Soldiers of Anarchy
Gut geplant, halb gewonnen
Nachdem die letzte Patrone verstaut ist und alle Reifen aufgepumpt sind, stürzt ihr euch mit maximal 10 Soldaten sowie ebenso vielen Fahr- oder Flugeinheiten ins Getümmel. Dabei müsst ihr beachten, dass ein ausgewachsener Panzer oder auch bewaffneter Hummer mindestens zwei Soldaten benötigt, um voll einsatzfähig für den Kampf zu sein. Um bei den Kämpfen auf den riesigen 3D Karten die Übersicht zu behalten, gibt es 3 Kameraperspektiven die jedem Spieler alle Freiheiten lassen. Mit Hilfe des ausführlichen Tutorials und einer kurzen Eingewöhnungsphase geht die Steuerung für ein 3D-Spiel dieser Art erstaunlich locker von der Hand. Wem die Gefechte einmal zu hektisch werden, kann per Druck auf die Pausen-Taste die aktuelle Situation einfrieren und in aller Ruhe seine Kommandos geben. Das richtige Vorgehen ist dabei extrem wichtig, denn ihr steht fast in jeder Mission einer Übermacht gegenüber. Die einzelnen Missionen werden allerdings nie unfair und mit der richtigen Taktik könnt ihr auch zahlenmäßig überlegene Feinde in die Flucht schlagen. Hierbei fällt die ausgeklügelte KI der Feinde auf. Selbige reagieren sogar auf Geräusche, haben natürlich ihren eigenen Sichtradius und ergreifen auch mal die Flucht oder holen Verstärkung, wenn sie in der Unterzahl sind. Große Truppenverbände können z.B. auch mit geschickten Ablenkungsmanövern auseinander getrieben und so leichter bekämpft werden. Der Weg zum Ziel ist euch dabei völlig freigestellt. Die Vielzahl an taktischen Möglichkeiten sorgt für stundenlangen Spielspaß, schon allein weil viele Mission beim gewissenhaften Durchzocken gute 3 bis 5 Stunden benötigen. Einziger Kritikpunkt ist die eigenwillige Pfadfindung. So entscheiden sich Fuß- wie Fahreinheiten ab und zu für seltsame Wege zum Ziel oder bewegen gelegentlich auch in eine ganz andere Richtung. Befehle wie hinlegen, Granate werfen und vieles mehr, können über ein sehr einfach zu bedienendes Kontextmenü ausgewählt werden. Der rasche Zugriff auf alle Befehle ist somit stets gewährt. Auch das Handling des Inventars ist denkbar einfach geraten. Obwohl aufgesammelte Gegenstände wie Waffen und Munition nicht nur von Soldaten mitgenommen, sondern auch in den Fahrzeugen verstaut werden können, gibt sich die Benutzerführung zu keinem Zeitpunkt eine Blöße. Sogar die Auswahl der Munition, die für jedes Waffensystem der Einheiten ausgewählt werden kann, stellt kein Problem dar. Mit einem Klick ist sicher gestellt, dass ihr nicht mit Kanonen auf Spatzen bzw. mit teuren Raketen auf Fußsoldaten schießt. Die Benutzerführung bietet also allen erdenklichen Komfort. Schön das Silver Style hier so viel Aufmerksamkeit hat walten lassen.
Gruppenkriechen
Wem die Spannung im Singleplayer zu viel wird, kann sich mit dem Multiplayer Modus auseinandersetzen. Mit Freunden oder Leuten, die es werden sollen, könnt ihr euch in Internet oder LAN die virtuellen Kugeln um die Ohren fliegen lassen. Auf sechs Karten könnt ihr mit maximal 8 Spielern um die Wette schleichen und euch um Fahrzeuge, Munition und anderes Equipment, welches auf der Landschaft verteilt ist, streiten. Das Besondere daran ist, dass jeder Spieler ein vierköpfiges Team steuert, das er wie im Singleplayer (nur ohne Missionsvorbereitung) mit Waffen, Munition und Rüstung ausstatten muss. Hinzu kommt ein im Multiplayer begrenzter Sichtradius, durch den, besonders bei wenigen Teams, der Kampf schon mal zum Versteckspiel ausarten kann. Überraschungsmomente sind jedenfalls garantiert. Leider sind Spielmodi eher dünn gesät, da es nur einen Deathmatch Modus gibt. Weder „Capture the Flag“ noch ein Coop-Modus wurde dem Spiel beigelegt. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Womöglich rafft sich ein eifriges Modder-Team auf und spendiert der SoA-Community neue Spielmodi. Mit dem beiliegenden Editor kein Problem.
Geile Mucke
Neben der hübschen Grafik bietet SoA auch was für Lauscher. Fette Explosionen und in sich zusammen fallende Häuser müssen auch einen guten Sound aus heimischen Boxen zaubern. Schon beim Soundtrack hat Silver Style alle Register gezogen und die amerikanische Rock Band „Drone“ engagiert. Neben den stimmigen Songs kommen auch die einzelnen Sounds passend und glasklar rüber. Panzerketten rasseln über die Landschaft, Motoren heulen auf und laute Explosionen vergraulen jeden Pazifisten. Nur bei der deutschen Synchronisation wurden ein paar Fehler gemacht. Trotz bekannter Sprecher wie Lotto King Karl kommen etliche Dialoge etwas emotionslos rüber und liegen qualitativ hinter den hervorragenden Stimmen der US-Version. Dies ist besonders ärgerlich, da die Dialoge selbst hervorragend geschrieben, witzig und teilweise sogar sozialkritisch angehaucht sind.
Schaffe, schaffe Level baue
Fazit
Mit Soldiers of Anarchy gelang Silver Style der Spagat zwischen Realismus und Spielspaß ohne die Balance jemals aus den Augen zu verlieren. Der düstere Grafikstil, die packende, nicht-lineare Story, die Vielzahl der Einheiten und Waffen und die zahlreichen taktischen Möglichkeiten machen SoA zu einem der Topprodukte dieses Jahres. Einzige wirkliche Mängel sind die etwas schwache Wegfindung der Truppen und die nicht immer passende deutsche Synchronisation.
Wer auf Taktik oder auch RTS steht, darf sich Soldiers of Anarchy nicht entgehen lassen! Also: Tarnanzug überstreifen, Waffen durchladen und ab in die Endzeit.
Wer auf Taktik oder auch RTS steht, darf sich Soldiers of Anarchy nicht entgehen lassen! Also: Tarnanzug überstreifen, Waffen durchladen und ab in die Endzeit.
Seiten | 1 | 2 |
Gesamtübersicht: Soldiers of Anarchy
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
88%
Sound:79%
Grafik:88%
Singleplayer:87%
Multiplayer:81%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
PIII 600 MHz, 128 MB RAM, Windows 98/Me/2000/XP, 16MB Grafikkarte
System:
LAN & Internet, bis 8 Spieler
Multiplayermodi:
ca. 40Euro
Preis:
Deutsch
Sprache:
3D Echtzeit Taktik (Strategie)
Genre: