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Panzer Elite Special Edition

Lang ist's her...
...als "Panzer Elite" sich den Weg in die Verkaufsregale der deutschen Läden bahnte. Das war noch im Jahre 1999. Das Spiel erreichte gute Verkaufszahlen, nur stellten die Publisher Nachliefern ein. Doch jetzt, im Dezember 2001, ist "Panzer Elite" zurück und will sich erneut den Weg in die Herzen der Simulations-Fans sprengen. Aber nicht nur das, eine kräftige Bonus-CD wartet auf Sie, die Sie mit Modifikationen, Tools und sonstigen Sachen wie Wallpapers und einem Editor versorgt. Der aktuelle Patch 1.1 ist ebenfalls sofort integriert worden.






Erste Eindrücke
Nachdem ich "Panzer Elite – Special Edition" und die damit verbundenen Modifikationen installiert habe, starte ich das Spiel. Ich suche verzweifelt nach einem Tutorial, da ich gerne ausführlich in das Spiel eingeführt werden will. Doch ich suche vergebens. Na gut, ich starte also erst mal ein schnelles Spiel und lege mir das Handbuch mit der Steuerung daneben. Mir wird erklärt, was mein Auftrag respektive meine Ziele sind. Ich starte die Mission und fahre erst mal ein wenig umher, um mich mit der Steuerung vertraut zu machen. Ab jetzt weiß ich, was es heißt, wenn jemand sagt: „Dieses Auto hat einen Wendekreis wie ein Panzer“, denn das Gameplay ist relativ langsam. Mit der Tabulator-Taste lässt sich aber ein „Zeitraffer“ einschalten, was ich auch sofort ausnutze, um schnell an meinen Einsatzort zu gelangen. Ich soll unter deutscher Führung Panzer der Amerikaner aufhalten und eine Stadt sichern. Das ist leichter gesagt, als getan, denn die Steuerung erscheint mir immer noch relativ kompliziert. Doch nachdem ich diese Mission zum sechsten Mal wiederholt habe, stellt sich endlich der erste Erfolg ein und ich kann die amerikanischen Panzer erfolgreich davon abhalten, mich und meine Truppe zu zerstören. Mit meinen neu erworbenen Kenntnissen, die mir helfen auf Panzer zu zielen und auf sie zu feuern, starte ich eine Kampagne... hier beginnt "Panzer Elite – Special Edition".

Der Zweite Weltkrieg und seine Schlachten
Das Spiel dreht sich rund um den Zweiten Weltkrieg und dessen atemberaubende Schlachten. Dieses Spiel nimmt sich die Panzerschlachten und die damit verbundenen strategischen und taktischen Feldzüge zur Brust. Die Missionen und Kampagnen basieren auf den realen Schlachten der Jahre 1942 und 1944 sowie auf über 80 Szenarien in Nordafrika, Italien und der Normandie. Sie haben in den Kampagnen am Anfang die Wahl, ob Sie den Amerikanern oder den Deutschen dienen wollen. Die verschiedenen Spielmodifikationen enthalten von actionorientierten Gefechtsszenarien bis hin durchgeplanten Feldzügen alles, was sich das Simulationsherz wünscht.




Grafik
Da das Spiel ursprünglich aus dem Jahre 1999 stammt, darf man kein grafisches Feuerwerk erwarten. Feldwege sehen komisch aneinander gelegt aus, Häuser sehr klobig und die Panzer haben relativ wenige Details. Die Animationen sind allerdings relativ flüssig, was bei einem fahrenden Panzer ja aber auch weniger das Problem sein sollte. Geschosse ziehen einen schönen weißen Schweif hiter sich her und durch die Bonus-CD wurden verschiedene Effekte wie beispielsweise das Zerstören eines Panzers verbessert. In der Bonus-CD kommt eine Modifikation hinzu, die den Tag- und Nachtwechsel eingeführt hat, welcher für solch eine alte Engine relativ hübsch aussieht. Aber etwas Spektakuläres kann man von diesem Spiel in puncto „Grafik“ leider nicht erwarten. Sträucher und Bäume sehen relativ bescheiden aus und bei Flüssen muss man zweimal hinschauen, bevor man sie erkennt. Mir persönlich ist es oft passiert, dass ich auf weit entfernte Sträucher geschossen habe, in der Hoffnung, dass ich einen amerikanischen oder deutschen Panzer kaputtschieße. Da ich die Grafik leider am heutigen Standart und nicht an dem von 1999 messen muss, kann ich sie nicht gutheißen. Die Grafik ist ein deutlicher Negativpunkt.

Sound
„Feind auf sechs Uhr!“ All diese typischen Sounds bekommt man in „Panzer Elite – Special Edition“ zur Genüge geliefert. Jeder Schaden, der an einem Panzer verrichtet wurde, wird ebenso wie tote oder verletzte Einheiten gemeldet. Der Fahrsound, der ertönt, wenn sich ein Panzer in Bewegung setzt, ist allerdings eine einfallslose Endlosschleife, und so etwas wie „Musik“ sucht man vergeblich. Der Sound ist nur was die Analyse der Lage in einer Mission betrifft spitze. Sie können sich vollständig auf das Geschehen konzentrieren, während Ihnen eine Männerstimme immer die aktuelle Lage nahe legt. Dies beinhaltet Dinge wie die Sicherheit ihres zu Verteidigenden Punktes, die aktuelle Position von Feinden, sowie erfolgreiche Abschüsse eines gegnerischen Panzers. Der Sound ist durchschnittlich.

Gameplay
Die Funktionalität des Panzers in "Panzer Elite – Special Edition" ist eine Sache für sich. Auf der einen Seite bietet sie unglaublich viele Funktionen, wie zum Beispiel das benutzen einer Bug-Kanone oder das Abfeuern von sogenannten „Sprengranaten“, auf der anderen Seite stehen Sie einem sehr komplizierten Spiel gegenüber, durch das man erst nach sehr langer Einspielzeit durchblickt. Die Maus ist komplett in das Gameplay eingebaut. Sie haben oben links ein spezielles Maus-Menü, in dem Sie zum Beispiel das Geschütz oder den ganzen Panzer drehen und bewegen. Mit der Maus können Sie Ziele markieren, auf die Sie dann entweder selber schießen oder in einem Menü einem ihrer Panzer zuweisen, dieses Ziel anzugreifen oder zu verteidigen. Genauso können Sie Punkte in der Landschaft markieren, die Ihren verbündeten Panzern anzeigen, wohin Sie Ihren Panzer bewegen sollen beziehungsweise wo Sie die Stellung halten wollen. Allein haben Sie keine Chance gegen ein paar gegnerische Panzer. Ohne Ihre Teamkameraden sind Sie verloren.
Die Interaktion mit verbündeten Panzern funktioniert dank der übersichtlichen Steuerung mit der Maus relativ gut und stellt kein Problem dar. Problematischer ist es erst, wenn ein Panzer zum Beispiel in Ihren Bug gerät, und Sie sich auf ihre Bug-Kanone verlassen müssen, denn das ist relativ umständlich und man muss die komplette Verteidigung beziehungsweise die Übersicht über das Schlachtfeld aufgeben. Das Gameplay selbst gestaltet sich relativ langatmig und langweilig. Die richtige Stimmung, in einer Schlacht zwischen vielen Panzern zu sein, kommt relativ selten auf. Die Künstliche Intelligenz lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Ich erinnere mich an verbündete Panzer, die eine Stadt, die ich beschützen soll, einfach kaputtfahren respektive die Gebäude einreißen und an Gegner, die einfach an mir vorbeifahren, ohne zu schießen, und das, obwohl ich der letzte Panzer war. Ihre Zugteilnehmer gewinnen nach jedem Einsatz an Erfahrung und wenn sie getötet werden, kann man sie in einem speziellen Menü gegen einen anderen Soldaten austauschen. Das Spiel enthält über 100 selbst steuerbare Panzer und Fahrzeuge.

Multiplayer
Der Multiplayer macht in der Hinsicht Spaß, dass man sich nur auf seinen Panzer konzentrieren muss und man nicht nebenbei zwei oder drei Panzern Befehle erteilen muss. Man kann frei konfigurierbare Szenarios in Lan und Internet mit Freunden spielen. Der Multiplayer ist nichts Besonderes, aber als Abwechslung mal ganz nett, wenn man ansonsten nur Singleplayer spielt.

Modifikationen
Die neue Version von "Panzer Elite" wird mit einer Vielzahl von Modifikationen ausgeliefert. Das sind folgende:

Snow and Night
Diese Modifikation ist wohl die größte von "Panzer Elite – Special Edition" mit satten 450 MB Speicherplatz. Sie bietet Nacht- und Schnee-Einsätze für alle Feldzüge, viele russische Fahrzeuge und Panzer, sowie fiktive Missionen der Russen in der Normandie und vieles mehr.

Britpack ’44
Diese Modifikation fügt dem Spiel viele britische neue Panzer hinzu. Die Größe beträgt 92 MB.

Full Monty
Diese Modifikation macht fast alle Fahrzeuge im Spiel für den Kommandanten steuerbar und ist 13 MB groß.

Monty vs Rommel
Diese Modifikationen fügt dem Spiel weitere britische Einheiten hinzu in einem Wüstenfeldzug gegen Nordafrika, was einen Speicherplatz von 57 MB fordert.

OstPak
Diese Modifikation fügt viele neue Russische und ein paar neue Deutsche Panzer in das Spiel ein. Der geforderte Speicherplatz beträgt 96 MB.

Peiper
Diese Modifikation fügt viele neue Panzer in das Spiel ein, was einen Speicherplatz von 30 MB beansprucht.

Lohnt sich der Kauf?
Für Simulationsfans ist der Kauf durchaus zu empfehlen, auch wenn die Grafik nicht mehr ganz dem heutigen Standard entspricht. Wer gerne mal die Schlachten des Zweiten Weltkrieges miterleben möchte, ist allerdings mit "Panzer Elite – Special Edition" gut bedient.
Genauso kommen jene Leute auf ihre Kosten, die auf taktische und langsame Schlachten stehen. Für Simulations- und Taktik/Strategiefans durchaus zu empfehlen!

Fazit
Über das Spiel kann man geteilter Meinung sein. Auf der einen Seite ist es ein sehr taktisches, gutes Spiel auf der anderen Seite ist das Gameplay sehr langsam, die Grafik unterdurchschnittlich und der Sound bis auf die detaillierten Kommentare relativ schlecht. "Panzer Elite – Special Edition" ist heutzutage nur noch durchschnittlich.


Arndt Jankowski - 16.12.2001



Gesamtübersicht: Panzer Elite Special Edition

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
75%
Sound:
72%
Grafik:
68%
Singleplayer:
71%
Multiplayer:
73%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Pentium II 350 MHZ, 64 MB Ram, 4 MB Grafikkarte
System:

2 CDs / max. 1,7 GB
CD/HD:

ca. 50.-DM
Preis:

Deutsch - Deutsch
Sprache:

Simulation
Genre:


Eine alte aber gute Panzersimulation!