Baldurs Gate: Dark Alliance (XBOX)
Mit Baldurs Gate - Dark Alliance nistet sich nun auch die erfolgreiche Baldurs Gate-Spielereihe in den Xboxen ein. Armin Sengbusch, leidenschaftlicher X-Boxer und RPG-Fan zugleich, nahm das Spiel in seine Grabscher und fertigte ein Review, welches ihr natürlich nur bei uns finden könnt, an. :o)
Drei Charaktere, ein Spiel
Klar, das Spielprinzip bietet nichts Neues: Ihr habt zu Beginn des Spiels die Wahl zwischen drei Charakteren, mit dem ihr euch dann mit den zahlreichen Gegnern herumschlagt. Zur Wahl stehen ein prügelnder Zwerg, eine zaubernde Elfe und ein mit Pfeil und Bogen schussgewaltiger Mensch. Die Geschichte, die ihr erlebt, ist jedoch immer die gleiche und verläuft absolut linear. Die Stadt Baldur's Gate wird von einer seltsamen Diebesgilde bedroht, die neben ihren kleptomanischen Anwandlungen auch nicht vor Mord zurückschreckt. Als unangenehmer Nebeneffekt haben sich, seitdem die Gilde aktiv ist, im Keller der Schänke "Elfenlied" gigantische Ratten eingenistet. Diesen Tierchen möchte ich in meinem Haus nicht begegnen, im Spiel stellen sie den Anfänger jedoch vor nicht allzu große Probleme und bieten einen guten Einstieg in die Steuerung des Charakters. Außerdem fällt angenehm auf, dass ihr den Schwierigkeitsgrad zu Beginn so einstellen könnt, dass das Spiel auch für Neulinge zu bewältigen ist.
Töten, töten - und immer besser werden
Die Belegung des Controllers ist logisch und in meinen Augen brillant gelöst. So sind die "Special Moves" der einzelnen Charaktere schnell anwählbar und neben der Steuerung des Charakters könnt ihr auch die Kameraperspektive fließend verändern. Das ist gerade dann äußerst hilfreich, wenn sich Truhen oder Fässer hinter Mauer verbergen, die vom "normalen" Blickwinkel nicht einsehbar sind. In diesen Truhen findet ihr Heiltränke, Waffen oder andere Ausrüstungsgegenstände, die euch die Hatz durch die feindlichen Lager erleichtern. Toll gelöst sind die Schwerttechniken des Zwergen, der wahrlich desaströse Attacken setzen kann. Aber auch die anderen beiden Charaktere haben ihren Reiz – jeder nach seinem Plaisir. Binnen weniger Minuten hat man das Spiel im Griff, und dank des niedrigen Schwierigkeitsfaktors macht der Charakter schnell Forschritte: Tötet ihr genug Feinde, dürft ihr die Fähigkeiten eurer Spielfigur aufwerten und werdet so schneller, intelligenter, stärker, weiser oder lernt neue Zaubersprüche kennen. Langfristig ist das auch das Hauptziel des Spiels: den Charakter so weit es nur geht aufwerten. Die Labyrinthe im Keller, im Wald oder in den Bergen sind schnell erforscht. Da bleibt dann nicht mehr viel zu tun, außer sich im Modus "Herausforderung" zahlreichen Monstern zu stellen. Die Aussicht auf einen weiteren Teil der "Baldur's Gate"-Serie lässt auf eine Verbesserung hoffen, die vielleicht mehr Tiefgang und Komplexität bietet.
Kaum zu hören, aber da
Am Sound gibt es nicht viel zu mäkeln: Euer Charakter lässt mitunter ein paar muntere Sprüche los, die vor allem während der Kampfszenen für ein Schmunzeln sorgen dürften. Auch die Gegner geben Laut von sich, wobei es aber beim Geräusch bleibt. Dafür sind die Zwischensequenzen üppig und Ton und Text, was mitunter etwas nervig ist. Die langen Monologe und Erklärungen der Informanten sind allerdings per Knopfdruck leicht abzukürzen, was vor allem für den Wiederholungsspieler angenehm ist.
Und überall lauern Speicherplätze
Ungern erinnere ich mich an Spiele, die nur bestimmte Plätze anbieten, an denen man seinen Fortschritt speichern kann. Baldurs Gate bildet in dieser Hinsicht eine Ausnahme, denn nirgends sind die Speicherplätze so reichhaltig gestreut wie hier. Das macht das Ableben bei den mitunter heftigen Endgegnern einfacher und motiviert zum Weiterspielen. Gerade zu Beginn des Spieles kann es euch durchaus passieren, dass ihr dem Biss einer Ratte zum Opfer fallt – und mit einem Lächeln greift ihr auf den kürzlich gespeicherten Spielstand zurück und jagt eben diese Ratte zur Hölle. Das senkt sicherlich den Schwierigkeitsgrad, erhöht aber den Spielspaß.
Fazit: Der Snack für Zwischendurch
Für lange Winternächte ist dieses Spiel nicht geeignet: Zu wenig Tiefgang, zu kurze Spieldauer, zu leicht ist "Baldur's Gate" zu lösen und durchzuspielen. Profis sind mit "Baldur's Gate – Dark Alliance" für einen Nachmittag beschäftigt, ungeübte Spieler brauchen vielleicht ein paar Stunden länger. Dafür ist das Spiel aber eine willkommene Abwechslung während eines kurzen, heftigen Regenschauers und kann dabei immer wieder unterhalten. Für einen Nachfolger wünsche ich mir dennoch etwas mehr Komplexität und Spieltiefe.
Gesamtübersicht: Baldurs Gate: Dark Alliance (XBOX)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
78%
Sound:80%
Grafik:85%
Singleplayer:80%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
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Publisher:
Deutsch
Sprache:
Fantasy Rollenspiel
Genre: