Legaia 2 – Duel Saga handelt von einem kleinen Jungen, der noch nicht ganz trocken hinter den Ohren ist, aber schon mit seinem Vater sein Dorf gegen große, böse Monster verteidigen und einen Kristall aus den bösen Klauen eines ebenso bösen Zauberers holen muss. Klingt wie ein Märchen, ist es aber definitiv nicht! Es ist eine Sage (Duel Saga).
Das Spiel erinnert sehr an Final Fantasy. Die Story, die Charaktere, die Menüs, alles scheint schon einmal vorgekommen zu sein. Trotzdem ist das Spiel keineswegs nachgemacht. Vorbild für dieses Spiel war der Bestseller Final Fantasy.
Der Junge hat keinen Namen. Er bekommt von euch einen Namen ausgewählt. Auf ihm lastet die ganze Hoffnung, den Kristall, ohne den kein Leben in dem Dorf möglich ist, wiederzubeschaffen. Das Problem ist nur, dass ihn ein mächtiger, scheinbar unbezwingbarer Charakter sich geklaut hat, um sein eigenes Dorf zu retten. Ihr seid die meiste Zeit im Kampf alleine. Bei den kleinen Gegnern bekommt ihr Hilfe, bei den Riesen haben eure vermeintlichen Freunde aber die Hosen voll.

Die Grafik entspricht bei Weitem nicht der Qualität, die die Playstation 2 darstellen kann. Sie ist zwar besser als die Playstation 1-Grafik, aber wesentlich schlechter als die der Playstation 2. Sie erinnert eher an den „guten, alten“ N64. Auch egal.
Die Figuren haben riesige Augen, die sich aber kein Stück bewegen und irgendwie tot aussehen. Einzig und allein öffnen und schließen können sie sich. Während des Spiels gibt es zahlreiche Filmsequenzen, die in Spielgrafik sind. Was in diesem Fall nichts Gutes heißen muss. Die Texte, die geschrieben sind, sind in miserabler Grafik, das ist aber auch nicht so wichtig. Wichtiger ist aber dass die Kämpfe besser gestaltet sind. Das sind sie auch. Die Kameraführung im ganzen Spiel ist ideal, im Kampf ist sie genial! Zwar zeigt sie den Charakter nicht, wenn er unter Bäumen steht, sonst gibt es aber keinerlei Probleme.

Es gibt keine komplette Sprachausgabe! Die einzige Stelle, an der ihr die Stimme des Charakters hört, ist wenn ihr einen Kampf gewonnen habt und euch darüber freut. Mehr als ein Satz springt dabei aber nicht raus. Die Musik im Spiel stärkt den Verdacht ein Märchen vor sich zu haben. Im Kampf ändert sich das aber wieder. Da erinnert ihr euch daran, dass ihr eine Aufgabe zu erledigen habt. Der Ton kommt gut rüber und hat keinerlei Sprünge oder Ruckler.
Das ist ganz erfreulich.

Das Spiel macht durchaus Spaß. Ihr müsst durch „intelligente“ Kombinationen neue Attacken erfinden. Besser gesagt ihr drückt auf dem Steuerkreuz die unterschiedlichen Pfeiltasten und hofft eine Spezialattacke gefunden zu haben. Diese Idee ist interessant, da ihr nicht einfach festgelegte Attacken auswählen könnt. Drückt ihr nach links, kommt ein Schlag von links. Drückt ihr nach rechts, kommt ein Schlag von rechts. Die Kämpfe machen viel Spaß, da ihr unter der Masse von Möglichkeiten ständig versucht, immer neue Attacken zu lernen.
Es sind viele Gags ins Spiel eingebaut. Ihr könnt euch also entscheiden, ob ihr den Coolen spielt und dafür von Papi verprügelt werdet, oder den Langweiler macht und fast verspottet werdet. Die coole Art ist lustiger.
Es gibt keine Ladezeiten. Das Spiel geht nahtlos ineinander über. Ihr geht in ein Haus, der Bildschirm wird kurz schwarz, ihr seid im Haus. Bei Kämpfen wird auch nur der Bildschirm kurz schwarz, dann dreht sich die Kamera um das Kampfgeschehen herum und es geht los. So geht kein Spielspaß verloren.
Spielspaß verloren geht aber dadurch, dass ihr euch lang und breit die Umgebung anguckt. Auch geht der Spaß am Spiel verloren, wenn ihr mitten im Spiel nicht speichern könnt, sondern immer einen der wenigen Speicherbildschirme finden müsst. Fangt ihr dann wieder von vorne an, müsst ihr euch durch die ganzen Video-Sequenzen klicken, die ihr teilweise schon gesehen habt. Dafür könnt ihr beide Memory-Card Slots benutzen. Sowohl für das Speichern als auch für das Laden.
Es gibt keinen Multiplayer Modus, was sehr schade ist. Ihr steuert nämlich zeitweise mehrere Charaktere. Toll wäre es, wenn einer eurer Freunde den anderen Charakter steuern könnte.

Das Spiel lässt sich nicht allzu schnell durchspielen. Habt ihr es geschafft ist es aber leider vorbei mit dem Spaß. Es gibt keine Schwierigkeitsmodi, noch nicht einmal ein Startmenü. Es gibt zwar einen Startbildschirm in dem ihr euch unter Continue und New Game entscheiden könnt. Das kann aber nicht als Menü bezeichnet werden. Danach gibt es innerhalb des Spiels noch ein Menü, in dem ihr eure Waffen oder eure Medizin aufbewahrt.
Wenn ihr das Spiel durchgespielt habt, habt ihr keine Optionen mehr, was ihr noch machen könnt. Euch wird gratuliert, ihr seht den Nachspan und habt die Wahl zwischen New Game und Continue. Ihr wisst genauso nicht mehr, was ihr mit dem Spiel machen sollt. Aber in ein paar Tagen oder Wochen werdet ihr es sicherlich noch einmal rausholen und noch einmal spielen. Es lohnt sich.

Für alle, die es nicht wissen, sei es hier gesagt: Final Fantasy ist das meistverkaufte und berühmteste Adventure Spiel der Playstation- Reihe. Es hat mittlerweile schon zehn Teile veröffentlicht.
Das Spiel ist vom Aufbau her identisch. Die Attacken und Monster erinnern deutlich daran. In Grafik, Sound und Spielspaß ist es jedoch keine Konkurrenz. Die Charaktere in Legaia 2 rennen aber nicht so langsam und angestrengt, wie in Final Fantasy. Die Idee mit den Richtungstasten für die Attacken ist dazu auch noch interessanter, da ihr mit der Zeit immer mehr Tasten hintereinander drücken dürft, womit die Attacken immer umfangreicher werden.