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Neue Zielsetzung bei Sony


In einem Interview mit Chris Deering, Headchef von Sony Europe, durch die Welt wurde über eine neue, aggressivere Zielsetzung bei Sony gesprochen. Die Kosten müssten gesenkt und gleichzeitig die Innovationsführerschaft zurückerobert werden. Man wolle sich in Zukunft vor allem stärker auf die Unterhaltungselektronik und die Videospielkonsolen konzentrieren.

Während Sony in Osteuropa bereits expandiert, erhoffe man sich den eher trägen Deutschen durch die Dynamik der Großmärkte wie zum Beispiel Saturn und Media Markt vor allem für die PlayStation anzuregen.

In Punkto Innovation gibt Deering offen zu, dass Sony – nach der Markteinführung von Produkten wie den Walkman und die PlayStation - nachgelassen habe und man sich dank „des Talents, der Erfahrung und der Strukturen“ auch auf diesem Gebiet Verbesserungen erhoffe.

Obwohl die Konkurrenz zunehmend durch Microsoft (Xbox) und Nokia (NGage) härter wird, mache sich Sony deswegen keine Sorgen, da sie mit der PlayStation nach wie vor in der Position des Marktführers sind. Lediglich die Marktanteile würden sich nach Aussage Deerings anpassen.

Die PSP (PlayStation Portable) – ursprünglich für Ende 2004 geplant – wurde wie bereits gemeldet auf das Frühjahr 2005 verschoben, um eine ausreichende Anzahl zu gewährleisten. Das Interesse am neuen System sei sehr hoch. Ebenso wie bei der in Japan seit einigen Monaten erhältlichen PSX – einer Mischung aus Spielekonsole und DVD-Recorder. Diese werde man auf der Cebit in Hannover genauer vorstellen. Der Starttermin sei in Europa für Ende 2004 geplant.


Hier einige Auszüge aus dem Interview:

DIE WELT: Mister Deering, Sony USA steht vor allem für Inhalte wie Filme und Musik, Sony Japan für elektronische Produkte. Wofür steht Sony Europe?

Chris Deering: Ich sehe das weniger kritisch. Wir haben in Europa eine lange Firmentradition und sind hier seit 45 Jahren auf dem Markt. Gleichzeitig haben wir es geschafft, auch aus Europa heraus Geschäft für den Weltmarkt zu generieren, etwa bei der Entwicklung von Videospielen in England oder bei bestimmten Produktlinien. Insbesondere vor dem Hintergrund der gemeinsamen Währung und der bevorstehenden EU-Erweiterung besteht auch bei Sony eine größere Geschlossenheit und eine bessere Koordination unter den einzelnen Ländergesellschaften.

[…]

DIE WELT: Ihr erstes Geschäftsjahr als Sony-Europe-Chef beginnt am 1. April. Was sind Ihre Ziele?

Deering: Wir wollen und werden im nächsten Geschäftsjahr vor allem in den Bereichen Unterhaltungselektronik und Videospielekonsolen wachsen. Ich erwarte, dass mehr als zehn Milliarden Euro aus diesen beiden Sparten erwirtschaftet werden. Dann muss man natürlich das Geschäft unserer Film- und Musiksparte in Europa hinzurechnen. Im Geschäftsjahr 2002/03 haben wir insgesamt 13,8 Mrd. Euro erwirtschaftet.

[…]

DIE WELT: Wie hoch sollen die Einsparungen in Europa genau sein? Wie viele Mitarbeiter müssen gehen?

Deering: Ich kann Ihnen dazu zurzeit nichts anderes sagen als: Die Ziele sind aggressiv. Wir haben heute in Europa sicherlich weniger Beschäftigte als vor zwei Jahren, und nächstes Jahr werden wir wieder weniger Mitarbeiter haben als jetzt. Wie hoch der Abbau sein wird, kann ich nicht spezifizieren. Die Restrukturierung wird sich noch bis zum Jahr 2006 hinziehen.

DIE WELT: Wo soll in dieser Phase das Wachstum für Sony Europe genau herkommen?

Deering: Gerade von Osteuropa versprechen wir uns viel. Griechenland, wenn man es dazuzählen darf, hat sich in den vergangenen zwei Jahren bereits sehr gut entwickelt. Auch Rumänien und die Türkei legen derzeit überdurchschnittlich zu. In Russland wachsen wir derzeit um 50 Prozent. In diesen Ländern hat die Marke Sony einen hohen Prestigewert und erzielt gute Wachstumsraten.

DIE WELT: Und in Deutschland?

Deering: In Deutschland war das Konsumverhalten der Menschen in den letzten zwei Jahren doch sehr zurückhaltend. Dennoch hege ich die Hoffnung, dass unter anderem durch die Dynamik von Handelsketten wie Saturn oder Media Markt das Geschäft in diesem Jahr angekurbelt werden kann. Vor allem bei der Playstation erwarte ich einen Aufwärtstrend auf dem deutschen Markt.

[…]

DIE WELT: Der Walkman kam von Sony, die Playstation auch - große Würfe, doch inzwischen scheint die Innovationsfähigkeit nachzulassen. Verlieren Sie den Anschluss?

Deering: Das mag sicherlich richtig sein für einige wenige Bereiche. Auf der anderen Seite stärken wir gezielt den Unternehmergeist und entwickeln stark wachsende Produktsparten. Wie sind sehr breit aufgestellt. Sony besitzt alle Zutaten, um einzigartige Soufflés zuzubereiten. Talent, Erfahrung, die Strukturen. Einige Soufflés gelingen am Ende nicht immer, das stimmt, andere dafür umso mehr.

DIE WELT: Zumal die Konkurrenz für Sony immer größer wird. Nokia hat die portable Spielekonsole N-Gage auf den Markt gebracht, Microsoft baut die X-Box und Dell will Fernseher produzieren.

Deering: Sicher wird der Konkurrenzkampf noch härter. Aber keiner ist unfehlbar. Das Marktpotenzial für Spielekonsolen ist groß, da wird der Beste gewinnen. Wir haben es geschafft, die Marktführung beizubehalten. Uns stört die Konkurrenz daher überhaupt nicht. Lediglich die Marktanteile werden sich ein wenig anpassen.

DIE WELT: Von den groß angekündigten Neuerungen PSP, der portablen Spielekonsole, und der Multimedia-Box PSX ist noch nicht viel zu sehen. Wann kommen die Geräte auf den Markt?

Deering: Die PSP sollte ursprünglich noch vor dem Jahresende 2004 kommen, nun rechnen wir in Europa und den USA mit dem Markteinstieg im Frühjahr 2005. Alle sind sehr aufgeregt wegen dieses Produkts, das Interesse ist riesig. Daher müssen wir sicherstellen, dass das Produkt in ausreichender Anzahl zur Verfügung steht. Wir hatten ja derartige Probleme mit der Playstation 2. Die PSX dagegen gibt es bereits in Japan. Wir präsentieren das Gerät - eine Mischung aus DVD-Recorder und Spielekonsole - auf der Cebit in Hannover. Wir planen den Starttermin für Europa Ende 2004.

[…]

Quelle:Die Welt (kostenlose Registrierung nötig)

16.03.2004, 19:13 [Marcel]