Es gilt, sich weise zu entscheiden: Entweder setzt du auf aufregende Tiere, wie zum Beispiel Löwen, oder du baust einen Park für die ganze Familie. Jeder, der sich immer, wenn er einen Tierpark besucht, über die unordentlichen Gehege aufregt, kann es hier besser machen. Natürlich ist das keine leichte Aufgabe. Jedes Tier möchte artgerecht gehalten und gepflegt werden. Nur so fühlen sich deine Tiere wohl. Bist du bereit für die Aufgabe?

Die Entwickler von Wildlife Park haben fast zeitgleich mit dem Microsoft Zootycoon ein neues Genre definiert. Ein großer Pluspunkt dürfte die Gestaltung der Klimazonen und des Terrains sein. Dazu sagte ein Entwickler: „Wir haben Ende September einen wichtigen Meilenstein im Bereich der Weltengine erreicht. Der Anspruch war es, dem Spieler ein möglichst flexibles „Baukasten“-System für den Landschaftsbau zu bieten. Gleichzeitig wollten wir die „Klötzchen“-Optik, wie man sie von anderen Sim- oder Tycoon-Spielen kennt, möglichst vermeiden und einen weichen Bodenverlauf mit sanften Materialübergängen erreichen.“ Das hört sich ja schon mal sehr gut an.
Besonderst stolz sind die Entwickler auf ihre Terraforming-Möglichkeiten. Diese ermöglicht, beispielsweise Stelzenbrücken, die nach Belieben kreuz und quer gebaut werden können oder auch beliebig verlaufende Bäche und Wasserfälle. Dieses Vorhaben der Entwickler stellte natürlich auch große Anforderungen an die Entwicklung der KI im Bereich der Figurennavigation, damit diese sich nicht verlaufen, denn wie man ja weiß, wäre das ein heilloses Durcheinander.

Ein weiteres großes Plus ist das Anlegen von Gewässern. Hier wird nicht wie in fast jedem anderem Spiel einfach eine Wassertextur aufgesetzt, bei Wildlife Park wird das wasser physikalisch korrekt fließen. Um einen Bach oder einen See anzulegen, muss man erst mal das Gelände nach seinen Wünschen absenken und anheben. Dann setzt man einen Wasserlauf ein. Nun verteilt sich das Wasser entlang des Bodens automatisch. Natürlich staut es sich an der Böschung. Es gibt aber noch eine famose Idee! Man kann auch Glasplatten als ‚Rand’ einfügen. Somit können die Besucher das Unterwassergesehen beobachten. Dies bedeutet, dass ein See ist nicht einfach nur eine Verschönerung darstellt, sondern auch eine korrekte Form und ein Innenleben hat, wie zum Beispiel besondere Fischsorten, welche dann von den Besuchern durch die Glaswände bei ihrem Treiben beobachtet werden können.

Aber diese besondere Art von Landschaftsgestaltung setzt natürlich nicht nur hohe Anforderungen an die KI der Zoobesucher, sondern auch an die der Tiere. Nach Entwicklerangaben soll der Gorilla das Tier sein, welches die Meisten Bewegungen beherrscht. Es kann zum Beipsiel durch Hangelvorrichtungen klettern, sich an einer Felswand des Free-Climbings erfreuen oder durch Flüsse schwimmen.
Dabei muss natürlich jede Kleinigkeit beachtet werden. Zu Beginn blieb das arme Tier nämlich immer in seinen Kothaufen hängen...

Man wird in den Regionen von Südamerika, Asien, Zentralafrika, Europa, Nordamerika und in tropischen Gefilden spielen können. Natürlich werden die Besucher- und Personalgebäude auch der Landschaft angepasst, beispielsweise erstrahlen sie in einer passenden Bambus-Architektur. Im Moment wird an den Gebäuden im Savannen- und Wüsten-Look für die nordafrikanischen Parks gearbeitet. "Erst als letztes wollen wir uns an das Design für die heimischen Parks in Europa und Nordamerika wagen, welches natürlich dank der dann gesammelten Erfahrung besonders prächtig werden soll.", sagten die Entwickler.
Nun ist die Entwicklungsphase fast abgeschlossen und die Entwickler testen eifrig ihre Alphaversion. Bei diesem Test suchen sie nicht nur nach Bugs, sondern auch nach Fehlern im Zusammenspiel der Programm-Module.

Du wirst deinen Park mit sage und schreibe 50 verschiedenen Tierarten ausstatten können, wobei natürlich jedes Tier seine individuelles Gehege haben möchte. Zudem muss man es noch groß genug bauen und sämtliche Extrawünsche erfüllen. Ein Tier möchte ja auch so etwas Ablenkung in seinem Käfig. Unter diesen 50 Tierarten sind ein paar Tiere, wie zum Beipsiel die Gazellen, etwas weniger anspruchsvoll. Deshalb wird man wohl am Anfang mit einem einfachem Gazellenkäfig starten, und erst später Nilpferde oder sogar Eisbären halten können. Natürlich ist es auch von dem Standort des Zoos abhängig, wie wohl sich ein Tier in seinem Gehege fühlt. Ein Eisbär wird sich in Mittelafrika bestimmt nicht besonders gut fühlen, wobei eine Giraffe in nördlichen Gefilden weniger klar käme. Es gibt also viel zu beachten.

Natürlich wird es wieder die Standartgebäude wie Pommesbude, Hamburgerbude, Toilette, Informationshäuschen und Andenkenstand geben. Aber es gibt in diesem Spiel auch ein paar neue Gebäude, wie zum Beispiel ein Haus, in dem das Futter für die Tiere zentral gelagert und zubereitet wird. Oder ein Zeltkrankenhaus für Tiere und Besucher, falls jemand einen Hitzeschlag bekommen hat. Dann gibt es noch Wachleute, die in deinem Zoo darauf achten, dass von den Besuchern nichts zerstört wird oder keine Tiere geärgert werden.

Es gibt mehr als 50 verschiedene Tiere in naturgetreuen 3D-Animationen. Natürlich gibt es für jede der 50 Tierarten noch Spezialgebäude und Spielgeräte.
Alle Tiere reagieren sofort grafisch sichtbar auf Aktionen des Spielers, der Besucher oder der Angestellten.
Zudem kann man seinen Zoo in fünf verschiedenen Klimazonen mit unterschiedlichen Vegetationen und Umwelteinflüssen anlegen und managen.
Das Spiel bietet durch die ganzen Features eine beeindruckende Atmosphäre, welche durch realistische Geräusche thematisch angepasste Musikuntermalung unterstützt wird.
Nach Angaben der Hersteller soll das Interface (also die Menüs) sehr leicht zu bedienen und verstehen sein.
Und zu guter letzt ist es noch möglich, in verschiedenen Höhenstufen des Geländes zu bauen. Auch ist für manche Tiere ein unebenes Gehege erforderlich, damit sie sich wohl fühlen.

Eine tolle Spielidee in einem fast neuen Genre. Man hat eine sehr große Auswahl an Tieren, Gebäuden und Vegetationsgebieten. Das finde ich sehr gut. Auch die Option mit der Gestaltung des Wassers ist den Entwicklern sehr gut gelungen.
Ich würde sagen: Ein fabelhaftes Managerspiel für alle Freaks und jene, die es werden wollen, da hilft auch die Ausrede „mein System ist zu lahm“ nichts mehr. Falls die Entwickler ihre angegebenen Systemanforderungen einhalten, kann ich davor nur den Hut ziehen.