Die Liste an erfolgreichen Arcade Spielen aus der Schmiede SEGA ist wohl kilometerlang. Derzeit versucht sich SEGA Soccer Slam auf allen drei Highend-Konsolen daran, sich in diese Liste zu arbeiten. Ohne Regeln und mit jeder Menge Stil nimmt SEGA Anlauf, schieeßt und... TOOOOR!!!

In SEGA Soccer Slam kämpfen zwei Teams in bester Fußballmanier auf einem verkleinerten Spielfeld um den Sieg. Jedes Team besteht aus jeweils drei Hauptcharakteren und einem Standard Goalie. Bis auf den An- und Abpfiff des Spiels hat der Schiedsrichter bei SSS nicht viel zu sagen. Es gibt keine Regeln und man bolzt in rabiater Manier über den Rasen. Ziel ist es natürlich, mehr Tore als der Gegner zu erzielen und dazu verhelfen einem jede Menge Möglichkeiten. Neben dem „Normalen“ Schuss gibt es die sehr effektiven Direktabnahmen, Spotlight Shots und Killer Kicks. Spotlight Shots sind nur möglich, wenn ein Scheinwerfer auf dem Spielfeld erscheint - rennt man dann an diese Stelle und schießt kann man genau die Schussrichtung (sechs Positionen) angeben um den Goalie auszutricksen, Killer Kicks sind ähnlich. Man erarbeitet sich durch gelungene Aktionen, Pässe und Combos in einer Killer Leiste aufwärts. Ist diese gefüllt kann per Turbo und Pass der Killer Kick ausgeführt werden. Um diese ganzen Möglichkeiten zum Torerfolg zu kommen, zu verhindern, kann man grätschen und schlagen, jedoch gibt es für beide Attacken wieder Ausweichmöglichkeiten, womit die Spieltiefe in SEGA Soccer Slam zum Ausdruck gebracht wird.
Es gibt mehrere Spielmodi – neben den Exhibitionsgames gibt es eine Kampagne zu jedem der zu Beginn sechs Teams mit einer Ministory zu jedem Charakter. Hier wird auch in bester Virtua Tennis Manier auf dem Globus umhergereist, Minispiele bestritten und Goodies für die Charas gekauft. Der nächste große Modus umfasst vier Spiele, die in Folge gewonnen werden müssen. Schafft man dies kann man neue Charaktere und Teams freischalten. Zuletzt werden noch Minigames angeboten, die jedoch nicht überzeugen können. Man schaut einmal rein und dann war’s das auch. Steuerung und Gameplay wird dem Spieler in einem 16-partigen Tutorial erklärt und gut rübergebracht. Seine voll Stärke zeigt SEGA Soccer Slam beim Multiplayer Modus. Wie schon bei Beach Spikers für den Gamecube nutzt man das volle Spielspasspotential aus was einem MP an einer Konsole bringen kann. Sehr geil ist es zum Beispiel ein Team mit zwei Freunden komplett zu übernehmen und dann in die Rasenschlacht zu ziehen.

Insgesamt ist die Optik von SEGA Soccer Slam sehr comicmäßig. Daher ist sie aber nicht minder spektakulär. Animationen und vor allem Mimik der Charaktere sind liebevoll in Szene gesetzt und überzeugen auf ganzer Linie. Die Stadien, von denen man sich mit der Zeit auch mehrere frei spielt, passen gut in den Look, haben tolle Szenarios, sind aber keine Kinnladenklapper. In Sachen Sound haben mich vor allem die charaktertypischen Minijingles überzeugt, die bei Torerfolgen eingespielt werden oder wenn man die Special Leiste aktiviert. Die passen nämlich absolut perfekt zu den Charakteren und unterstreichen deren Persönlichkeit. Der Ami hat zum Beispiel eine Fanfare, die aus dem Bürgerkrieg stammen könnte (North & South) während der englische Fußballhooligan fetten E-Gitarrenbeat zu hören bekommt. Zu erwähnen sind noch die grafischen Effekte die zu jedem Team aktiviert werden, sobald man ein Special ausführt. Team Sub Zero verwandelt sich in wandelnde glitzernde Eisblöcke, während bei das feurige El Fuego Team beinahe den Sportrasen versengt.

Um es in zwei Worten zu sagen: Eingängig – perfekt. Die Schoulderbuttons aktivieren Turbo und die Special Leiste. Der große A Button dient dem am meisten benutzten Pass, B dem Schuss. Mit X und Y wird gegrätscht oder Grätschen ausgewichen, per Salto oder Wirbelattacke. In der Verteidigung dient der B Button zum schlagen. Man kann SSS traditionell arcadetypisch mit einem Arcade Stick spielen, mit ihm ist die Bedienung auch am besten. Spielt man allerdings mit dem Gamepad, steht auch die Analogsteuerung zur Verfügung. Das digitale Steuerkreuz verrichtet hier aber einen besseren Dienst, da es schneller und direkter ist.

Sechs Blocks nimmt SSS auf der Memory Card weg. Das ist jede Menge für Leute, die immer noch nur die 51 MemCard besitzen. Als Info: Nintendo hat zum November jetzt auch die 251 Memcard hier in Europa veröffentlicht. Mit ihr fallen dann sechs Blocks nicht mehr so ins Gewicht. SEGA untypisch ist jedoch der fehlende 60hz Modus, der noch so viele Gamer bei Beach Spikers beglückt hat. Sega Soccer Slam läuft also nur in 50hz mit einem minimalen Speedverlust sowie durchaus sichtbaren mittelgroßen Balken, die zum Glück aber nicht das störende Ei aus dem Fußball macht.