Die Hintergründe
Sicherlich kennen viele noch die Spielkarten von „Magic – The Gathering“ oder spielen selbst noch aktiv. Mit einer bestimmten Anzahl Karten, die rundenweise gezogen werden, versuchen sich zwei Spieler an Geschick und Glück zu übertreffen. Die russische Entwicklerfirma mit dem fantasievollen Namen „Nival“ hat sich diesem Spielprinzip eingehend gewidmet und daraus ein Spiel namens „Etherlords“ gefertigt, das seinem manuell bedienbaren Vorbild fast das Wasser reichen kann. Fast? Ja, denn bis Computerspiele Kartenspiele wirklich verdrängen können, muss noch so einige Zeit vergehen, schließlich haben diese den unschätzbaren Vorteil, dass man sie überall spielen kann, sei es auf einer Ozeanüberfaht oder während einer Expedition in die norwegischen Regenwälder. Doch wir wollen dem abschließenden Urteil nicht vorgreifen.
Das Spielprinzip
Da es vom Kartenspiel-Strategie-Adventure-Genre nur ein Katzensprung zum Adventure-Genre ist, dessen Spiele ja traditionell mit kreativen und mordsgewaltigen Hintergrundgeschichten zu protzen in der Lage sind, sollte der geneigte Spieler eigentlich auch von Etherlords eine packende und mitreißende Geschichte erwarten dürfen, doch leider tut er dieses umsonst. Die Begleitgeschichte zählt nicht gerade zu den Stärken Etherlords’. Sie handelt von vier Rassen, namentlich Kineten, Vitali, Chaosianer und Syntheten, die sich aus nicht ganz durchsichtigen Gründen um das sogenannte Äther balgen, das ein äußerst gutes Mittel sein soll, um die ultimative Macht zu erringen. Wie in vielen anderen Spielen kommt, dringt die Motivation der Parteien, die Macht an sich reißen, nicht ganz zum Spieler vor, und so muss man sich mit der Aufteilung in Gut und Böse zufriedengeben. Die Guten, das sind die Vitali und die Kineten. Während die Vitali, wie der Name schon vermuten lässt, mehr ein Faible für die Magie des Lebens und der Natur hegen, setzen die Kineten viel mehr auf ihre kinetischen Kräfte, also zum Beispiel auf fliegende Kreaturen. Den Part der Bösen nehmen, wie könnte es auch anders sein, die Chaosianer und die Syntheten ein. Die Chaosianer verkörpern sozusagen das Böse an sich, sind abstoßend und unterscheiden sich gar ganz gewaltig von den Vitali. Bei den Syntheten handelt es sich natürlich um die dem Technologischen Zugewandten. All diese Gruppen wollen nun also möglichst viel Äther erbeuten, weshalb sie in Allianzen aufgeteilt in den Krieg ziehen, welcher lautet: Gut gegen Böse! Der Spieler übernimmt eine der Parteien und führt Sie dann zum hoffentlich verdienten Sieg.
Das Spielerlebnis
Um dies zu tun in der Lage zu sein, beginnt man das Spiel aus der Vogelperspektive und überblickt dabei eine sehr schön aussehende 3D-Karte. Nun gilt es, das Spielgeschehen voranzutreiben, indem man einem seiner Helden einen Marschbefehl gibt, damit er Rohstoffe und andere schöne Dinge erschließen kann. Dabei kann es allerdings vorkommen, dass man auf weniger freundlich gesinnte Gesellen stößt, was dann in einem Kampf ausartet. Was nun folgt, ist der Mittelpunkt des Spiels. In einer wunderschönen 3D-Ansicht sieht man seinen Zauberer seinem Feinde gegenüberstehen. Er selbst kann nicht angreifen, doch die Kraft der Magie beschert ihm allerlei Möglichkeiten, seinem Gegner zu schaden. Rundenweise werden nun Kreaturen beschworen, Schutz- und Angriffszauber ausgesprochen und immer mal wieder ein zünftiger Massenvernichtungszauber losgelassen. Man fragt sich natürlich, woher die Energie für diese Feuerwerke herkommt. Die Antwort ist denkbar einfach: Pro Runde erhält ein Held eine bestimmte Menge Äther, mit der er dann so allerlei anstellen kann. Je höher das Level eines Helden ist, desto mehr Ätherkanäle verschaffen ihm Macht, was ihm unerfahrenen Gegnern gegenüber einen Vorteil verschafft, da diese ja noch nicht so große Energiequellen anzapfen können. Wozu führt das also? Richtig, je höher der Level, desto unausgeglichener respektive entspannender der Kampf.
Doch damit ist der Unausgeglichenheit zwischen zwei Gegnern, die ein auseinanderklaffendes Levelverhältnis haben, nicht genug, da auch die Zahl der Trefferpunkte pro Levelaufstieg steigt. Widmen wir uns wieder der Erkundung der Karte, denn da gibt es ganz famose Dinge zu entdecken. Ein gutes Beispiel ist sicherlich das Portal, welches neue Zaubersprüche verkauft. Jedes dieser Portale ist auf eine bestimmte Art Zauber spezialisiert, verkauft aber mit einem etwas höheren Preis auch normale Zauber. Fein, nun hat man also Zauber, doch wie wendet man sie an? Es reicht nämlich nicht, diese nur gekauft zu haben, nein, man muss auch noch Runen für diese erwerben, um sie benutzen zu können. Im Mittelpunkt der Missionen steht häufig, eine feindlich Burg zu zerstören, doch abwechselnde Aufgaben wie beispielsweise die Befreiung eines befreundeten Magiers sorgen für genügend Abwechslung. Insgesamt gesehen läuft das Spiel so ab, wie man sich ein Magic-Kartenspiel immer vorgestellt hat.
Doch damit ist der Unausgeglichenheit zwischen zwei Gegnern, die ein auseinanderklaffendes Levelverhältnis haben, nicht genug, da auch die Zahl der Trefferpunkte pro Levelaufstieg steigt. Widmen wir uns wieder der Erkundung der Karte, denn da gibt es ganz famose Dinge zu entdecken. Ein gutes Beispiel ist sicherlich das Portal, welches neue Zaubersprüche verkauft. Jedes dieser Portale ist auf eine bestimmte Art Zauber spezialisiert, verkauft aber mit einem etwas höheren Preis auch normale Zauber. Fein, nun hat man also Zauber, doch wie wendet man sie an? Es reicht nämlich nicht, diese nur gekauft zu haben, nein, man muss auch noch Runen für diese erwerben, um sie benutzen zu können. Im Mittelpunkt der Missionen steht häufig, eine feindlich Burg zu zerstören, doch abwechselnde Aufgaben wie beispielsweise die Befreiung eines befreundeten Magiers sorgen für genügend Abwechslung. Insgesamt gesehen läuft das Spiel so ab, wie man sich ein Magic-Kartenspiel immer vorgestellt hat.
Die Grafik
Zur Grafik gibt es auch einiges zu berichten. Wenn man schon von der sehr hübschen 3D-Karte beeindruckt ist, die verflucht gute Effekte und Texturen aufzuweisen weiß, dann verschlägt es einem bei den Kämpfen erst Recht die Sprache. Zaubersprüche glänzen durch Feuerwerke und andere Spielereien. Die Umgebungsgrafik sieht auch sehr gut aus, jedenfalls bis zu einer gewissen Weite, wonach sie durch Bitmaps ersetzt wird. Dies ist allerdings verständlich, da sich so die Systemanforderungen noch in moderaten Kreisen bewegen können. Die Animationen der Figuren und Kreaturen sind als erstklassig einzustufen, jedenfalls kann ich kein Spiel nennen, dass diese bei weitem zu übertreffen in der Lage ist. Einen weiteren Bonus stellt die Tatsache dar, dass sich die Landschaften recht häufig abwechseln, wodurch sich Langeweile nur bei wenigen Menschen breitmachen kann. Ob verschneite Winterlandschaften, karge Felsregionen, heiße Vulkanwelten oder idyllische Wiesen, alles ist dabei.
Die Akustik
Doch nicht nur das Auge will beim Spielerlebnis verwöhnt werden, auch das Ohr schreit nach Beteiligung am Sinnesrausch. Da das wohl auch die Entwickler wussten, statteten sie Etherlords mit einer sehr guten und passenden Musikuntermalung aus. Wie bei Adventures üblich, handelt es sich dabei vorwiegend um orchestrale Stücke. Die Sprachausgabe kann sich sehen lassen, auch wenn sich die Zaubersprüche nach einer Weile doch auffallend wiederholen, was sich durch die abwechslungsreiche Gegnerschaft jedoch wieder relativiert. Alles in allem ist auch das Akustische eine Stärke des Spieles.
Zu guter Letzt
Nach eingehender Untersuchung lässt sich feststellen, dass Etherlords sicher nicht das ideale Spiel für Menschen mit unruhigem Zeigefinger ist. Nur durch kühle Überlegung und gründliche Planung lassen sich die sehr intelligent spielenden Computergegner überwinden, die auch auf niedrigen Schwierigkeitsstufen nicht allzu leicht zu schlagen sind. Über den Multiplayerpart kann derzeit nur spekuliert werden, da diese Funktion zur Zeit des Tests noch nicht komplett verfügbar war und deshalb keine seriöse Wertung abgegeben werden kann. Jedoch hören sich die verschiedenen Spielarten schon viel versprechend an, so sollen sich beispielsweise mehrere Spieler während des Spielens zu Allianzen zusammenschließen und auch Handel treiben können. Am meisten kann ich Etherlords also denjenigen empfehlen, die schon mit Freude „Magic – The Gathering“ gespielt haben und immer nach einer guten und atmosphärischen Umsetzung gelechzt haben. Zusammenfassend lässt sich also schließen, dass die Stärken überwiegend in den rundenbasierten Kämpfen und den interessanten taktischen Möglichkeiten vorzufinden sind. Schwächen liegen in der nicht ganz so sehr überzeugenden Hintergrundgeschichte und dem doch speziell für Neulinge sehr komplizierten Einstieg, auch wenn sich das Programm bemüht, alle Funktionen einfach zu vermitteln.
Ich kann sagen: Etherlords ist ein gutes Spiel, das auch langfristig nichts an Spielspaß einbüßen muss!
Ich kann sagen: Etherlords ist ein gutes Spiel, das auch langfristig nichts an Spielspaß einbüßen muss!
Gesamtübersicht: Etherlords
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
84%
Sound:85%
Grafik:88%
Singleplayer:84%