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Der Planer 3

Es war der Mittwoch, wahrscheinlich der stressigste Tag der SFCT (Spieleflut Choas Tour), als wir Phenomedia besuchten. Tom Putzki und Holger Beisheim präsentierten uns in dem noch unfertigen neuen Sitz der Moorhuhnmacher neben Far West auch den Planer 3. Der lang erwartete Nachfolger der wohl besten Speditionsmanagesimulation in Deutschland.

Der große Tenor ist: „Zurück zu Planer 1“, nachdem im Planer 2 nicht nur die reine Spedition simuliert wurde, findet man in dem Planer 3 zurück zu den Wurzeln. Es wird nun nur noch das reine Speditionswesen plus das Privatleben simuliert und detailreich ausgebaut. Holger hatte selbst viele der tausenden Fanzuschriften ausgewertet und einige Ideen davon wurden verwirklicht.

Als erstes zeigte er uns die größtmögliche Luxusvilla im Spiel, denn im Planer 3 wird das Privatleben, wie gewünscht, viel stärker ausgebaut. So muss man nun nicht mehr mit Kind und Frau starten, sondern ist frei als Single. Das heißt natürlich, dass einem alle Möglichkeiten offen stehen. So kann der Spieler zum Beispiel, wenn er will, seine Sekretärin heiraten oder Single für immer bleiben, das steht einem nun total offen. Aber natürlich geht es jetzt nicht nur um Beziehungskisten, sondern man darf auch seine Wohnung nach eigenen Wünschen einrichten. Nicht wie früher bekommt man die neue Stereoanlage nie zu Gesicht, sondern man wird sie nun in seiner anfänglichen 40 qm Stübchen selbst installieren dürfen. Das zieht sich dann weiter von Fernsehen über Couchgarnituren bis hin zu Fitnessgeräten.

Doch nicht nur im Privaten hat sich viel verändert sondern auch im rein technischen. Mittlerweile kommt der Planer 3 in einer schönen 3D-Sicht in der Isoperspektive daher. Das sieht natürlich im Gegensatz zu dem leicht angestaubten Vorgänger gerade zu wundervoll aus. Auch gibt es nun im Managingteil schöne Balkendiagramme, die das Verwalten der eigenen Ladungen sehr vereinfachen.

Es gibt viele neue Features angefangen von der erwähnten 3D-Grafik über eine riesige Auswahl von benutzbaren Zugmaschinen bis hin zu einer fast schon unverschämten Zahl an zu transportierenden Gütern. Leider konnte uns Holger noch keine ganz konkreten Zahlen nennen, da man sich noch in der tiefen Entwicklung befindet, doch die ersten Eindrücke sind durchaus positiv.

Dann zeigte uns Holger auch noch erste Spielszenen von den Städten, die nun voll digitalisiert sind. Somit kann man in über 100 europäischen Städten real verfolgen, was die eigenen Fahrer so treiben. Und dadurch, dass die Fahrer heutzutage mit Telefon, Fax und Handy ausgestattet sind, ist es sehr einfach zu bewerkstelligen, einen entstanden Stau oder Unfall schnell zu umfahren. Auch ist es durch das Globale-Tracking-System möglich, LKWs bis auf den Meter genau zu verfolgen und somit gelingt es, die Fahrer viel einfacher zu überwachen, die sich vielleicht heimlich wieder auf einer Raststätte einen hinter die Binde kippen oder verbotenerweise ganz ohne Pausen fahren.

Und da wären wir auch schon bei den NPCs, welche nun ein eigenes Persönlichkeitsprofil haben. So wird der Trinkende Mechaniker immer mal unzuverlässig in der Werkstatt rumhängen oder unproduktiv sein. Ähnlich verhält es sich mit allen anderen NPCs, die im Spiel etwas mit dir zu tun haben, so z.B. Büroangestellte, Fahrer und andere Mitarbeiter. Daher sollte sich der Spieler als virtueller Arbeitsgeber vor einer Entscheidung über die Einstellung eines Untergebenen die Akte oder das Führungszeugnis des Zukünftigen anschauen, um Fehlgriffe im Personal zu vermeiden.
Außerdem sind jetzt die Büroräume bzw. die Werkstätten voll animiert. So wird man beobachten können wie der Gabelstapler die eigenen Trucks belädt oder ein Lastkraftwagen zur Durchsicht in die Werkshallen rollt. Der Detailreichtum reicht sogar so weit, dass die Sekretärin zum Faxgerät läuft, um einem das gerade eingegangene Fax vorzulegen.

Leider haben wir von der Steuerung noch nicht viel sehen können, da außer den statischen Screens bis jetzt kaum etwas an Gameplay zu bestaunen war, doch konnten wir auch noch weitere Einblicke in das Spiel werfen. So wird der Spieler ebenfalls mit einem Handheld PC ausgestattet sein, den er auch wie im Real-Life voll benutzten kann. Notizen und Zeitplanung kommen dann in diesen kleinen elektronischen Helfer.

Ein interessante Beigabe ist auch die Möglichkeit, die eigenen Trucks selber steuern zu können. Ob das nun wirklich so genial ist oder einfach nur als kurzweilige Dreingabe die Spielzeit ein wenig verlängert, sei dahin gestellt und wird sich zeigen.

Der Editor für die Städte ist im Internet bereits veröffentlicht wurden, so dass der Fandome seine eigenen Städte erstellen kann oder auch schon existierende Städte digitalisieren kann. Damit könnte man Greenwood natürlich ungemein helfen, indem man realistisch Städte in den Computer abtippt. Dies ermöglicht Greenwood dann eine größere Variation an Städten anzubieten. Oder wäre es nicht toll, wenn ihr in eurer Stadt euer eigenes Speditionsunternehmen aufmachen würdet und dieses zu Ruhm und Ehre führt?

Man muss natürlich sagen, dass Der Planer 3 einen soliden Eindruck macht und aus den Fehlern bzw. Kritikpunkten der beiden Vorgänger gelernt zu scheinen hat. Ob die reine Optimierung und grafische Aufwertung die deutsche Spielerschafft überzeugen kann, wird sich in den nächsten Monaten heraus stellen.
Für meinen Teil kann ich auf alle Fälle feststellen, dass der traditionsreiche deutsche Entwickler Greenwood mit deren neuesten Machwerk eine vielversprechende Wirtschaftssimulation in Arbeit hat, die das WiSim-Genre mit den Privatlebens-Elementen sinnvoll erweitert wird.


Jörg Frohberg - 06.09.2001



Gesamtübersicht: Der Planer 3

Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Wirtschafts-Simulation
Genre:


Lasst die LKW's Rollen !