Battle Engine Aquila (XBOX)
Tequila, Tequila! Das Lieblingsgetränk der einen ist das Todesurteil der anderen. Werner Nemetz, unser jodelnder Alpenkorrespondent, schnappte sich jüngst Battle Engine Aquila und verfasste ein Review, welches selbst im nüchternen Zustand absolut genießbar ist.
Hintergrundgeschichte
Ohne Fleiß kein Preis
Natürlich kann man ihnen dieses Kampfgerät nicht einfach so anvertrauen, deswegen geht es erstmals ab zum Training. Hier bekommt man wie üblich die Steuerung und das HUD erklärt. Abgesehen von dem üblichen schießen und Waffen wechseln gibt es noch ein anderes wichtiges Steuerungselement. Die Änderung des Modus, hier kann man aus zwei wählen. Zum einen gibt es den Laufmodus. Wie der Name schon erahnen lässt bewegt man sich hier am Boden und es gibt nicht viel zu beachten außer Schildenergie und Panzerung. Der andere Modus ist der Flugmodus. Wo befindet man sich hier? Richtig, in der Luft. In diesem Modus lässt sich die Battle Engine ähnlich wie eine Harrier steuern. Sehr zu beachten ist hier die Anzeige dafür wie lange man noch in der Luft bleiben kann, denn die der Luftmodus ist auf eine bestimmte Zeit beschränkt und abhängig vom Energieverbrauch. Auch beim Umschalten in den Laufmodus sollte man darauf achten zum einen sich über Boden zu befinden, da ein Schwimmmodus irgendwie vergessen wurde was irgendwie dumm ist, wenn man bedenkt: Die Welt ist größtenteils überschwemmt. Es ist auch dabei darauf zu achten immer schön die Bremstriebwerke ein zu schalten ansonsten gibt es eine unsanfte Landung.
Was erwartet euch...
... in der Welt von Battle Engine Aquila? Diese Frage ist schnell beantwortet. Shooterkost der gehobenen Klasse. Obwohl die Steuerung nach kurzer Eingewöhnungsphase gut von der Hand geht bietet sie auch für versiertere Spiele noch einige Finessen. Da man nicht in jedem Modus die gleiche Bewaffnung hat, kann man das gut kombinieren, indem man schnell wechselt und beispielsweise eine Raketensalve auf größere Verbände an Panzern abfeuert, dann wieder umschaltet und ihnen den Rest verpasst. Die KI ist zwar nicht die beste, aber die Massen an Einheiten gleichen dieses “Manko“ wieder aus. Ob es wirklich ein Manko ist, kann man nicht sagen, denn hätten die Einheiten eine sehr hohe KI würde man nicht weit kommen. Die feindlichen Einheiten bestehen aus Panzern, Soldaten, Flugzeugen, Schiffen und anderen Militärgerätschaften die euch alle ans Leder möchten. Natürlich müsst ihr diese eliminieren, genau dafür steht euch ein reichhaltiges Angebot an Waffen zur Verfügung. Selbst könnt ihr die Bewaffnung der BEA nicht bestimmen, aber vor jeder Mission, mit Ausnahme der ersten Missionen, dürft ihr euch zwischen verschiedenen BEA Prototypen entscheiden die alle eine andere Bewaffnung aufweisen. Im späteren Spielverlauf kann man auch den Piloten wechseln, je nach Pilot ist die Battle Engine stärker gepanzert oder schwächer.
In Hülle und Fülle...
... sind die Missionen in Battle Engine vorhanden. Dem Spieler stehen hier insgesamt 43 - in Worten: Dreiundvierzig - Missionen zur Verfügung. Diese sind in 8 Episoden unterteilt, wobei das ganze durchgehend von einer Story weiter geführt wird. Diese Missionen sind aber nicht an einem Stück zu spielen, sondern je nachdem wie man die voran gegangene Mission beendet hat, erwartet einen eine andere Mission. Das Ganze hat leider einen bitteren Nachgeschmack: Obwohl eine große Anzahl an Missionen vorhanden ist, unterscheiden sich manche nicht groß voneinander. Die Parallelmissionen ähneln sich manchmal sehr und die Story ist dennoch sehr linear gehalten, obwohl es diese Missionsabzweigungen gibt. Vom Aufbau der Missionen ist da auch ein kleiner negativer Punkt vorhanden, dieser ist aber genrebedingt. Es geht meistens um das Gleiche, zum einen muss man die feindlichen Einheiten alle Eliminieren und zum anderen bestimmte Gebäude oder Einheiten beschützen, so dass diese nicht zerstört werden. Dies macht die Missionen aber nicht leicht, im Gegenteil, die meisten Missionen benötigen gute Kenntnisse der Steuerung und auch darüber, mit welchen Waffensystemen welche Einheit am besten auszuschalten ist. Dieser Umstand ist auf die enorme Masse der Gegner zurück zu führen.
Von der Battle Engine...
... zur Grafik Engine. Hier mussten die Entwickler einen Kompromiss finden zwischen ansprechender Grafik und vielen Einheiten ohne dass der Spielfluss leiden darf. Dies wurde recht gut gelöst, denn die Einheiten sehen nett aus, die Areale sind etwas größer gestaltet und bieten auch Wälder, zudem läuft das Spiel meistens flüssig. Bei extremen Ansammlungen an Einheiten kommt es schon einmal vor, dass die Frames in den Keller gehen. Diese halten sich zum Glück aber in Grenzen sodass der Spielspaß dadurch nicht getrübt wird. Von der Umgebungsgrafik sollte man nicht zu viel erwarten. Meistens wird der Kampf auf einer Insel ausgetragen, die, wer hätte es gedacht, von Wasser umgeben ist. Auf der Insel findet man dann meistens viele Bäume, die man (alle Umweltschützer bitte diesen Satz nicht weiter lesen) nach Belieben durch Beschuss in Brand setzen oder einfach drüber laufen und so eine Schneise der Verwüstung im kleinen Wäldchen hinterlassen kann. Wenn da nicht die vielen Gegnereinheiten wären, könnte man die ganze Insel von den Bäumen befreien, aber man ist damit beschäftigt, die Insel von den bösen, bösen Muspell zu befreien. Wenn man sich die Zwischensequenzen ansieht könnte man glauben, dass dies die Erde ist und nicht ein Planet in einem fremden Sonnensystem, denn die Charaktere sehen ein bisschen nach Planet der Affen aus. So in etwa wie man nehme Charlton Heston aus dem ersten Planet der Affen und mische ihn mit ein wenig Judy aus Daktarie und schon hat man die Rassen Forseti und Muspell.
Test, test, test...
... 1, 2, 3 Soundcheck. „Man schließe die Augen, man schärfe das Ohr“, mit diesem Zitat von Goethe wollen wir uns nun dem Sound widmen. Fangen wir am besten bei den Soundeffekten und der Musik an. Hier gibt es nichts Weltbewegendes und dem aufmerksamen Ohr des Spielers wird nur Durchschnitt geboten, was etwas schade ist, da man hier viel besser hätte sein können. Bei der Synchronisation gibt es schon mehr zu sagen. Die etwas affig aussehenden Charaktere sprechen Deutsch, aber nicht stinknormal sondern mit einem eher deplazierten Russischen Akzent. Da es ein fremder Planet ist macht es Sinn, dass die Charaktere nicht ganz wie Menschen aussehen, aber warum sie mit diesem Akzent sprechen ist schon sehr seltsam, da es nicht hinein passt.
Fazit
Was bleibt einem zum Abschluss noch zu sagen zu einem Shooter der eher gehobenen Klasse. Für alle Shooter Fans ein absoluter “must have“ Titel, diejenigen die mehr auf Strategie und Taktik stehen, sollten vor einem Kauf des Spieles einmal selbst Hand anlegen. Wenn man gerne alles in Schutt und Asche legt, wird man seinen Spielspaß an diesem Spiel finden, da auch die Langzeitmotivation vorhanden ist durch eine Story, die leider zu linear ausgefallen ist und zahlreichen Missionen, die nicht so viel Abwechslung bieten wie man es sich erwünscht hätte. Die Langzeitmotivation wird aber wiederum von zahlreichen Gimmicks die man frei schalten kann, erhöht und auch der Multiplayer-Part kann sich sehen lassen und macht Battle Engine Aquila nicht zu einem Einspielergemetzel only. Zu zweit macht das Spiel noch mehr Spaß als es so schon der Fall ist. Obwohl einige Mankos vorhanden sind, ist es ein guter und solider Ableger des Genres, für den Genrethron reicht es aber eindeutig nicht.
Gesamtübersicht: Battle Engine Aquila (XBOX)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
81%
Sound:71%
Grafik:82%
Singleplayer:80%
Multiplayer:82%