - zu späterer Stunde entgegen allen physikalischen Gesetzen auch rückwärts - oder die Herrschaften es vorziehen, statt einem gemütlichen Umtrunk beizuwohnen, in diverse Clubs oder Discos zu gehen. Doch dieses Mal hatte ich vorgebeugt. Ich begann meine Planung damit, die Leute, die statistisch gesehen am meisten trinken, auszusondern. Damit spart man nicht nur Geld, sondern auch das ewige Putzen am Tag danach.

Getränke kaufen: Check (Tipp: Oettinger Radler - besonders günstig und läuft wie Wasser), Partyspiele vorbereiten: Check, eventuell einen Film besorgen: Check. Eigentlich konnte nichts mehr schiefgehen. Doch dann: der Sonnabend naht. Die Anzahl der erlesenen Gäste war von zehn auf drei minimiert und alles vobereitet. Der Abend begann mit einer ausgedehnten Partie Singstar - alles soweit ganz gut!

Meiner Freundin hatte ich übrigens genügend Geld gegeben, um den Abend mit ihrer besten Freundin zu verbringen. Doch der Schrecken eines Männerabends sind verschiedene Interessen. Irgendwann gegen 22 Uhr und einem Promillepegel von circa 1,1 beschlossen wir, wie in alten Zeiten durch die Straßen zu ziehen und Blödsinn zu machen, als wären wir nochmal 15 Jahre alt. Als das Bier langsam zur Neige ging, machten wir uns auf zur nächsten Tanke; und das war das Ende eines lustigen Männerabends und der Beginn einer nicht enden wollenden Tortur. Meine Mitmänner waren leider alle extreme Autonarren, und meiner einer versteht davon ungefähr so viel wie Rudi Assauer vom Geschenkeverpacken (Insider). Also standen wir bei circa - 42°C unter freiem Himmel an der Tankstelle und unterhielten uns mit dem Tankwart. Das heißt, die unterhielten sich, und ich hoffte, dass einer der Kunden mich versehentlich überfahren würde, um dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Meine Gebete wurden dann aber (Gott sei Dank) doch nicht erhört, und so musste ich mir bis 4 Uhr morgens alles von Einspritzpumpen, Vergasern und Hubräumen anhören... Toller Männerabend! Ich hoffe, euer Wochenende war lustiger und wünsche einen guten Start in die Woche!

07.11.2005, 12:11 [Karsten][919 PI]