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Grand Prix Challenge (PS2)


Neben Teilen der Michael Schumacher®©™ "Boxenluder 2002®©™"-Unterwäsche-Kollektion und der neusten, mit echten Hockenheim®©™-Ölflecken verzierten Michael Schumacher®©™-"Ich war der Konkurrenz immer eine Kinnlänge voraus"-Gedenkmünze, besitzt Formel 1®©™-Fan Andreas Gehricke auch zahlreiche, sich um die Vielzahl von Rennboliden drehende Playstation2-Spiele. Grand Prix Challenge ist, ebenso wie das hiermit veröffentlichte Review, kürzlich dazugestoßen...

Motorengeräusche, glühende Reifen, Rennwagen, Rennfahrer und natürlich auch die Boxenluder sind das, was einen Formel 1 Fan an der Formel 1 so sehr begeistert. In einem von Infogrames neu erschienenen Spiel ist dies, bis auf die Boxenluder, alles ineinander vereint: Grand Prix Challenge. Dieses Spiel ist das, wonach sich Formel 1-Fanatiker schon lange sehnen, so wird es auf der Verpackung angepriesen. Da ich mich nicht zu dieser mehr oder weniger kleinen Randgruppe hinzuzählen möchte, wusste ich noch nicht viel von diesem Teil, war aber sehr aufgeschlossen zu erfahren, was sich wohl im Inneren der Verpackung für eine Rennsimulation befindet.

''Schumi, wir wissen, wo dein Auto steht…''
Nämlich in der Garage, neben all den anderen lizenzierten Wagen der Formel 1. Genauer noch: direkt neben dem fast identischen Fahrzeug von Teamkollegen Rubens Barrichello.
Die Autos aller Fahrer wurden mit einer Eigenschaft ausgestattet, die die Fahrer in ein helles Licht der Bewunderung stellt: Sie lassen sich nur schwer steuern. Das ist ein echtes Problem für Nicht-Rennfahrer. Mir ist bis heute noch nicht klar, wie sie diese Autos bändigen können.
In der Bedienungsanleitung wird jedoch angegeben, dass sich die Autos für jeden Spielertypen leicht steuern lassen. Ob Anfänger oder Profi. Da ich mich persönlich noch nie in einen solchen Wagen begeben hatte, wählte ich sicherheitshalber erstmal den Schwierigkeitsgrad „Anfänger“ und die künstliche Intelligenz der Computergegner stufte ich als leicht ein. Ich nahm also den mir am bekanntesten Fahrer, Michael Schumacher, in seinem roten Lieblingsfahrzeug und startete ein schnelles Rennen aus der hintersten Reihe (22. Platz).
Die ersten Gegner ließen sich auf der ersten Gerade noch leicht abschütteln. Als ich mich dann aber auf den 17. Platz vorgekämpft hatte, folgte die erste Kurve. Ich spiele ja öfters Rennspiele, und deshalb war ich auch hier dazu verleitet, eine kleine Abkürzung zu nehmen. Nix da. Da brummt mir doch der Computer gleich eine Zeitstrafe auf, die ich dann in der folgenden Runde in der Box abfahren beziehungsweise absitzen musste. Danach wiederholte ich das Rennen, wobei ich versuchte, keine Abkürzungen mehr zu nehmen. Ich arbeitete mich mühsam auf Platz 13 vor, wo vor mir so ein Sonntagsfahrer, dem ich ein bisschen „Anschwung“ geben wollte, fuhr. Kurzum: ich fuhr ihm hinten rein, da er sich im „Schneckentempo“ vorwärts bewegte. Das Resultat war: ich hatte wieder eine Zeitstrafe abzusitzen.

Zwischen Sonntagsfahrern und anderen Experten
Danach ging ich aufs Ganze und machte mich auf in den Meisterschaftsmodus, um endlich Weltmeister zu werden. Ich hatte ja schon genügend Zeit in der Boxengasse verbracht.
Los ging es in Melbourne mit dem freien Training. Jetzt hatte ich 60 Minuten lang Zeit, mich mit der Strecke vertraut zu machen. Ich startete vom ersten Platz aus, was mir die Sache etwas einfacher machte. Nach fünf Minuten konnte ich aber nur noch vom ersten Platz träumen (7. Platz). Ich übersprang also das freie Training dreist, da ich keine Lust hatte, 60 Minuten zu fahren. Dann kam das Qualifying. Bescheidene zwölf Runden, die ich fahren durfte, vom 22. Platz aus, da ich das freie Training frühzeitig beendet hatte. Dazu hatte ich allerdings in dem Moment keine Lust, da ich wusste, dass danach noch mal 60 Minuten Warm Up auf dem Plan standen und danach noch das schweißtreibende Rennen.

Grafik und Sound
Sowohl Grafik, als auch Sound sind besser als der Spielspaß. Das ist enttäuschend. Die Grafik ist zwar nicht das, was ihr von der Playstation 2 erwarten könnt, sie überzeugt aber, was die Rennwagen angeht. Eure Fans werdet ihr aber nie zu Gesicht bekommen, da die gar nicht zu erkennen sind. Einzig und allein die Deutschlandfahnen, die sie hochhalten, vergewissern euch, dass sie da sind. Sie sind auch nicht zu erkennen, wenn ihr vor ihnen stehen bleibt. Gut gelungen sind die Wiederholungen. Bei ihnen habt ihr das Gefühl, dass ihr wirklich vor dem Fernseher sitzt und ein echtes Rennen verfolgt. Die Kameraeinstellungen sind in diesem Modus realitätsgetreu.
Die Motorengeräusche klingen realistisch, sind aber für Formel 1-Wagen verhältnismäßig viel zu leise. Der Ansager könnte beim Sprechen die Zähne noch etwas weiter auseinander nehmen, dann wäre er besser zu verstehen.

Spielspaß
Das Spiel an sich macht Spaß. Nur der Meisterschaftsmodus ist zu lang. Bis ihr Weltmeister werdet, wenn ihr nichts überspringt, dauert es mindestens 68 Stunden, da allein freies Training und Warm Up zwei Stunden pro Strecke ausmachen. Voraussetzung ist nur: ihr gewinnt die meisten Rennen und schneidet bei den anderen nicht schlecht ab. Das schnelle Rennen und der Multiplayer Modus machen jedoch Spaß, doch dort könnt ihr nur Weltmeister werden, wenn ihr die nötige Zeit dafür aufwendet.
Trotzdem könnt ihr auch nur zum Spaß mal einen Grand Prix fahren, sofern ihr euch dafür genügend Zeit nehmt. Aber ein „schnelles Rennen“ ist eine gute Alternative, die auf ein Rennen einlädt, und bei dem ihr keine 60 Minuten fahren müsst.
Schön an diesem Spiel ist auch das Schadensmodell, mit dem ich schon bald Bekanntschaft machen durfte. Die Unfälle sehen realistischer aus, als bei den anderen Playstation 2-Konkurrenten, der Wagen kommt aber viel zu leicht vom Kurs ab. Auch der von Herrn Michael Schumacher.

Multiplayer
Im Mehrspieler Modus stehen euch alle Möglichkeiten offen, wie im Einzelspieler Modus. Er ist auch eine andere Möglichkeit, im Spiel Weltmeister zu werden. Allerdings dauert das genauso lang, wie im Einzelspieler Modus. Die Zeit vergeht aber vielleicht schneller, wenn ihr mit einem Freund oder einer Freundin zusammen seid. Aber auch ein schnelles Rennen macht zu zweit mehr Spaß, da ihr euren Gegner kennt, als wenn ihr alleine, gegen all die unbekannten Fahrer fahrt.

Fazit:
Dieses Spiel, muss ich gestehen, habe ich nicht allzu lange gespielt. Das liegt teils daran, dass ich immer noch nicht zu der Randgruppe der Formel 1 Fanatiker gehöre, und teils daran, dass ich keine Zeit und Lust dazu hatte, einen ganzen Meisterschaftsmodus zu spielen. Das Spiel hat eine gute Grafik und auch einen guten Sound, nur der Meisterschaftsmodus ist zu lang geraten. Dieses Spiel eignet sich nicht für jene, die Formel 1 nicht mögen, sondern mehr für die, die sich keinen Formel 1 Wagen leisten können, aber unbedingt einmal an einer echten Formel 1 Meisterschaft teilnehmen wollen und wie Michael Schumacher nach einem Sieg gefeiert werden wollen. Denen wünsche ich viel Spaß und Zeit dabei, Weltmeister zu werden.


Andreas Gehricke - 09.12.2002



Gesamtübersicht: Grand Prix Challenge (PS2)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
76%
Sound:
82%
Grafik:
85%
Singleplayer:
82%
Multiplayer:
80%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Deutsch
Sprache:

Rennsimulation
Genre: