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Thorgal


Nachdem das Spieleflut-Traumpaar Tomas & Nico heute erstmalig Zack Island (s. DOA: XBV Kolumne) besuchte, musste es bald wieder der brutalen Spieleweltenrealität ins Auge blicken. Jens Heinzelmann machte sich für uns in die Welt Thorgals auf und berichtet in seinem Review über Rätsel, Rätsel und andere schwierige Sachen...

Das Kind aus den Sternen
„7. Jahrhundert. Wir befinden uns an der nördlichsten Spitze Europas: Wikinger finden eine seltsame Raumkapsel mit ungewöhnlichem Inhalt – ein Kind. Leif Haraldson nimmt den Göttergesandten bei sich auf und nennt ihn Thorgal Aegirsson. Erhofften sich seine Schöpfer einen starken und mächtigen Krieger, wünscht dieser sich nichts sehnlicher als Frieden und Freiheit. Erzürnt strafen die Himmelsherrscher ihren Erwählten mit einem grausamen Test: Magier Noral weissagt Thorgal, er werde seinen eigenen Sohn töten. Nie darf sich dieses Schicksal erfüllen! Der Kampf seines Lebens beginnt!“
So wird die Geschichte von „Thorgal – Der Fluch des Odin“ eingeleitet. Sieht man von der Frage ab, was Wikinger normalerweise in Raumkapseln finden, ist die Geschichte dieses Adventures nichts Besonderes, jedoch existieren auch weitaus schlechtere Hintergrundgeschichten...

Was drin ist und wie man zum Spielen kommt
In der DVD-Box in welcher das Spiel in die Hände des Spielers kommt befinden sich eine CD sowie ein dünnes Handbuch. Auf den sechs Seiten des Handbuches werden die Story, die wichtigsten Elemente sowie die Bedienung des Spieles erklärt. Dies geschieht in leicht verständlichen Worten, welche durch Bilder unterstützt, auch einem Neuling im Adventure-Genre erklären worum es geht. Legt man die CD ins Laufwerk wird automatisch das Setup gestartet was leider später stört, da man bei jedem Spielstart die Original-CD einlegen muss und somit erst das Setup laden lassen und dieses dann wieder beenden. Bei der Installation wird man nach einem Pfad für die Dateien des Spieles sowie dem Eintrag im Startmenü gefragt. Leider hat es sich herausgestellt, dass es dem Setup egal ist welchen Startmenüeintrag der Benutzer wünscht, es wird stur ein Eintrag mit dem Namen „Thorgal“ erzeugt.

Spielstart und Konfiguration
Startet man das Spiel, so fällt einem zuerst in das Auge, dass bis zu 5 Spieler an einer Kopie von Thorgal teilnehmen können, denn so viele verschiedene Slots mit je voneinander unabhängigen Konfigurationen sowie Spielständen werden uns angeboten. Im Hauptmenü bekommen wir eine Auswahl der wichtigsten Menüs angezeigt. In den Optionen sieht es leider etwas düster aus. Untertitel lassen sich hier an- und abstellen, die Grafikkarte sowie zu verwendende Soundkarte kann gewählt werden sowie auch der Detailgrad der Schatten, leider war es das dann auch schon wieder. Ansonsten besteht die Möglichkeit ein neues Spiel zu beginnen, einen Spielstand zu laden oder das Album anzusehen. Hierbei handelt es sich um ein Buch mit einem Comicstrip welcher die Geschichte von Thorgal erzählt und nach und nach mit dem Fortschritt im Spiel freigelegt wird.

Im Spiel...
.. bzw. schon vor dem Spielstart, nämlich genauer gesagt im Trailer fällt eines auf: Obwohl die Version als Deutsch gekennzeichnet ist sind alleinig die Untertitel (auf welche man nicht verzichten sollte, es sei denn man beherrscht das Englische sehr gut) in Deutsch, die Sprachausgabe läuft komplett in Englisch ab. Enttäuschend ist, dass sich auf der DVD-Box keinerlei Hinweis hierauf findet. Gespielt wird komplett mit der Maus, die Steuerung ist denkbar einfach: In Thorgal existieren keine verschiedenen Befehle um etwas aufzunehmen, zu untersuchen oder zu benutzen. Klickt man auf den Boden, so bewegt sich die Figur an diese Stelle, ist ein Objekt wichtig, so leuchtet dieses leicht auf wenn sich der Cursor der Maus darüber befindet. Wird ein interaktives Objekt angewählt, so begibt sich Thorgal beim ersten Anwählen dorthin, beim zweiten Klick wird es untersucht sowie ein Kommentar dazu abgegeben und wenn es aufgenommen werden kann geschieht dies bei der dritten Anwahl. Während mit der linken Maustaste gewählt wird besteht die Möglichkeit, mit rechts das Inventar zu öffnen. Hier sammelt sich alles was Thorgal im Laufe seiner Suche an Dingen aufnimmt. Das Album befindet sich hier, sowie ein Symbol welches das Hauptmenü einblendet in welchem dann z.B. der Spielstand gesichert werden kann. Kommt es zu einem Kampf, oder muss etwas abgeschossen werden, so wechselt der Mauszeiger automatisch das Symbol in ein Fadenkreuz. Um Rätsel zu lösen muss im Spielverlauf auch mal ein Schalter angeschossen oder sonstiges getroffen werden, zum Teil läuft dies sogar mehr auf Geschicklichkeitsspielchen als auf Rätsel hinaus. Durch das automatische Wechseln in den Kampfmodus an einigen Stellen im Spiel verlieren leider einige Rätsel ihre Herausforderung, da der Spieler normal erst eine andere Lösung als die der Waffe versuchen würde. Die Kämpfe beschränken sich übrigens immer auf Bogenschiessen. Leider können die Aufgaben welche hierbei etwas Übung erfordern gerade die Spieler, welche lieber Rätsel mit dem Kopf lösen würden gehörig nerven und frustrieren. Im Spiel selbst sind neben Rätseln vor allem auch viele kleine Spiele anzutreffen. So gilt es zum Beispiel im Schattenreich einen Gegner im Brettspiel zu schlagen, eine 3D-Statue zusammenzusetzen oder eine Zeichenfolge aus verschiedenen Symbolen in 5 Zügen zu erraten. Wer bei Thorgal erwartet, nur für Adventures typische Kombinationsrätsel oder ähnliches bewältigen zu müssen, der könnte sich durch die hohe Anzahl an Spielen, bei denen es auch oft darum geht viel Glück zu haben, etwas genervt fühlen. In ein paar Szenen steht dem Spieler nur eine beschränkte Zeit zur Verfügung um etwas zu lösen. Während solcher Sequenzen kann der Spielstand nicht gesichert werden. Frustrierend ist leider, dass die Entwickler einige für die Lösung eines Rätsels benötigten Dinge viel zu klein gemacht haben. So ärgert sich der Spieler extrem wenn er ein Rätsel nicht lösen kann da der fehlende Gegenstand gut versteckt und nur wenige Pixel groß im Nebenraum darauf wartet, gefunden zu werden. Hierdurch wird ein Spiel, welches sich normalerweise in wenigen Stunden komplett lösen lässt deutlich in die Länge gezogen. Etwas weniger Spiele bei denen man nur mit etwas Glück weiterkommt, weniger Actionsequenzen in denen man Geschicklichkeit beweisen muss und dafür mehr klassische Rätsel hätten Thorgal noch besser machen können.

Auf dem Weg ans Ziel: Viele kleine Bugs
Nervig fällt leider auch teilweise die Steuerung aus. So wird zwar eine Szene beispielsweise klar durch den Bildschirmrand verlassen, jedoch muss teilweise kurz vor den Rand geklickt werden damit die Spielfigur die aktuelle Szene verlässt. Ebenso existieren Szenen in denen man auf einen Weg klickt, Thorgal aber munter versucht in eine andere Richtung zu gehen und an dieser Stelle sozusagen „hängen bleibt“. Dies tritt zwar nicht all zu oft auf, fällt im Verlauf des Spieles aber einige Male negativ auf. Leider sind das nicht alle Fehler die im Spiel zu finden sind. So erschien zum Beispiel an einer Stelle im Spiel nach dem Wechsel ins Menü kein Mauszeiger, dies hat sich auch nach mehrmaligem Neustart des Spieles nicht geändert und trat nur in einer bestimmten Szene auf. Ein weitaus schlimmeres Problem fiel aber in der zweiten Hälfte des Spieles auf: Nachdem alle Rätsel gelöst wurden welche zum weiterkommen erforderlich waren tat sich nichts mehr. Bei erneutem Spielen dieses Abschnittes bei gleichem Vorgehen wurde im zweiten Versuch durch die letzte Aktion das Ende dieses Kapitels im Spiel eingeleitet. In dem gleichen Abschnitt fehlen ebenfalls eine Übersetzung sowie die Sprachausgabe für einen Dialog. Während nichts zu hören ist wird am unteren Bildschirmrand die Meldung „subtitle #1 not found“ eingeblendet.

Grafisch...
... ist es sehr schwer, Thorgal zu beurteilen. Die Videos sind zwar nicht die besten welche man bisher in Computerspielen gesehen hat, dennoch sind sie ansprechend und bringen gekonnt die Storyline weiter. Die Hintergründe welche es zu bewundern gibt sind mit sehr viel Liebe gezeichnet worden und äußerst stimmungsvoll. Mit vielen Details und realistischen Elementen versehen ist es eine wahre Freude die Hintergrundgrafiken anzusehen. Anders sieht es jedoch bei den Akteuren aus. Zwar sind diese von den Texturen her durchaus gut gestaltet, die feste Auflösung von 800x600 Punkten und keine Option auf Kanten glättende Features im Spiel selbst führen jedoch zu teilweise sehr kantigen Figuren, was in der aktuellen Zeit einfach nicht mehr gut ankommt. Ebenfalls fehlt eine Bewegung der Lippen während der Dialoge. Dies ist nicht ganz verständlich, es dürfte doch von jedem Spieler erwartet werden, dass die Akteure die Lippen bewegen. So machen die Figuren und aktive Objekte den guten Eindruck der wunderschönen Hintergründe zwar nicht komplett zunichte, etwas mehr dürfte hier aber wohl jeder erwartet haben. Leider sind auch die Hintergründe wie beispielsweise das Meer komplett starr und ohne Animation.

Die Geräuschkulisse
Die Sprachausgabe ist wie schon erwähnt leider nur in Englisch verfügbar. Dafür ist allerdings die jeweilige Stimme passend zum Charakter, sowie die Aussprache und Aufnahme klar und verständlich. Die Geräusche im Spiel wurden gut getroffen und kommen gut an. Sensationell überragend ist der Sound zwar nicht, erfüllt jedoch die Erwartungen welche man an dieses Spiel stellt voll und ganz.

Fazit
Thorgal ist wohl eines der letzten klassischen Adventures. Trotz der vielen Spiele im Spiel, den Action- und Geschicklichkeitsszenen weiß das Spiel den Fan des Genres zu begeistern. Die Rätsel sind alle logisch aufgebaut und dürften selbst von einem Einsteiger dieses Genres zu lösen sein.
Trotz des Mangels aktuellster technischer Raffinessen mit welchen andere Adventures aufwarten macht das Spiel einfach Spaß. Thorgal ist, trotz kleinerer Fehler, ein solides und spannendes Adventure. Zwar ist das Spiel recht schnell gelöst, wer aber nichts gegen kleinere Actionszenen oder Spielchen einzuwenden hat sollte hier zugreifen!


Jens Heinzelmann - 16.04.2003



Gesamtübersicht: Thorgal

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
80%
Sound:
70%
Grafik:
75%
Singleplayer:
75%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: P2/K6-400, 16MB 3D-Karte, 64MB RAM, 8x CDROM
System:

D/E
Sprache:

Adventure
Genre: