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Echelon: Wind Warriors


Normalerweise längst mitten im Feierabend, darf die Redaktionsspitze heute noch eine halbe Nachtschicht einlegen und einen Artikel zu Echelon: Wind Warriors veröffentlichen. Wohl bekomm's!

Eine ganz gewöhnliche Geschichte
Wir schreiben das Jahr 2351. Riesige Städte und Militärbasen in den lebensfeindlichsten Umgebungen sind längst keine Seltenheit mehr. Ein ganz anderes Problem bedroht die Menschheit. Es sind natürlich mal wieder die bösen Aliens. Ihr schlüpft in die Rolle von Jason „Wolf“ Scott, einem jungen Piloten, um den Außerirdischen mal endlich so richtig einzuheizen.

Nachdem ihr ein Profil erstellt habt, könnt ihr auch schon loslegen. Neben dem Mehrspielermodus, der leider in der vorliegenden Beta-Version nicht funktioniert, bietet das Hauptmenü natürlich noch den Einzelspielermodus, das Optionsmenü, ein separates Steuerungsmenü, die Profilauswahl und die Credits an. Das getrennte Steuerungsmenü hat schon seinen Sinn, denn in dieser actiongeladenen Flugsimulation braucht ihr ganz schön viele Tasten eurer Tastatur und eurer Maus. Man kann das Spiel auch mit Gamepad oder Joystick spielen, allerdings wird es dadurch unnötig erschwert. Eine riesige Menge von Befehlen wartet nur darauf, Tasten zugewiesen zu bekommen. Nun kann es aber auch wirklich losgehen.

Schwerelos
Sobald ihr die Kampagne gestartet habt, führt euch ein netter Chef die Fähigkeiten eures anfangs sehr mickrigen Raumschiffs vor. Neben der Lenkung und den Waffen ist der Autopilot das wohl wichtigste Feature. So könnt ihr ganz gemütlich ein paar Kilometer über den Planeten fliegen. Habt ihr erst mal hier alles richtig gemacht, werden nun endlich die Waffen aktiviert. Laser, Maschinengewehre und Raketen gehören zu eurem Repertoire. Nach ein paar simulierten Gegnern und entsprechend vielen Lasersalven seid ihr nun selber Fluglehrer und könnt über ein einfaches Befehlsmenü mit euren Schülern sprechen. Die Flugstunde fängt ganz ruhig an, endet aber in einem Angriff der Aliens auf den Militärstützpunkt.

Zeit für richtige Action
Nachdem ihr den Angriff zurückgeschlagen habt, wird der Spieler prompt befördert und darf nun richtigen Einsätzen nachgehen. Ob nun Auskundschaften feindlicher Stellungen, Schleichmissionen durch schmale Schluchten, Missionen bei denen ihr Nachschubtransporter schützen müsst oder aber auch einfache „Alles Zerstören“-Missionen, für Abwechslung ist gesorgt. Zudem gibt es manchmal mehrere Wege, für die man sich entscheiden kann. Soll man zum Beispiel an einem streng geheimen Forschungsprojekt teilnehmen oder lieber eine Routinemission fliegen? Schade ist allerdings, dass man nicht einfach eine bereits abgeschlossene Mission noch mal fliegen kann. Dazu muss man erst jeden bis dahin zurückliegenden Missionsstatus löschen, um dann endlich den zweiten Weg auszuprobieren. Danach „darf“ man dann wiederum die folgenden Missionen ein weiteres Mal fliegen. Auf euren Wegen unterstützen euch manchmal auch Flügelmänner, denen ihr Kommandos wie „Greife mein Ziel an“ oder „Zurück zur Basis“ geben könnt, oder ihr könnt auch einfach nur mit ihnen plaudern. Zwar nicht immer, aber manchmal. Danach hört ihr, wie auch bei allen anderen kommunikativen Gesprächen, eine Bestätigung per Funk. Leider kann immer nur eine Sounddatei gleichzeitig abgespielt werden, so dass sich, insbesondere bei beschleunigter Spielzeit, eine wahre Warteschlange von Befehlen ergibt.
In „Echelon: Wind Warriors“ stehen euch weit mehr als ein Dutzend sehr unterschiedliche Raumschiffe zur Verfügung. Diese unterscheiden sich in ihren Waffen beziehungsweise Munitionslagern, in ihrer Geschwindigkeit und bei der Manövrierfähigkeit. Letztere ist ganz besonders wichtig, denn auch der am besten bewaffnete Luftkahn wird gegen die wendigen Schiffe der Außerirdischen nur dann eine Chance haben, wenn er sich schnell genug auf seine Gegner ausrichten kann. Sonst gibt es recht flott eine ordentliche Bruchlandung.

Besinnliche Ruhe?
Was mich am meisten an diesem Spiel stört, ist die fehlende Musik. Nur im Hauptmenü gibt es Musik, die zudem nie wechselt, so dass es das einzige Musikstück im ganzen Spiel ist. Auch wenn das hier nur eine Beta-Version ist, so sollte doch wenigstens der Sound stimmen.
Damit verweise ich auch geschickt auf den nächsten Kritikpunkt: den Sound. Wir sind im Jahre 2351, schwebende Luftschiffe umkreisen die Erde, aber die Funkgespräche haben eine unterentwickelte Qualität mit einem nervtötenden Rauschen. Auch wenn das vielleicht stimmig wirken soll, bei einer Zukunfts-Flugsimulation hat das nichts zu suchen. Es ist fast schon unerträglich, zumal man im Spiel selber nicht die Zeit hat, um den Text zu lesen. Denn verstehen kann man die Sprachausgabe nun wirklich sehr schlecht, geschweige denn sinnwahrend verstehen.

Die Grafik
Hier nun sowohl ein Lob- als auch ein Kritikpunkt. Zuerst mal ein Lob für die Raumschiffe. Diese sind allesamt nett modelliert, manche haben auch kleine blinkende Leuchten. Die Texturen der Raumschiffe sind gestochen scharf. Ein weiteres Lob haben die Effekte verdient. Ob nun unter den Triebwerken aufwirbelnder Staub oder gewaltige Explosionen, die Duzende von rauchenden Einzelteilen umherwirbeln, es sieht einfach fantastisch aus. Auch die maximale Auflösung von 2048x1536 Pixeln sollte jedem Anspruch gerecht werden.
Die Schattenseite ist die Umgebung, die Welt von „Echelon“. Die Gebäude sind zwar zum Teil gut animiert, zum Beispiel sich drehende Windräder, aber die verwaschenen Texturen verschlimmern den Eindruck ungemein. Gerade die Start- und Landebahn, die man in jedem Level aus intensiver Nähe sieht, hätte um einiges schöner gemacht werden können. Die übrige Landschaft ist wenig abwechslungsreich. Alles so leblos, mal ein gehäufter Wald hier und da, das war’s auch schon. Auch die Landschaftstexturen sind sehr unscharf, gerade bei Gebirgen und steilen Gefällen wirkt es besonders missraten. Zuletzt noch das Wasser: Trotz Bump-Mapping wirkt es absolut künstlich, da sich jede der vielen winzigen Wellen so oft wiederholt und allen physikalischen Gesetzen zum Trotz das gesamte Wasser mit konstanter Geschwindigkeit gegen eine Felswand schiebt. So etwas sieht einfach zu komisch aus um wahr zu sein.

Mach dein eigenes Ding
„Echelon: Wind Warriors“ wird mit einem Missionseditor ausgeliefert. Damit kann man entweder ganz neue Missionen erstellen, oder auch die komplette Kampagne auf den Kopf stellen. Der komplexe Editor bietet auch die Möglichkeit, eigene Mods zu erstellen, eine entsprechende Idee und viel Motivation vorrausgesetzt. Somit dürfte es genug Nachschub geben, sowohl an Karten und Missionen als auch an Mods. Selbst, wenn es hierzulande kein Verkaufserfolg werden sollte, ist es ja schon bereits in Russland erschienen und hat somit eine große Spielergemeinde.

Fazit
„Echelon: Wind Warriors“ ist ein Spiel mit zwei Seiten. Zum einen bietet es eine große Vielfalt, was Missionen, Raumschiffe und Spieltiefe angeht. Auch der Editor fällt positiv ins Gewicht. Da können sich andere Flugsimulationen eine große Scheibe von abschneiden. Auf der anderen Seite mangelt es aber an der Technik. Miserable Soundqualität, die fehlende Musik und die teils gute, teils schlechte Grafik machen aus „Echelon: Wind Warriors“ eher einen wahren Augen- und Ohrengraus als Schmaus.


Christian Kunert - 28.03.2003



Gesamtübersicht: Echelon: Wind Warriors

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
71%
Sound:
30%
Grafik:
60%
Singleplayer:
57%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 400 MHz Prozessor. 64 MB RAM. Windows 9x/Me/2000/XP. Direct X 8.1 kompatible 3D-Grafikkarte
System:

ca. 1 GB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Action-Flugsimulation
Genre: