Endlich ist er da!!! Der vierte Teil der GTA-Reihe ist erschienen. Vice City nennt er sich. Ihr seid im Flair der 80er versunken. Überall lauern Feinde, Polizei, Militär und auch das FBI lässt nicht auf sich warten. Bei dem ganzen Trubel dürft ihr nicht euren Auftrag vergessen, den ihr ja zu erledigen habt.
Ihr steuert Tommy Vercetti, der nach 15 Jahren endlich wieder aus dem Knast kommt. Tommy hat sich aber nicht entschlossen, auf die Seite des Guten zu wechseln, er bleibt weiter auf seinem Weg des Schlechten. Kaum schnüffelt er mal wieder zu viel in seinen Drogen, verliert er dadurch auch noch einen Haufen Bargeld, den er nun durch mühsame Arbeit wiederbeschaffen muss. Der Auftrag hört sich leichter an, als er ist.
Das Geld muss er sich verdienen. Es liegt leider nicht einfach auf der Straße. Dazu kann er entweder die Aufträge erledigen oder nette Nebenjobs annehmen. Das heißt: Taxi fahren, sich der Feuerwehr oder der Polizei anschließen, Krankenwagen fahren oder auch Pizzen ausliefern. Im ganzen Spiel gibt es verschiedene Autos und andere nette Fahr- und Flugzeuge, die er klauen und auch fahren kann. Dabei ist vom Motorroller, über einen Panzer bis hin zum Helikopter alles möglich, je nachdem, was ihm über den Weg fährt.

Das Spiel ist in Comicgrafik gestaltet. Das ist aber keineswegs ein Nachteil. Die Grafik und die Videosequenzen sind sehr flüssig, wenn auch die Ladezeiten etwas lang sind. Es gibt kaum Spielfehler oder Ruckler. Kaum heißt nicht, dass es keine gibt. Ihr könnt beispielsweise mit der lieben, netten, Kettensäge, sofern ihr sie habt, durch alles Mögliche hindurch sägen, ohne es zu zerstören. Die Kettensäge ist nur nützlich, um anderen Menschen das Leben auf unfreundliche Weise zu nehmen, was natürlich keiner macht. Hoffe ich zumindest. ;-)
Nebenbei haben die Autos mehr „verwundbare“ Stellen. Jetzt ist es sogar möglich, die Räder zu zerschießen. Auch die Explosionen wirken realistischer, als bei GTA 3. Die Räder fliegen durch die Luft, Feuer steigt aus dem Auto und es knallt. Wobei wir auch schon beim Sound wären.

Der Sound kommt gut über die Lautsprecher. Es gibt eine große Anzahl von Liedern, Radiosendern und Moderationen, wenn ihr im Auto sitzt. Einziges Minus: Die Lieder wiederholen sich immer, wenn ihr auf einen anderen Radiosender schaltet, und dann wieder zurückschaltet, falls er euch dann doch nicht so gefällt, wie ihr es euch erhofft habt. Die Geräusche und Stimmen im Hintergrund klingen realistisch, manchmal kommen aber Geräusche, obwohl gar nichts geschieht. Stimmen aus unbekannten Sphären kommen zum Glück nicht. Das Spiel heißt ja auch nicht GTA Mystery City. Egal.

Wow! Dieses Spiel macht wirklich eine Menge Spaß. Es gibt unzählige Missionen. Daneben gibt es noch die Nebenjobs, die „Autoklauaufträge“ (ein besseres Wort dafür ist mir nicht eingefallen), die netten kleinen Spielchen, in denen ihr ferngesteuerte Fahr- und Flugzeuge steuert und und und. Dann gibt es natürlich auch noch die kleinen Massaker, die ihr immer mal wieder veranstalten könnt.
Das Spiel hat so viele kleine Spielereien: ihr könnt die Kleidung wechseln, ihr könnt das Auto neu lackieren lassen, ihr könnt Rennen veranstalten. Mehr will ich hier auch nicht verraten, das müsst ihr selber herausfinden.
Das Tolle ist, ihr könnt so ziemlich alles benutzen und zerstören, was wie ein Auto, Boot oder Flugzeug aussieht. Einschränkungen wie bei GTA 3 gibt es hier nicht.
Es gibt hier in diesem Spiel einige schräge Vögel alias Auftraggeber. Bei denen wisst ihr nie, ob sie nur spielen, oder alles bitter ernst nehmen. Beispiel: Ein Möchtegerncowboy, der zwar keine Rinder oder Pferde hat, sich aber trotzdem wie ein Cowboy benimmt und zwischenzeitlich gerne mal: „yeehaa“ brüllt.
Jedenfalls sind die Auftraggeber viel geiziger geworden. Ihr bekommt für eure Aufträge bedeutend weniger Geld, als es in den vorherigen Versionen der Fall war. Dafür könnt ihr aber auch Gebäude kaufen, die täglich vierstelligen Gewinn abwerfen, wenn ihr die Aufträge für die Vorbesitzer erledigt habt.
Dieses Spiel ist kurzum eines der spaßigsten und unterhaltsamsten Spiele, die es je für die Playstation 2 gab.

Die Steuerung auf offener Straße ist gut, solange ihr lauft. Das Laufen kann auch gleichzeitig als Training gesehen werden. Lauft ihr nämlich zu Anfang, keucht ihr schon kurz danach. Nach und nach könnt ihr aber immer länger laufen, ohne K.O. zu gehen. Besser noch: Wenn ihr die Krankenwagenmissionen abgeschlossen habt, könnt ihr laufen, ohne zu hecheln.
Die Steuerung im Auto ist jedoch nicht so toll. Er ist zwar von Fahrzeug zu Fahrzeug verschieden, das Auto mit der besten Steuerung ist aber trotzdem nicht einfach zu bändigen.

Tja, dies ist das erste richtige Minus, das ich zu vergeben habe. Es wiederholt sich einiges. Viele Stellen sind schon bekannt. Natürlich, es hat sich viel verbessert: Die Landschaft ist größer geworden, es gibt mehr Autos und die Cops sind schlauer geworden. Sonst hat sich aber leider nicht zu viel verändert. Das Spiel kann trotzdem in eure Sammlung aufgenommen werden. Es kostet nicht so viel, wie andere Spiele, es gibt neue Missionen und es ist ab 16. Jetzt braucht ihr vielleicht nicht mehr Mami oder Papi vorschicken, damit er oder sie es für euch kauft.

Dafür, dass es ab 16 eingestuft wurde, wurden ein paar Missionen mit ominösen Inhalten gestrichen. Das ist nicht so schlimm. Dafür wurden aber auch die so genannten Rampages aus dem Spiel gefiltert, die zu Beispiel so lauten: Kill 30 Gangmitglieder in zwei Minuten! Waffe: Flammenwerfer. So etwas bitte nicht zu Hause nachmachen.
Dieses Fehlen macht aber im Großen und Ganzen nichts. Das Spiel macht auch so noch viel Spaß.
Na ja, vielleicht habt ihr ja Freunde oder Verwandte in England, die euch das Spiel schicken können, da es in England die ungekürzte Version gibt. Auch mit deutschen Untertiteln.