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NBA 2K3 (PS2)


So lange der Ball durchkommt, dürften sich Basketballspieler nur wenig für Körbchengrößen interessieren.
Wie man leicht erkennen kann, befindet sich das geistige Niveau unseres Chefredakteurs am heutigen Abend wieder drei Etagen tiefer. Nur gut, dass ihr sofort auf Marcel Usners NBA 2K3-Review umschwenken könnt...

Ein neues Produkt des sportlichen Engagements aus dem Hause Sega ist "NBA 2K3". Die Sega-Sports-Reihe versucht nicht nur, mit "NHL 2K3" und "NFL 2K3" in die von EA-Sports regierte Sportsimulationswelt vorzudringen. Der Sega-Vertreter "NBA 2K3" soll die Spieler dank zeitgemäßer Präsentation und realistischem Gameplay auf allen drei NextGen-Konsolen beeindrucken. Auf der einen Seite erwartet euch ein Sega-typisches Arcade-Spiel-Feeling, auf der anderen Seite der Versuch, eine realistische Sportsimulation auf die Beine zu stellen.

Träger Spielfluss bei gelungener Atmosphäre im Stadion und auf der Straße…
Während man beim Anschauen des Intros noch von Dunking- und Dribblingszenen der wahren NBA beeindruckt ist, entpuppen sich die ersten Versuche, selbst Hand anzulegen, als Desaster. Alle Basketball-Laien werden sich von verschiedensten Regeln und Optionen überrant fühlen und der realistische, jedoch träge Spielfluss wird zu Beginn kaum motivieren. Hat man sich jedoch erst einmal mit der Steuerung – und so manch einer mit den Regeln - vertraut gemacht, wird entschieden, ob man eine kurze Partie im „Quick Game“ absolvieren will, ein bisschen im „Practice“möchte, des Spielens einer Runde Basketball auf der „Street“ eingedenk ist oder sich gleich in die anspruchsvollen Modi wie „Franchise“, „Tournament“ oder in die „Playoffs“ stürzen möchte. In jedem Fall wird jeder das Seine finden. Im Arcade-Teil des Spiels kann man auf Punktejagd gehen und dem Gegner einen Korb nach dem anderen reinsemmeln, während ihr beispielsweise im Franchise–Modus euer Team über mehrere Saisons führt und euch auch um neue Spieler und Transfers kümmern müsst. Es ist vollkommen gleichgültig, wie eure Wahl ausfällt: In jedem Fall trefft ihr immer auf die passende Atmosphäre. Besonders im Stadion sind die Zuschauer-, Trainer- und Teammitgliedsanimationen gut gelungen. Ebenso überzeugend ist die Soundkulisse, zu der die Zuschauer, der ins Spiel brüllende Trainer, die Kommentatoren und der Stadionsprecher gehören. Auch die für die NBA typischen Geräusche, wie zum Beispiel der klassische „Beep“, fehlen natürlich nicht.
Das eigentliche Spiel wird abgerundet durch eine große Präsentation der Spieler, welche bei der Gastmannschaft weit weniger bejubelt ausfälllt, und Einführung des Spiels durch allerhand Statistiken und Aufstellungspläne. Durchgehend kommentiert beginnt das Spiel mit einem netten „Matrix-Effekt“ beim Anpfiff, dauert über die Halbzeit an und geht bis zum Abpfiff und seiner Auswertung. Die Detailgenauigkeit und die Nähe zur Realität im Fernsehen wollen an dieser Stelle besonders hervorgehoben sein.
Die Option zum Multiplayer-Spiel ist sozusagen allgegenwärtig. Egal, welchen Modus ihr wählt, vor dem Spiel steht euch immer die Möglichkeit zur Verfügung, den Controller auf eines der Teams zu fixieren. So spielt ihr hauptsächlich gegeneinander, könnt aber auch zu zweit oder mit Multitap mit bis zu acht Leuten in Teams spielen. Da der Multiplayer-Modus in Sportspielen immer mehr Spaß macht, als sich nur mit dem Computer zu messen, wird er auch bei NBA 2k3 deutlich höher gewertet. Ebenfalls attraktiv wirkt der Multiplayer-Modus durch das Kreieren eigener Spieler und Teams. Habt ihr euch erst einmal an den Originallizenzen der NBA ausgetobt, warten eine Vielzahl an Optionen und Einstellmöglichkeiten für euren eigenen Spieler beziehungsweise euer eigenes Team; Hautfarbe, Haartyp, Bartwuchs, Gewicht, Maße und vieles mehr lässt sich einstellen, und das sind nur die Äußerlichkeiten. Zusätzlich lassen sich Namen vergeben und natürlich die Fähigkeiten durch zu vergebene Punkte optimieren. Sobald euer Team steht, ist es in allen Spielmodi einsetzbar und darf frei nach euren Regeln, die sich in den Optionen einstellen lassen, punkten und siegen.

Der „Glanz“ des Stadions im Zwielicht…
Grafisch gesehen lässt sich NBA 2k3 als Standard einstufen. Keine überwiegenden Textur- oder Animationskracher, aber dennoch eine Optik, die den Spielspaß nicht mindert. Die Spiegelungen des Bodens verleihen dem Stadion einen typischen Glanz, der jedoch auch dort unten endet. Die Spieler wirken artifiziell in das Bild eingesetzt und sehen recht monoton aus. Die Zuschauer haben relativ runde Animationen, wirken jedoch recht unscharf und sind mit dicken Konturen versehen. Dennoch: Die Gesamtatmosphäre passt. Die Spieler sind authentisch animiert, und auch der Nebenkulisse wie den Ersatzspielern auf der Bank und dem Trainer wurde Leben eingehaucht. Die Texturen sind ansehnlich und das Aussehen des Stadions stimmt. Einzig der recht ruckelige Spielfluss trübt das Spielgeschehen ein wenig. Anzusehen, wie der Ball bei einem weiten Wurf über das Spielfeld in wenigen Bildern pro Sekunde vorwärts ruckelt, zeigt, dass hier noch ein wenig Feinarbeit nötig gewesen wäre. Die Lichtershow zu Anfang des Spiels ist ein nettes Detail, verbessert es optisch gesehen aber genauso wenig wie die zwar sehr detaillierte, jedoch noch etwas unschöne Hintergrundkulisse.

Englische Kommentatoren und keine Musik, die animiert…
„NBA 2k3 is in da House“ – Bob und Rod heißen euch beim Spiel herzlich willkommen und werden euch mit mehr oder weniger kompetenten Kommentaren begleiten. Völlig in Englisch ist das Spiel zwar sehr authentisch, dürfte jedoch für alle, die dieser Sprache nicht mächtig sind, relativ unverständlich sein. Die Tatsache, dass die beiden Kommentatoren und der Stadionsprecher Englisch sprechen, macht die „Synchronisation“ jedoch in keinem Fall schlecht. Ganz im Gegenteil: Mal abgesehen von der häufigen Wiederholung bestimmter Phrasen, was sich gerade in diesen Spielen kaum vermeiden lässt, trägt der Kommentar stark zur Spielatmosphäre bei und ist sehr gelungen. Auch die komplette Soundkulisse dürfte nicht fehlen, da sonst entscheidende Spielelemente verloren gingen. Einzig und allein die recht fade Synthesizer-Musik animiert nicht so recht zum Spielen. Ist sie im Menü eher dahinplätschernd – mag sie auch noch so „fetzig“ sein – fehlt sie während des Spiels völlig, was in beiden Fällen in puncto Sound dicke Minuspunkte einbringt.

Fazit
Der Versuch, Arcade und realistische Simulation in „NBA 2k3“ zu verbinden, ist Sega definitiv gut gelungen. Die Wahl kann in einer Vielzahl von Spielmodi auf authentisches Gameplay oder auf schlichtes Arcade-Zocken – auch ohne Regeln – fallen. Die Soundkulisse, durch die professionellen Kommentatoren und Nebengeräusche positiv auffallend, sowie der optische Gesamteindruck untermalen das runde Gameplay, das nur durch den ruckeligen Spielfluss etwas getrübt wird. Die Möglichkeit, eigene Spieler und Teams zu kreieren, und über Multitap oder über das Internet mit bis zu acht Spielern zu zocken, macht das Spiel zu einer sportlichen Abwechslung in Gesellschaft.


Marcel Usner - 20.04.2003



Gesamtübersicht: NBA 2K3 (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
82%
Sound:
80%
Grafik:
79%
Singleplayer:
83%
Multiplayer:
86%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

1832 Kb
CD/HD:

Englisch
Sprache:

Basketballsimualtion
Genre: