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Devastation


Wer sich trotz unseres ausführlichen Devastation-Previews noch nicht für den Kauf des Spiels erwärmen konnte, darf sich nun mit dem Test unseres Christian Kunerts auseinandersetzen und über Kauf oder Nicht-Kauf entscheiden.

Grathius & Co.
Wir befinden uns im Jahre 2075. Die Welt ist allerdings nicht bunt und schön, sondern dreckig, zerstört und gefährlich. Einige wenige korrupte Riesenkonzerne kontrollieren die Welt. Aber die großen Chefs machen sich doch nicht selbst die Finger schmutzig – genetisch kreierte Truppen sollen allen Widerständlern und Firmengegnern das Licht auspusten. Das klappt auch eigentlich ganz gut, aber ihr übernehmt die Rolle des Flynn Haskell, dem Anführer einer Widerstandbewegung. Nur alleine sieht eure Zukunft ziemlich düster aus. Also erst mal weitere Widerständler finden und dann taktisch vorgehen.

Alle Hoffnung liegt bei einem in Grathius eingeschleusten Mitglied der Widerstandbewegung. Diese Person soll wichtige Daten beschaffen und gibt dabei den Löffel ab. Nun müssen Flynn und seine Freunde nur irgendwie diese supergeheimen Daten entschlüsseln. Da treffen sie auf Eve, eine sehr unloyale Mitarbeiterin von Grathius, die sich schnell der Widerstandsbewegung anschließt.

Zwei Modi, ein Ziel
„Devastation“ bietet drei Modi. Einen Action-, einen Simulationsmodus und einen Multiplayermodus. Ich befasse mich zuerst mit dem Actionmodus. Wie der Name bereits verrät, gibt es hier weitaus mehr Action als im Simulationsmodus. Hier könnt ihr euch ein riesiges Waffenarsenal ansammeln und trotzdem flink durch die Gegend sausen. Zielen fällt im Actionmodus auch um einiges leichter als im anderen Modus. Munition findet ihr recht viel, jeder Gegner lässt seine Waffe liegen. Wenn ihr also der Umwelt helfen wollt, dann wird dieser „Müll“ artig aufgesammelt. Trotzdem könnt ihr euch schneller bewegen als ein Lagerhaus.
Der zweite Einzelspielermodus ist dagegen ein wenig ruhiger. Hier könnt ihr nicht aus dem Laufen heraus hervorragend auf die Gegner zielen. Große Waffen machen euch langsamer, ein Munitionslager erst recht. Wenn euch die Teamkollegen mal vor die Flinte laufen, dann solltet ihr im Simulationsmodus besser aufpassen. Friendly Fire ist hier nämlich eingeschaltet, also erst zielen, dann schießen. Sonst beißen eure Freunde in den hässlichen Asphalt und das Spiel ist vorbei. Der Simulationsmodus ist daher schwerer als der Actionmodus. Das kommt auch daher, dass eure Waffen hier nicht mehr Schaden anrichten als die der Friedensmilizen. Trotzdem bleibt das Ziel das gleiche. Ihr müsst Grathius und die anderen Megakonzerne aufhalten, bevor es zu spät ist.

Gesellige Runde
Der Multiplayermodus bietet vier verschiedene Spielarten. Das bekannte „Deathmatch“, bei dem jeder gegen jeden kämpft. Dann noch das „Teamdeathmatch“. Hier gibt es Teams, die sich gegenseitig bekämpfen müssen. Ein „Capture the Flag“-Modus gibt es auch. Wie aus anderen Spielen auch bekannt, müsst ihr hierbei die Flagge aus der gegnerischen Basis in die eigene holen. So bekommt ihr Punkte und am Ende auch den Sieg. „Devastation“ bringt allerdings auch einen ganz neuen Modus mit sich. In „Territories“ gibt es auch zwei Teams. Jede Mannschaft hat einen „Brüter“, das ist eine Maschine um eine Person nach dem Tod wieder ins Leben zurück zu holen. Ziel ist es nun den anderen Brüter mit Hilfe von Waffengewalt zu zerstören. Bevor man allerdings dort hinkommt, muss man erst mal einen Sicherheitscode aus einem Computer beschaffen. Mit dem kann man dann wiederum einen Laserzaun ausschalten, der die Basis des Gegners verbarrikadiert. Hat man das erst mal geschafft, so bleibt der Zaun auch ausgeschaltet, egal wie oft man gen Himmel und wieder zurück fliegt. Es ist also die taktischste Variante der „Devastation“-Multiplayermodi, zudem auch noch sehr amüsant. Wenn man zum Beispiel sich von hinten an den Gegner heranschleicht, der gerade versucht den Laserzaun zu deaktivieren...

Die Wende
...und genau den gleichen Modus gibt es auch im Einzelspielermodus. Die komplette zweite Hälfte der Story hat mit den Brütern zu tun, von denen man auch selbst ein Exemplar hat. Moralisch ist es vielleicht ein wenig bedenklich sich immer wieder klonen zu lassen, aber für den Widerstand und besonders für Flynn Haskell kommt der Brüter wie gerufen. Und so werden die Levels auch weniger linear, denn nun muss man Gegenstände finden, die über die gesamte Karte verstreut sind, oder eben Laserzäune und andere Basen zerstören. Leider ist der Endkampf langweilig und unspektakulär geworden und kann mit den anderen Missionen nicht mithalten.

Die Technik
Auf den ersten Blick sieht „Devastation“ dank der neusten Unreal-Engine recht chic aus. Die Levels wirken sehr realistisch im Bezug auf das Szenario des Spiels. Überall ist es dreckig, Feuer lodern im Wind, Wände haben riesige Löcher und fast jedes Auto ist nicht mehr fahrtüchtig. Allerdings sieht es nur auf den ersten Blick so aus. Denn ich vermisse Dinge, die mit der Unreal-Engine möglich sind. Es gibt keinerlei Spiegelungen, das Wasser ist flach und undynamisch und Partikeleffekte sind sehr rar gesät. Da hätte man mehr rausholen können. Weiterhin sehen die Charaktere sehr kantig und leblos aus.
Der Sound ist ein weiterer Kritikpunkt. Die Waffen mögen zwar alle zur Atmosphäre beitragen, allerdings reicht das nicht. Wenn man gerade mal nicht kämpft und nur umher läuft, so kann man nur die monotonen Schritte von Flynn Haskell hören. Mal eine Möwe am Hafen, das war es aber auch schon. Musik gibt es nur bei Kämpfen, sonst ist es sehr ruhig. Die Sprachausgabe ist komplett auf Englisch, die Untertitel hingegen weitestgehend auf Deutsch. Nur beim Befehligen der Truppenmitglieder gibt es englische Untertitel.
Die künstliche Intelligenz der Mitstreiter ist akzeptabel. Sie schießen zwar nicht alle Gegner über den Haufen, dafür kommen sie aber größtenteils hinter Flynn her. Manchmal verheddern sich auch die Mitglieder des Widerstands, manchmal sollen sie angreifen und rennen zurück zum Start. Ist zwar alles nicht so tragisch, dafür kostet es aber Zeit und das nervt auf die Dauer. Die Gegner sind da schon um einiges schlauer. Sie verstecken sich hinter Mauern und suchen hinter Barrikaden Deckung. Scharfschützen erledigen ihre Arbeit „leider“ ziemlich gut. Nur scheint es so, als ob die Gegner ein wenig kurzsichtig wären. Denn erst wenn sie ganz nah bei Flynn stehen, fangen sie an auf ihn zu feuern.

Fazit
„Devastation“ hat für einen Ego-Shooter eine verdammt gute Atmosphäre. Überall herrschen Verwüstung und Zerstörung. Die Schwierigkeitsgrade und die zwei Einzelspielermodi machen das Spiel sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene zu einer Herausforderung. Grafisch kann das Spiel nicht mit dem Engine-Verwandten „Unreal 2“ mithalten, dafür ist das Leveldesign aber um Ecken besser. Der Mehrspielermodus bietet mit den vier Spielarten genug Abwechslung. Der Umfang von „Devastation“ reicht für ein paar Spieltage aus. Kleinere Macken und der schwache Sound mindern den Spielspaß allerdings ein wenig.


Christian Kunert - 19.04.2003



Gesamtübersicht: Devastation

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
89%
Sound:
44%
Grafik:
83%
Singleplayer:
80%
Multiplayer:
83%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 700 MHz Prozessor. 128 MB RAM. Windows 98/Me/2000/XP. 32 MB Direct 3D Grafikkarte. DirectX
System:

ca. 1 GB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Ego-Shooter
Genre: