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FAZ Artikel wirbelt Staub auf


Ein in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung-Online erschienener Artikel über den Zusammenhang des Erfurter Amoklaufs und Computerspielen (in diesem Fall Counterstrike) hat am heutigen Sonntag für gehörig Unruhe in der Spielergemeinschaft gesorgt.

Wie die Kollegen von Gamigo berichten, hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung auf die Mails und Schreiben der Spielergemeinschaft bereits reagiert und ruft alle Interessierten zu einem Diskussionsforum am Donnerstag, 02. Mai 2002 ab 15.00 Uhr auf den Seiten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf. SPIELEFLUT schließt sich der Bitte an, dass die Diskussion auf sachlicher Grundlage stattfinden müsse.

So sehr die Spielergemeinschaft die Trauer und die Wut der Hinterbliebenen und Beteiligten verstehen kann, so wenig kann sie sich mit diesem Artikel zufrieden geben, der die Abläufe des Amoklaufes immer wieder mit dem Computerspiel Counterstrike vergleicht. Dem Artikel nach ist Counterstrike ein indiziertes Spiel (was zumindest zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht stimmt) und im Spiel soll man Passanten wie auch Schulmädchen erschießen können. Das sind eindeutig unwahre Behauptungen.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezieht sich in diesem Artikel allein auf den Faktor Computerspiele, lässt andere Faktoren und Einflüsse gänzlich außen vor.

Wie bereits heute von SPIELEFLUT berichtet, hat auch der CDU/CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber auf der Landesdeligiertenversammlung Forderungen nach einer Diskussion aufgestellt, die sich mit dem Thema "Akzeptanz und Nachfrage von Gewalt und größere Intoleranz gegenüber deren Verherrlichung" beschäftige. Dabei lässt er ganz außer Acht, dass der Amokläufer das Schießen in der Realität gelernt hat - in zwei Schützenvereinen.

Interessanterweise hat die CDU/CSU noch am 24.04. per Pressemitteilung auf der eigenen Webseite mitgeteilt, dass mit dem neuen Waffenrecht wesentliche Forderungen der CDU/CSU ("Keine Meldepflicht der Vereine für inaktive Sportschützen", "Herabsetzung des Schießalters von Schützen auf 10 Jahre unter Beachtung besonderer Vorkehrungen", ...) umgesetzt wurden, und "der Druck der Schützen und der Jäger die Regierung auf CDU/CSU Kurs gebracht" habe.

Um es noch einmal klarzustellen: Die Spielergemeinschaft will die Gewaltdarstellung in Computerspielen nicht verharmlosen, weigert sich jedoch auch, als alleiniger Sündenbock gelten zu müssen.

28.04.2002, 18:57 [Ubi]