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Billy Hatcher and the Giant Egg (GC)


Nach langer Zeit hat sich wieder einmal ein GameCube-Spiel zu uns verirrt. Klar, dass Christian Kunert, unser Nintendo-Spezialist, sich das Spiel (Billy Hatcher and the Giant Egg) vorgeknöpft hat und es auf Herz und Eier testete.

Hoch gelobt...
Ein weiteres Spiel von den Erfindern von Sonic, dem schnellsten Igel der Welt, hat vor kurzem bei uns das Licht der Welt erblickt. Bei dem neusten Werk handelt es sich um „Billy Hatcher and the Giant Egg“, dass bei den Gamecubebesitzern schon vor der Veröffentlichung für ordentlich Furore sorgte. Das lag zum einen an dem Entwickler und zum anderen an dem „so neuen“ Spielprinzip. Umso trauriger war die Spielergemeinde dann, als die ersten Wertungen von amerikanischen und japanischen Magazinen kamen. Denn das Spiel schien nicht zu halten, was es versprochen hatte. Ob das nun so ist oder nicht, versuch ich in dem folgenden Test für euch aufzuschlüsseln.

Tierfreund
An irgendeinem Tag rettet Billy Hatcher das Leben eines kleinen knuffigen Kükens. Er schlägt mit einem Ast einen angreifenden Raben in die Flucht, die Gewaltszene wird selbstverständlich ausgeblendet. Danach ist Billy Hatcher der Auserwählte – nicht zu verwechseln mit Neo –, der die Hühnerwelt von der Rabenplage befreien muss. Die Hühnerwelt, auch Land des Morgens genannt, ist das Zuhause der weisen Hühner, die jeden neuen Tag mit ihrem Morgenruf einleiten. Doch eines Tages kam ein Krähenschwarm über das Land geflogen und mit den Krähen kamen noch ein paar andere Monster. Die weisen Hühner wurden eingesperrt und seitdem ist das Land des Morgens in ewige Dunkelheit getaucht. Nun muss Billy Hatcher die weisen Hühner befreien und die Krähen aus dem Hühnerreich vertreiben.

An die Eier, fertig, los!
Ohne viel Erklärung geht das Spiel im Storymodus auch schon los. Billy Hatcher landet in dem ersten Abschnitt der Hühnerwelt. Der Hühnergott teilt Billy Hatcher mit, dass er den legendären Hühneranzug finden muss, damit er die Kontrolle über die Eier übernehmen kann. Klingt seltsam, ist auch so. Aber nichtsdestotrotz macht der Spieler sich mit Billy auf den Weg. Einige Hühnerküken sind über den Level verteilt und geben euch mehr oder weniger nützliche Tipps. Nach kurzer Zeit hat man das Ei mit dem Anzug gefunden und kurze Zeit später hat der Protagonist das chice Kleidungsstück angelegt. Nun kann man die Eier benutzen, die über die Levels verstreut sind. Einfach dagegen laufen und drauflos rollen. So kommen auch die ersten Gegner, ein paar Monster, die mich an Katzen erinnern. Was kann man da mit einem menschengroßen Ei wohl am besten machen? Richtig, drüberrollen. Gesagt, getan. Die ersten Feinde sind besiegt.

Billy der Profi
Ein umfangreiches Waffenarsenal hat der blonde Junge zwar nicht, dafür kann er aber ein paar andere Eier-Moves ausführen. Zur Not darf man auch mal hochspringen und dann auf den Gegner stampfen oder einen Eiersprint hinlegen und damit die Feinde besiegen. Billy ist auch in der Lage, das Ei einfach abzuschießen. Die Gegner kugeln dann wie beim Billard durcheinander und verletzten weitere Feinde. Der Egg Dunk wird in der Luft ausgeführt, wobei der Held im Hühneranzug das Ei auf die Gegner wirft.

Erntedankfest
Jeder Gegner hinterlässt Obst. Ja, Obst! Um die Eier auszubrüten und ihre Kräfte nutzen zu können muss man über die Früchte rollen und damit das Ei „auftanken“. Je nach Ei kann das schon mal länger dauern. Ist das Ei dann groß genug geworden, kann man es durch Druck auf den R-Knopf anschreien. Ein Hahnenschrei, um genauer zu sein, bringt das Ei dann zum platzen und man kann die eingeschlossenen Items und Tiere nutzen. Einige Eier beinhalten Tiere, deren Elementarkräfte man nutzen kann und manchmal auch nutzen muss. So kann man nur mit dem Wasser speienden Pinguin gefährliche Feuer löschen oder mit dem ziemlich seltsam anmutenden Igel-Robben-Hunde-Mischling Robbie und seinen Eiskräften Lavaflüsse zum Erstarren bringen.

Endlich mal wieder Karneval
Dann gibt es noch kleine andere Tiere, wie z.B. der Schmetterling, der die Energieleiste des Spielers wieder auffüllt. Eine weitere Itemgattung sind die verschiedenen Hüte. Damit kann man den Eiern zusätzliche Elementarkräfte verleihen oder Billy erhält die Fähigkeit wie ein Zirkusclown auf den Eiern balancieren zu können. So kann er Flüsse hinunterfahren. Mit dem Psychohut kann er seine Eier wie von Geisterhand steuern. Man sieht: Ohne Eier kommt man in diesem Spiel nicht weit. Leider wird in der Anleitung nichts über spezielle Eier erklärt, beim Spielen selber genauso wenig. Erst wenn man den Level geschafft hat, kommen die ausgebrüteten Eier in die Eiergalerie, wo man dann auch vielleicht die genaue Funktion der Hüte in Erfahrung bringen kann. Dumm ist das nur, wenn man mit einem Gegenstand nicht zurechtkommt und so die Mission nicht schafft, denn dann wird man nie hinter das Geheimnis dieses Items gelangen.

Rettet die Hühner
Es gibt sechs unterschiedliche Landschaften, darunter ein Freizeitpark, eine Schneelandschaft und ein Piratenszenario. In jeder Welt sind mehrere Missionen möglich, wobei sich die Missionsziele als nicht allzu abwechselungsreich erweisen. Als erstes muss man das weise Huhn jeder Welt befreien. Das sieht dann so aus, dass man als Billy Gegner platt rollt und danach das goldene Ei ausbrütet. Die zweite Mission ist eben so fest vorgegeben wie die erste. Es gilt das Krähenmonster zu besiegen, welches das weise Huhn eingesperrt hatte. Leider stellen sich diese großen Endgegner nicht als wirkliche Herausforderung heraus. Die restlichen Missionsziele gestalten sich ein wenig abwechselungsreicher. Bei der einen Aufgabe muss man 100 Krähen besiegen, ein anderes Mal muss der Spieler ein Wettrennen gegen irgendwelche Bewohner der Hühnerwelt gewinnen. Oft muss man allerdings auch nur einfach einen gewissen Ort in einem Level erreichen – das meist durch die Aktivierung einige Schalter -, um dort ein Emblem der Tapferkeit zu bekommen. Diese Auszeichnungen bekommt man für jede abgeschlossene Mission.

Die Technik
Grafisch kann „Billy Hatcher and the Giant Egg“ nicht mit aktuellen Spielen mithalten. Kantige Objekte lassen die Spielwelt nicht wirklich lebendig wirken. Gras gibt es nicht, nur eine flache Grastextur. Musikalisch hören sich die meisten Musikstücke auch ziemlich gleich an. Sobald man einen Abschnitt wieder ins Tageslicht gerückt hat, trällert fröhliche Musik aus den Lautsprechern. In den Menüs wird man von einem Lalala-Lied begrüßt. So schön das auch sein mag, die Abwechselung fehlt trotzdem. Das ist bei den Gegnern nicht anders. Es mag ja nett sein, dass man ein und demselben Gegnergrundtyp viele verschiedene Modelle beschert hat, aber auf Dauer reicht das nicht. Um die unterschiedlichen Gegnertypen (ohne die Endgegner) zu zählen, brauch ich nicht mehr als meine zwei Hände. Die Kameraeinstellung kann auf Dauer auch nerven. Aus einer 3rd-Person-Perspektive muss man oft aufpassen nicht unbeabsichtigt in irgendwelche Abgründe zu laufen.

Legebatterien und andere Features
Das Spiel hat auch noch einen Multiplayermodus zu bieten, in dem man sich mit Eiern bekämpfen kann oder um die Wette brütet. Mag vielleicht kurz mal nett sein, aber wenn man mit ein paar Freunden an einem GameCube spielen möchte, dann sollte man lieber zu einem anderen Spiel greifen. Ein großes Lob hingegen handelt sich das Link-Feature zwischen GBA und GCN bei mir ein. Im Spiel selbst kann man Eier ausbrüten, die Minispiele enthalten. Mit einem Linkkabel kann man diese auf den GBA übertragen und solange spielen bis die Batterien leer gehen. Auch sehr unterhaltsam, sodass man das Spiel fast schon weiterspielen muss, nur um alle Minigames freizuspielen.

Fazit
„Billy Hatcher and the Giant Egg“ kann leider nicht das halten, was man von dem Spiel im Vorfeld erwartet hatte. Das Spielprinzip ist zwar anders, deswegen ist es aber nicht direkt besser. Mich hat es stark an Mario Sunshine erinnert, das allerdings weitaus besser und unterhaltsamer ist. Die Präsentation von „Billy Hatcher and the Giant Egg“ lässt noch einige Verbesserungsmöglichkeiten offen. Eierfetischisten werden wohl ihre Freude an diesem Spiel haben, Freunde des Connectivity-Features zwischen GCN und GBA sind hier ebenfalls gut bedient. Alle anderen sollten sich es gut überlegen, ob sie sich diese eher durchschnittliche Jump’n’Run-Spiel zulegen.


Christian Kunert - 19.12.2003



Gesamtübersicht: Billy Hatcher and the Giant Egg (GC)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
82%
Sound:
66%
Grafik:
70%
Singleplayer:
71%
Multiplayer:
60%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

1-4 Spieler
Multiplayermodi:

Deutsch
Sprache:

Jump’n’Run
Genre: