E-Sport
Erstes deutsches Gerichtsverfahren

Den deutschen E-Sport beschäftigt seit gestern das erste Gerichtsverfahren, in dem sich ein Clan und ein Liga-Veranstalter wegen vermeintlicher sportlicher Verfehlungen vor einem Gericht in Köln treffen.
Der Veranstalter Turtle Entertainment wirft dem Clan "Coldgame" vor, gemogelt zu haben und droht mit Ausschluß aus der ESL. Der Clan will eine einstweilige Verfügung beantragen, die den Veranstalter zwingen soll, den Clan am Spielgeschehen in der ESL teilnehmen zu lassen. Die ESL ist nach Angaben von Turtle Entertainment die größte deutsche E-Sport-Liga mit derzeit über 760.000 aktiven Mitgliedern.
Um beim Finalturnier dabei zu sein, müssen die Sportler zunächst die höchste Stufe der ESL, die "ESL Pro Series" erreichen und dort durch Online-Partien innerhalb einer Saison unter die ersten Vier kommen. Im Finale werden dann Preisgelder von insgesamt 170.000 Euro gezahlt. Neueinsteiger kommen nicht sofort auf die begehrten EPS-Plätze, sondern müssen sich erst durch untergeordnete Ligen arbeiten.
Ein solcher Newcomer war "Coldgame", der mit Counterstrike v1.6 antrat. Diese über sieben Jahre alte Version des Spiels gilt als anfällig für Cheatprogramme. Laut Turtle Entertainment wurde ein eintsprechender Cheat von einem Spieler von "Coldgame" in einem Aufstiegsspiel zur EPS benutzt. Begründet wird diese Annahme mit den bei solchen Spielen verpflichtend aufzuzeichnenden Demo, die einen "Aimbot" zu zeigen scheint. Ein solcher Cheat führt dazu, das der Spieler nicht selbst zielt, sondern das von einem Programm erledigt wird, was eine Folge rascher, genauer Treffer ergibt. Bei sehr guten Spielern ist ein Aimbot durch einfaches Hingucken allerdings kaum nachweisbar und bei den EPS-Aufsteigern findet sich gewöhnlich ein sehr hohes Spielniveau.
Ein Ausschnitt des betreffenden Spiels ist auf YouTube zu sehen und hier verlinkt.
Cheaten ist in allen professionellen Ligen verboten. Die ESL ahndet nachgewiesene Vergehen mit sofortigem Ausschluss und zweijähriger Sperre.

Related Links