Ghost Master
"Tomas, übernehmen Sie!" - Während Nico noch mit den Tücken des neuen Servers zu tun hat (Wieso sind die Thumbnails so bleich?), hat unser Tomas bereits Stellung im Traumland bezogen. Hoffentlich wird er dort nicht von bösen Geistern überrascht. Böse Geister, wie sie unser Neuzugang Marvin "Bommel" Pomsel in dem Spiel "Ghost Master" befehligen musste.
Geisterhaftes Schauderspiel
Ihr seid der so genannte ‚Ghostmaster’ - als dieser müsst ihr ein Team von Geistern zusammenstellen, wobei ihr auf ihre Fähigkeiten und Spezialitäten besondere Acht geben müsst. Um weitere Geister zur Verfügung zu bekommen könnt ihr in jeder Mission gefangene Geister von ihren Ketten erlösen. Wenn also ein gefangener Geist an ein Radio gebunden ist tut ihr was? Genau, ihr macht es kaputt, der Geist ist frei und steht zu eurer Verfügung. Solltet ihr das nicht tun verpasst ihr viele interessante Fähigkeiten der Geister, aber das Spiel kann man auch so schaffen. Nicht jeder Mensch lässt sich von jedem Geist oder von jeder Fähigkeit des Selbigen erschrecken. So lachen Kinder zum Beispiel über einen gnomartigen Geist, während ein Geist der sich selber in zwei Hälften spaltet gewaltigen Eindruck bei den „lieben Kleinen“ schindet. Aber den Entwicklern sei Dank, kann man seinen Geistern ja auch neue Terror-Praktiken beibringen. In einem so genannten „Ghul-Zimmer“ stehen alle befreiten und errungenen Geister zum Training zur Verfügung. Dieses könnt ihr mit gewonnenem Plasma bezahlen. Wie man an Plasma kommt? Das beschreibt man am besten mit einem Kreislauf:
Erschreckt Menschen um Angst zu erzeugen, was dann wiederum Plasma erzeugt, das benötigt wird, um die Kräfte der Geister zu stärken und zu trainieren, welche die Menschen erschrecken… Verstanden?
Kurzum: Erschreckt - gewinnt Plasma - trainiert eure Geister - erschreckt - gewinnt Plasma…
Was einem allerdings ganz gewaltig den Spaß an diesem Spiel verderben kann, sind Menschen, die für den Sieg gebraucht werden, aber vor jeder Fliege Angst haben. Wenn man bei ihnen dann zum Beispiel ein kleines „Kettenrasseln“ vorspielt, gehen sie der Sache nicht auf den Grund (und erfüllen womöglich ein Missionsauftrag), sondern flüchten in Panik und das Spiel ist verloren. Dem Verlieren folgt der unvermeidliche Neustart des Levels, da es KEINE Speichermöglichkeiten gibt. Das Einzige was vorhanden ist, ist eine automatische Speicherung der geschafften Missionen. Kann einen unachtsamen Ghost Master schnell zur Verzweiflung bringen, wenn man das gleiche immer und immer und immer und immer wieder spielen muss.
Mittelalter Grafik? Oder Wie?
Was Maxis bei den „Die Sims“-Spielen richtig gemacht hat, macht Empire Interactive richtig falsch. Die Grafik beim Spiel überzeugt nicht, wenn man manche Effekte sieht möchte man fast heulen. Ein Kettenrasseln wird zum Beispiel als unförmige Linie die einmal durch den Raum schweift dargestellt, Nebel sieht aus wie verschmierter Bleistift (schraffiert mal ein Blatt Papier mit Bleistift spuckt drauf und verwischt das - fertig ist der Nebel). Die Figuren sind lieblos und unförmig (Außerirdische sind nichts dagegen) gestaltet und die Umgebungen nicht wirklich einfallsreich (Gras - Stein - Teppich - Gras - Stein). Manchmal ist man fast genötigt sich mit leicht irrem Blick und hysterischem Lachen vor den Menschen mehr zu erschrecken als vor den Geistern - welche meist entweder ziemlich niedlich oder extrem unausgeschlafen aussehen. Aber wenn ihr auf diese ausnahmslos grasgrünen „Horror-Schleimbeutel“ steht, wird es euch super gefallen. Was allerdings die Bewertung wieder etwas hochgeschoben hat, sind die Möglichkeiten der Sichtweisen. Ihr könnt euch in einen Geist oder in sein armes Opfer hineinversetzen (wobei ihr diese allerdings nicht steuern könnt). Eine andere schöne Perspektive ist eine Art Verfolgungskamera - ihr seht den Menschen (den Geist) aus der dritten Person und folgt ihm bei allen Handlungen. Das ist besonders dann amüsant, wenn ein Mensch grade voller Panik aus dem Haus flüchtet. Oder ein Geist eine nette Fähigkeit ausübt. Ja, es gibt auch ganz nette Effekte bei manchen Dingen, allerdings wirken die meist nur in der letzteren Kameraperspektive so richtig.
Dum Didel Dei…
Soundeffekte und Hintergrundmusik gefallen bei diesem Spiel noch am besten. Wenn ein Geist so zum Beispiel einen „Donner“ macht, so kann man auch einen Donner hören! Und spüren, vorausgesetzt man hat ein 5.1 (oder ein höheres ;-) ) Soundsystem. Aber auch normale Boxen bringen den Sound recht gut rüber nur macht ein panischer Schrei oder ein Donner im Raumklang einfach viel mehr Spaß. Die Musik ist meist passend - nur hätte man sich vielleicht mehr als drei bis vier verschiedene Stücke ausdenken können. So hört man also dieselbe (gute) Musik immer und immer wieder - aber das stört kaum. Die Musik ist wirklich gut! Echt!!! Wenn man also keine Lust mehr zum spielen hat, lehnt man sich zurück, dreht die Boxen auf und lässt sich von der schauderhaft-schönen Musik bedudeln. Wunderbar!
Fazit
Wer Simulationen mag und nicht sonderlich viel Wert auf Realismus oder gute Grafik legt ist mit diesem Spiel gut bedient. Wer aber lieber ernsthaft spielen möchte, Herausforderungen und/oder Langzeitspaß sucht lässt wohl besser die Finger davon - es könnte Frust erzeugen. Alles in allem: Ein schön-schauriges Musikvideo…
Gesamtübersicht: Ghost Master
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
50%
Sound:65%
Grafik:55%
Singleplayer:57%
Informationen zum Spiel:
Empire Interactive
Hersteller:
SickPuppies
Publisher:
Minimum: 450 MHz Prozessor. 128 MB RAM. Windows 9x/Me/2000/XP. NVIDIA TNT2. DirectX 8.1
System:
Deutsch
Sprache:
Simulation
Genre: