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James Bond: Nightfire


"Mein Haar ist blond, echt blond!" - selten haben wir mit einem so abgedroschenem und schlechten Spruch einen Artikel eingeleitet. Ob Anton "007,5" Herzfeld, der für uns James Bond: Nightfire rezensierte, etwas dagegen hat?

Mein Name ist Bond, James Bond
Nach dem coolen Introvideo ist man sofort auf dass eigentliche Spiel gespannt. Die Story hat sich schnell erzählt, ihr seit James Bond und ihr sollt den Terroristen Drake daran hindern, seine versteckten Nightfire Raketen zu zünden. Natürlich schafft es Drake, bis zum Ende hin zu verschwinden und ihr versucht, einige Hinweise auf den Standort der Raketenabschussbasis zu ergattern. Dabei kommt ihr natürlich viel rum, von Hochhäusern in Hong Kong über Dschungel bis zu Weltraumstationen ist alles dabei. Leider bleibt beim Spielen die Story immer etwas hinterher und wirkt oft nur als plumper Plot zum Ballern, was nicht unbedingt negativ gemeint ist. Natürlich geht ihr nicht wehrlos und ohne Qs Hightechequipment aus dem Haus, schließlich laufen genug böse Buben durch die Welt. An Waffen besitzt ihr von Walter bis Raketenwerfer ein ordentliches Repertoire, allerdings nichts Spektakuläres im Gegensatz zu Qs kleinen Erfindungen, z.B: ein Kugelschreiber der als Schusswaffe mit Schlafkapseln dient oder die berühmte Röntgenbrille (ja man kann auch bis auf die Unterwäsche schauen) die nun auch als Nachtsichtgerät und Wärmesichtgerät genutzt werden kann. In Nightfire hat man aber nicht nur Waffen die Laune machen, nein man hat viele Gimmicks, die im Spiel versteckt sind, z.B. viele Bondaktionen, die unter anderem das Ausschalten eines Generators, damit die Suchlichter ausgehen und man nicht so auffällt, beinhalten.

Gerührt und nicht geschüttelt
Bond wird wie in so ziemlich jedem Shooter in der Innensicht gesteuert. Also findet man sich sofort zurecht, da man nicht viele Tasten zu drücken wissen muss. Bond hat natürlich auch alle Standardmoves drauf, von ducken über springen, bis zu hangeln über tiefe Klippen. In Nightfire könnt ihr auch Qs Equipment ordentlich nutzen und müssen nicht alles springend erledigen, besonders die Brille ist durchaus nützlich. Wenn ihr z.B. vor einer verschlossenen Tür stehen, könnt ihr in den Röntgenmodus oder in den Wärmesichtmodus wechseln und so sehen, wo vielleicht ein Gegner steht. Nun mal zum Leveldesign. Das gefällt mir zwar ganz gut, doch leider gibt es öfters Situationen, wo man den Levelausgang lange sucht bzw. plötzlich Türen aufgehen, die vorher verschlossen waren und somit verzweifelt nach einem Ausgang sucht. Die Welten an sich sehen gar nicht schlecht designt aus und der Weg ist klar definiert, wenn man nicht gerade den Ausgang sucht. Schade ist jedoch, dass es zwar viele Türen gibt, aber nur sehr wenige sich öffnen lassen. Ein paar Rätsel und versteckte Räume sind dafür aber passend verteilt.
Die Levels spielt ihr natürlich nicht immer im Alleingang. Ein paar mal helfen hübsche Bondgirls bei der Lösung von den Aufgaben. Solltet ihr trotzdem einmal nicht wissen was ihr gerade zu tun habt, könnt ihr auf Tastendruck nicht nur ihre Ziele sehen, sondern auch einige Hinweise bekommen, die Euch bei der Lösung bestimmter Probleme helfen können.
Die Gegner-KI ist eine zweischneidige Klinge. Da man in Bond ein paar Mal schleichen muss, sollte man sich auf Frust einstellen, weil die Gegner einen oft auf Kilometer sehen können und das oft mit hingedrehtem Rücken. Wenn man allerdings nicht gerade schleichen muss, dann heizen einem die zwar dummen Gegner ordentlich ein. Teamwork oder Ähnliches scheinen die Terroristen nicht zu kennen, oft laufen Einem die Gegner direkt vor den Lauf.

Der Sound und die alte Grafik
Grafisch kann Nightfire zwar nicht mit aktuellen Shootern mithalten aber schlecht sieht das ganze nun auch nicht aus. Schade ist eigentlich die spärliche Texturierung beziehungsweise die Detailarmen Innenlevels. Dafür wurde aber in schöne Explosionen und Außenlevels investiert, die sich sehen lassen können. Besonders gut gefallen mir die Personen, sie sind sehr gut texturiert und animiert. Die Story wird entweder durch die vielen schön gerenderten aber etwas grob aufgelösten Videos vorangetrieben oder aber durch Hinweise von M die ihr während des Spiels bekommen. Das Nightfire die alte Half-Life Engine benutzt die noch Teile der Quake-1-Engine enthält ist Wahnsinn, auf diesem Gebiet scheint Gearbox wirklich lange getüftelt zu haben. Übrigens die Grafik die ihr in Nightfire sehen wird vermutlich auch bei Half-Life 2 Verwendung finden.

Musikalisch ist Nightfire durchaus ordentlich und lässt sich bis zum Ende hin ertragen. Wer will kann sich die Songs auf der offiziellen Website anhören. Auch die Sounds sind nicht von schlechten Eltern. Waffen klingen realistisch, der Untergrund bestimmt den Ton beim Laufen, bzw. das Geräusch des Kugeleinschlags. Die Stimmen der Charaktere sind allesamt harmonisch und passend ausgesucht, natürlich ist die original Synchronstimme von Pierce Brosnan nicht zu hören, sondern eine etwas andere, die aber schnell zu James passt.

Zusammen machts mehr Spaß, …oder?
Der Multiplay hält sich spärlich an die im Singleplayer gespielten Karten. Leider macht das Spiel gegeneinander nicht viel Spaß, da leider die Standardmodi (Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture the Flag) nicht konsequent genug umgesetzt wurden. Positiv ist zu bemerken das man nicht alleine spielen muss sondern sich ganz leicht einige Bots einfügen kann mit denen man ein paar Runden spielen kann. Jedoch könnte durch ausgeglichene Karten und mehr Abwechslung in den Karten durchaus ein gutes Multiplayerspiel werden. Einzige Ausnahme sind die Capture the Flag Karten diese machen nämlich viel Spaß, da man verschiedene Taktiken benutzen kann und besonders die Laserbomben Laune machen.

Ich meine ...
Nightfire ist ein Spiel mit Potential, das es leider nicht genug ausnutzt. Grafisch und storymäßig ist es zwar nicht der Hammer, macht aber trotzdem Spaß. Jedoch die kurze Spieldauer gibt ordentlich Abzug, denn ein Wochenende als Normalzocker ist nicht 45€ wert. Wer das Geld trotzdem hat, wird bis zum Ende hin ordentliche Shooteraction haben.

Fazit
Wer die 45€ übrig hat legt sein Geld in ein kurzweilig motivierendes Spiel an, das zu kurz ist und zu oft Frust aufbaut.


Anton Herzfeld - 11.03.2003



Gesamtübersicht: James Bond: Nightfire

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
65%
Sound:
82%
Grafik:
80%
Singleplayer:
66%
Multiplayer:
56%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 500MHz. 128 MB-RAM. 3D Karte 32 MB. Win 98/2000/Me/XP
System:

ca 1,1 GB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Shooter
Genre: