Activision + Vivendi Games
Fusion zu neuem Publisher
Electronic Arts als umsatzstärkster Publisher bekommt Konkurrenz, denn Activison und Vivendi Games beschlossen am Samstag die Fusion zum neuen Publisher Activison Blizzard.
Dieser Publisher wird weiterhin an der US-Börse Nasdaq gelistet und kommt auf einen kumulierten Jahresumsatz von mehr als 3,8 Milliarden US-Dollar. Damit ist Activision Blizzard neuer Marktführer im Spielebereich, denn Electronic Arts verliert mit "nur" 3,09 Milliarden US-Dollar im vergangenen Geschäftsjahr mit Ende zum 31. März 2007 seinen Status als Platzhirsch.
Zusammen können Activison und Vivendi Games einige der bekanntesten (und lukrativsten) Spiele bieten. Erstere haben zum Beispiel die Tony Hawk-Reihe im Portfolio, aber auch Call of Duty oder Guitar Hero. Vivendi Games bringt dagegen durch Blizzard Entertainment den Megaseller World of Warcraft mit.
Unter dem Label Activison werden alle Titel des früheren Publisher erscheinen, unter dem Label Blizzard kommen entsprechend die WoW-Addons und StarCraft 2 heraus. Die Namensübernahme "Blizzard" zeugt davon, wie wichtig und profitabel der Name ist.
Vivendi Games wird in dem neuen Konzern mit 52 Prozent der Anteile die Kontrolle über die Gesellschaft übernehmen. CEO bleibt aber Bobby Kotick, bisheriger Chef von Activision.
Der neue Publisher ist damit nicht nur finanziell auf Platz Eins, denn auch das Angebot deckt nun viel mehr ab als bisher. Activison ist stark in den USA vertreten mit Actionspielen und bei Konsolen, schwächelt aber im asiatischen Raum, bei Strategie- und Online-Rollenspielen sowie auf dem PC. Diese Schwäche machen Vivendi und Blizzard wett, die in genau den Bereichen gut aufgestellt sind. Außerdem kann Guitar Hero von Activision nur davon profitieren, das der neue Mutter-(misch-)konzern Vivendi auch einen großen Musikverlag im Haus hat.
Die Auswirkungen auf den Markt sind noch nicht genau abzusehen. Vermutlich nimmt Electronic Arts erneut Gespräche mit Ubisoft auf, um sich zurück an die Spitze zu setzen. (EA hält bereits 20 Prozent an Ubisoft.) Ob EA sich den Kauf leisten kann, ist aber ungewiss, schließlich hat der Publisher grade erst Bioware/Pandemic für knapp 900 Millionen US-Dollar gekauft.
Activision Blizzard kann also trotz seiner Größe nicht untätig bleiben, denn Konkurrenz belebt den Markt und es wird eventuell noch mehr Bewegung geben.
Noch fehlt allerdings die Zustimmung der Kartellbehörde und der Aktionäre von Activison.
Eine Zusammenfassung der Fusion, der Hintergründe und Auswirkungen hat Gunnar Lott von der Gamestar wunderbar beschrieben, für alle, die noch etwas mehr wissen wollen.
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Quelle: gamesmarkt.de + gamestar.de
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