Nach zahlreichen Vorgängern geht das Star Trek – Franchise in der Starfleet Command – Reihe nun in die vierte Runde – Fans taktischer Raumkämpfe werden rechtzeitig vor Weihnachten noch ein gefundenes Fressen in diesem Spiel finden

Man stelle sich einen jungen Kommandanten – frisch von der Sternenflotten-Akademie – vor, setze ihn in ein Raumschiff und lasse ihn gegen Klingonen, Borg und Romulaner antreten. Dies mag zwar so in anderen Spielen funktionieren, jedoch hier geht jedes Spiel der Starfleet Command – Reihe ein Stück weiter, taktischer Kampf statt Hau-drauf lautet das Motto. Und diesem Motto wird Starfleet Command 3 dank neuer Optionen noch gerechter, als das schon bei den Vorgängern der Fall war.

Nach der Absolvierung mehrer Trainingsmissionen dürft ihr euch nun im freien Weltraum mit eurem Job vertraut machen, Standardmissionen wie das Retten einer Raumbasis, die Eskorte eines Fracht-Konvois und der Zusammenstoß mit Eindringlingen im eigenen Reich stehen da ebenso auf dem Tagesplan wie eine ausgedehnte Kampagne. Um dem Spieler jedoch nicht einfach solch eine herunterleiern zu lassen bleibt auch Starfleet Command 3 bei der alten Manier: Per Karte dürft ihr euch aussuchen, wohin eure kleine Flotte als nächstes reist oder welche Missionen ihr erfüllen wollt, manche können nämlich getrost ignoriert werden.

Natürlich wollt ihr ja nicht ewig in der Nussschale reisen, die euch vom Sternenflotten-Kommando zugeteilt wurde, also absolviert ihr erst einmal brav ein paar Missionen, sammelt Prestige fliegt schließlich zur nächsten Raumwerft und kauft euch ein ordentliches Schiff. Doch halt! Damit ist es diesmal noch nicht getan! Wer ein gutes Schiff erhalten will, muss aufrüsten! Hierzu stehen mehrere Dutzend Optionen zur Verfügung – angefangen von neuen Waffen über Schilde bis zu neuen Antriebssystemen werden dem Spieler alle Möglichkeiten gegeben, sein eigenes Traumschiff zusammenzustellen – und die Crew dafür zu rekrutieren. Denn anders als bei den Vorgänger sind nun auch die Offiziersposten weiter eingebunden.

Offiziere können angeheuert werden und sammeln bei Missionen Erfahrung – die sie dringend benötigen, um neue Techniken zu erlernen. So lassen sich Hochenergiewenden beispielsweise nur von einem erfahrenen Piloten ausführen, ebenso verhält es sich mit dem Anvisieren von Sub-Systemen auf feindlichen Raumschiffen. Des Weiteren hat jeder Offizier seinen eigenen Zähigkeitswert – so können Offiziere bei zu heftigen Angriffen verletzt oder sogar getötet werden. Also sollte man nun von solchen Angriffen absehen, denn ein gutes Schiff braucht nicht nur eine gute Ausrüstung sondern auch erfahrene Crew.

Dank Dynaverse 3 können sich nun auch Spieler, die von einem reinen Online-Gemetzel genervt sind freuen: Das D3-System verbindet eine Multiplayer-Kampagne mit einer gigantisch hohen Anzahl möglicher Mitspieler – ersten Quellen zufolge sollen 128 Spieler gleichzeitig auf einer Karte spielen können. So ist es angeblich auch möglich, eine Flotte von mehreren Spielern kommandieren zu lassen, um sich gemeinsam auf Computergegner oder ihre menschlichen Kollegen zu stürzen, Langeweile wird somit schon fast ausgeschlossen – wenn genügend Teilnehmer vorhanden sind.

Nun ist die Starfleet Command – Serie generell durch starke taktische Optionen ausgezeichnet, ein Gegner lässt sich so nur durch geschickte Verwendung und Management aller Ressourcen zerstören, ihr müsst also auch öfters mal auf Minen und Entercrews zurückgreifen um überleben zu können, und manchmal bleibt die einzige Überlebensmöglichkeit die Flucht. Nur: Das gab’s doch alles auch schon vorher oder? Sind die Neuerungen wirklich groß genug, um aus dem neuen Spiel einen richtigen Knaller zu machen? Verbesserte Grafik, einfacheres Interface, Offiziere, Aufrüstungen, neues Online-System, reicht das alles aus?

Ein Urteil möchte und kann ich mir hier über das Spiel nicht bilden, allerdings denke ich, dass es mindestens so erfolgreich wie jegliche Vorgänger wird, das Weiterverwenden eines alten Konzeptes hat bisher bei vielen großen Spielen gut geklappt, siehe die Command & Conquer – Reihe. Es bleibt zu erwarten, ob nur eingefleischte Trekkies das Spiel an ihrer Brust wiegen werden oder ob auch Otto Normalverbraucher seinen Spaß mit diesem Spiel haben wird. Da ich selbst ein kleiner Trekkie bin (nein, ich spreche kein klingonisch) wage ich es nicht, mir darüber ein Urteil zu bilden. Spaß haben lässt sich mit Star Trek Starfleet Command 3 aber allemal.