Der Vorgänger ANNO 1602 wurde weltweit über 1,7-millionenmal verkauft und ist immer noch das meistverkaufte PC-Spiel in Deutschland. ANNO 1503 soll diesen Erfolg noch übertreffen und die Top-Position der weltweiten Charts stürmen. Der 2.Teil wird Spieleprofis und Gelegenheitsspieler durch eine Fülle an Features und Möglichkeiten in einer einzigartigen, detailverliebten Grafikumgebung begeistern.

Die Verwunderung war bei vielen sehr groß, als Sunflowers bekannt gab, dass der Nachfolger zu ANNO 1602 vor 1602 angesiedelt sein sollte. Doch dieser Schritt zurück hat seine Gründe: Den architektonischen Stil und das Zeitalter der Auflehnung und des Aufbruchs empfanden die Entwickler als besonders reizvoll. Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit bietet viele Möglichkeiten für historische Gegebenheiten, die in die Hintergrundgeschichte einbezogen werden konnten.

Das grafisch eindrucksvolle Intro erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der eines Tages in einer Taverne sitzt und einen alten Seemann kennenlernt, der ihm von der sagenumwobenen Neuen Welt erzählt. Fasziniert von diesen spannenden Erzählungen beschließt der Junge, es dem Seefahrer gleichzutun. Und so finden Sie sich kurze Zeit später auf einem Schiff auf den Weiten des Ozeans wieder...

Wer schon den Vorgänger gespielt hat, wird sich bei ANNO 1503 schnell zurechtfinden. Die Steuerung ist wie bei ANNO 1602 einfach aufgebaut, und man kann mit wenigen Klicks ganze Dörfer und Siedlungen aus dem Boden stampfen. Die Aufgaben sind genauso abwechslungsreich wie spannend. Sie reichen von der Erkundung neuer Landstriche über den Aufbau einer Siedlung bis zur Zerstörung gegnerischer Städte. Aber auch Diplomatie und Handel spielen bei ANNO 1503 eine große Rolle. Da die neue ANNO-Welt zehnmal so groß ist wie die alte, gibt es auch genug Platz für viele neue Völker. Da wären Azteken, Venezianer, Afrikaner, Indianer, Eskimos, Mongolen, Beduinen, Mauren und Südsee-Insulaner, die in vier verschiedenen Klimazonen leben. Ob sie mit euch befreundet sind oder ob sie euch am liebsten zerstört sehen wollen, hängt mit eurem Persönlichkeitsprofil zusammen, das ihr am Anfang erstellen müsst. So treibt je nach Voreinstellung die eine Hälfte mit Ihnen regen Handel, während die andere Sie immerzu angreift. Bei Kampfeinsätzen können Sie durch das neukonzipierte Kampfsystem ihre ausgeklügelten Strategien in die Tat umsetzen.

„Eure Einwohner verlangen nach Gewürzen", „Euer Volk wünscht sich Tabak", „Ihr braucht mehr Nahrung". Auch in ANNO 1503 frönt das konsumsüchtige Volk der Genusssucht und stellt permanent neue Forderungen an den Spieler. Um allen Ansprüchen der Einwohner gerecht zu werden, muss mit noch mehr Waren und ausgefeilteren Produktionsketten jongliert werden. Denn nur, wer die Bevölkerung dauerhaft mit Luxusgütern versorgt, wird als Herrscher in ANNO 1503 Ruhm und Reichtum erlangen.

In ANNO 1503 stehen dem ambitionierten Herrscher mehr als 40 Produktionsketten zur Verfügung, die errichtet werden können, um Waren herzustellen. Die Bauoptionen für alle Gebäude, die dazu benötigt werden, sind aber nicht von Anfang an verfügbar, sondern werden mit jedem Aufstieg in eine neue Zivilisationsstufe freigeschaltet.
Damit eine Stadt von ihren Bewohnern in die nächste Zivilisationsstufe ausgebaut wird, muss die Bevölkerung ausreichend mit Gütern versorgt werden. Für jede Ware, die dazu benötigt wird, müssen in ANNO 1503 Marktstände errichtet werden, an denen die Einwohner der Städte direkt einkaufen. Im Vergleich zum Vorgänger ANNO 1602 sind die Produktionsketten, die zur Herstellung von Waren benötigt werden, komplexer und enger miteinander verzahnt.

Die höhere Komplexität zeigt sich unter anderem darin, dass eine Produktionskette jetzt mehrere Produkte liefern kann. So kann zum Beispiel die neu hinzugekommene „Kleine Farm" sowohl Alkohol als auch Nahrung produzieren. Der Spieler entscheidet, ob beide Waren hergestellt werden sollen, oder ob sich die Farm ausschließlich auf die Produktion von Nahrung oder Alkohol konzentrieren soll. Die Kapazitäten werden in einem solchen Fall komplett für diese eine Ware genutzt, so dass man kurz- oder langfristig die Produktion von dringend benötigten Gütern erhöhen kann.
Durch die engere Verzahnung der Produktionsketten wirkt sich der Mangel eines Rohstoffes gleich auf mehrere Produktionsketten aus. Gibt es etwa zu wenige Getreidefarmen auf einer Insel, drosselt der Mangel an Getreide zugleich die Versorgung mit Nahrung und Alkohol. Denn Getreide wird in ANNO 1503 nicht mehr ausschließlich über Mühle und Bäckerei zu Brot verarbeitet, sondern ist neben Hopfen einer der Rohstoffe für die Herstellung von Bier, und ohne Bier kann der Schankwirt seine Taverne schließen. Mangel bzw. Überschüsse an bestimmten Rohstoffen können jedoch auch durch Handel mit anderen Kulturen oder menschlichen und Computer-Mitspielern ausgeglichen werden.

Klima spielte bislang keinerlei Rolle - das Wachstum der angebauten Nutzpflanzen hing ausschließlich von der Eignung der Böden ab. Das wird nun anders: Je nach geographischer Lage sind die Temperaturen unterschiedlich; Wärme und Kälte beeinflussen, wie gut oder schlecht die jeweilige Ernte ausfällt. Dabei sind einige Arten temperaturabhängiger als andere. So benötigt Baumwolle viel Wärme, während Flachs (eines der neuen Gewächse, die Sie anbauen können) auch in kälteren Gegenden wächst. Daraus sollen sich neue Produktionszyklen ergeben: Der Flachsanbau dient der Textilindustrie, Hopfen und Malz finden ihren Weg in die nagelneue Brauerei.
Hobbykapitän oder Seebär? Taktik, Strategie und organisatorisches Geschick entscheiden in ANNO 1503 über ein Dasein als kleiner Kapitän oder Befehlshaber einer großen Flotte. Reichtum durch Seehandel, Macht und Sicherheit durch den Bau von Kriegsschiffen sind die Belohnung. Für die Seefahrt in ANNO 1503 haben Max Design und SUNFLOWERS im Vergleich zum Vorgänger ANNO 1602 viele neue und verbesserte Features integriert.

ANNO 1503 wartet mit acht unterschiedlichen Schiffstypen auf: Drei Handels- und drei Kriegsschiffe, die der Spieler steuern kann, und zwei verschiedene Typen von Piratenschiffen, die der Computer manövriert. Die langsamen Handelsschiffe sind im Gegensatz zu den schnelleren Kriegsschiffen schwach bewaffnet, verfügen dafür aber über einen großen Laderaum. Die Animation der Schiffe erfolgt in 16 sogenannten Drehstufen, wodurch die Bewegungen der Schiffe beim Wenden „weicher" dargestellt werden. Außerdem nimmt nun auch der Wellengang auf hoher See Einfluss auf die Bewegungen der Schiffe. Schiffe, die stehen, haben gereffte Segel, während bei fahrenden Schiffen die Segel gehisst sind.
Die wichtigste Aufgabe der Handelsschiffe, die Versorgung der Städte mit dringend benötigten Waren, spielt sich in ANNO 1503 entweder über den automatischen oder über den manuellen Handel ab. Der automatische Handel setzt zunächst ein Handelsabkommen mit einer anderen Kultur bzw. Insel voraus. Dann wird bestimmt, welche Waren von den beiden Parteien gehandelt werden. Nachdem eine vereinbarte Menge an Rohstoffen eingestellt wurde, kann die automatische Route festgelegt werden, über die das Schiff mit dem anderen Hafen Handel treiben wird. Beim manuellen Handel dagegen wird das Schiff mit einigen Waren beladen, und kann danach verschiedene Häfen anfahren, um dort zu handeln. Wütet jedoch die Pest in einer Stadt, wird der Hafen nicht mehr von fremden Handelsschiffen angefahren.

Der Flottenaufbau verschlingt einige Ressourcen. Die Schiffe können nun schon während des Baus in der Werft mit Kanonen ausgestattet werden. Bereits beim Bauauftrag wird hierbei für ein neues Schiff die Anzahl der Kanonen abgefragt, was sich aber auch auf den Preis auswirkt: Je mehr Kanonen, desto teurer das Schiff. Zusätzlich fallen Betriebskosten an, die in ANNO 1503 für die Nutzung der Schiffe gezahlt werden müssen. Der Unterhalt für Handelsschiffe ist dabei wesentlich geringer als für Kriegsschiffe. Teuer wird in ANNO 1503 die Abnutzung der Schiffe. Ist das Schiff eine Zeitlang in Gebrauch, muss es zur Reparatur auf die Werft. Neben der manuellen Reparatur, bei der das Schiff vom Spieler in die Werft dirigiert wird, gibt es jetzt auch die Möglichkeit, automatische Reparaturen festzulegen. Im Schiffsmenü wird hierzu ein Grad der Abnutzung angegeben, bei dessen Unterschreitung sich das Schiff selbstständig zur Reparatur in die Werft begibt.
Der Seehandel mit kostbaren Waren ist ein gefährliches Unterfangen. Schiffe können in ANNO 1503 nicht nur von Gegnern und Piraten versenkt, sondern auch noch geentert werden. Wurde ein Schiff geentert, darf das ganze Schiff samt Ladung übernommen werden. Dagegen kann aber vorgegangen werden: Um gefährlichen Gewässern aus dem Wege zu gehen, oder einem Piratennest bzw. feindlich gesinnten Mitspielern nicht zu nahe zu kommen, kann jetzt eine automatische Seeroute für Schiffe bestimmt werden. Dazu kann für ein Schiff eine ungefährliche Seeroute festgesetzt werden. Nach Festlegung der einzelnen Punkte wird das Schiff die Gefahrenzonen entlang der Punkte umfahren.
Außerdem können schwächer bewaffnete Handelsschiffe auf ihren Reisen durch Kriegsschiffe und die Bildung von Flotten beschützt werden. Dabei bestimmt der Spieler selbst, in welcher Formation die Schiffe fahren sollen. Es gibt zum einen fest vorgegebene Formationen (z.B. Handelsschiffe in der Mitte, Kriegsschiffe an den Seiten), zum anderen aber auch die Möglichkeit, selbst Formationen zu bilden. Die Geschwindigkeit eines Flottenverbandes richtet sich immer nach dem langsamsten Schiff einer Formation, so dass die Flotte immer zusammenbleibt.
Ob aus dem Hobbykapitän ein mit allen Wassern gewaschener Seebär wird, oder der Seebär zum Hobbykapitän degradiert wird, hat jeder Spieler somit selbst in der Hand.

Auf den ersten Blick fällt die komplett neu gestaltete 3D-Grafik-Engine auf, die Echtzeitschatten bei den Gebäuden ermöglicht. Allerdings ist die Landschaft nach wie vor nicht frei, sondern nur in 90-Grad-Schritten drehbar. Dafür dürfen Sie stufenlos hinein- oder herauszoomen, je nachdem, wie viel Übersicht Sie gerade benötigen. Bislang waren Berge die einzigen Erhöhungen in der ANNO - Landschaft. Diesmal soll es auf dem Bauland verschiedene Höhenstufen geben, so dass Sie gelegentlich Land anheben oder absenken müssen, um großflächige Anlagen zu errichten.
Damit die Siedlungen weniger künstlich wirken, stehen die Gebäude nicht immer im rechten Winkel zueinander. Allerdings ist das nur ein optischer Gag, denn wie gehabt füllen die Häuser und Produktionsstätten stets rechteckige Flächen. Für die haben Sie aber neuerdings erheblich mehr Platz: Die Landkarten sollen bis zu zehnmal größer werden. Damit Ihre umherwuselnden Untertanen stets eine gute Figur machen, haben die Max Designer die Zahl der Animationsstufen verdoppelt.


Ich kann nur hoffen, dass Sunflowers alle versprochenen Features einhält, denn dann können wir nächstes Jahr mit einem absoluten Kracher rechnen. Laut Hersteller soll Anno 1503 im 1.Quartal 2002 in den Regalen stehen.


Thx an www.ad1503.com für die Screenshots.