Was für ein Glück: Viele der Rare - Entwickler haben sich selbstständig gemacht und eigene Projekte verwirklicht. So auch die Leute von „Free Radical“, die ehemals Top-Titel wie Goldeneye 007 oder Perfect Dark entwickelten. Ihr neuestes Werk nennt sich „Timesplitters 2“ und hat neben den anderen beiden NextGen Konsolen auch den Weg auf die PS2 gefunden. Wie das Spiel ist, was es dem Shooter-Freund zu bieten hat und ob es seinen „Vorgängern“ auf dem Nintendo 64 gerecht wird, erfahrt ihr hier.

Die Story ist simpel, doch zugleich so abwechslungsreich und spielerisch klasse umgesetzt.
Ein paar fiese Aliens haben die Zeitkristalle gestohlen und sind durch eine Art Dimensionstor geflohen. Als Elite-Soldat der Zukunft folgt ihr den Außerirdischen in ihre Basis, um ihnen die Kristalle wieder zu entreißen. Doch die Aliens entkommen durch das Tor samt der Kristalle, was euch zu eurer Hauptaufgabe des Spiels bringt: Ihr müsst durch verschiedene Zeitzonen reisen, um die Zeitkristalle wieder zurückzuholen. Logisch, dass euch dort „ein paar“ Gegner euer Leben erschweren wollen.
Es verschlägt euch so von futuristischen Schauplätzen, zurück in die 30er Jahre Amerikas bis hin in den Wilden Westen. In den verschiedenen Lokalitäten schlüpft ihr ständig in die Rolle anderer Personen, wie z.B. im Chicago der 30er Jahre in die Rolle eines Mafiosi. Und neben den Zeitkristallen werden euch noch einige andere Aufgaben beschäftigen.

Anders als im linearen ersten Teil des Spiels geht es beim Nachfolger nicht nur ums wilde Schießen. Ihr müsst hin und wieder ein paar Rätsel lösen, an denen ihr euch allerdings keine Zähne ausbeißen werdet. Das Schießen, das wesentliche Element des Spiels, hat aber Vorrang. Hier wird jeder auf seine Kosten kommen, denn die Waffen, Orte und Personen ändern sich je nach Zeitzone, in der man sich befindet. Ob man nun mit Flinte und Colts den Wilden Westen unsicher macht oder die Bösewichte mit ein paar futuristischen „Megawummen“ umhaut; für jeden ist etwas dabei. Die intelligenten Gegner lassen sich allerdings nicht so leicht umbringen, wie einem vielleicht ab und zu lieb ist. Besonders in höheren Schwierigkeitsgraden weichen sie euren Salven gekonnt aus und gehen hinter Wänden und Gegenständen in Deckung. Die Steuerung muss man daher schon nach kurzer Zeit im Gefühl haben. Das stellt allerdings kein Problem dar, da sie simpel und handlich ist.
Der Umfang des Spiels ist sehr groß. Generell sollten auch Unerfahrene zuerst im „normalen“ Schwierigkeitsgrad spielen, anstatt auf „einfach“, da das Spiel sonst zu kurz ist, was man durchaus bedauern könnte. Ansonsten wird man mit dem Spiel gute 30-40 Stunden verbringen können, bis man den Story Modus und die vielen Multiplayer- und Singleplayer - Kampagnen, mit denen man Maps, Charaktere und Spielmodi freischalten kann, durchgespielt hat.
Der Multiplayer Modus ist hervorragend. Auf einer herkömmlichen PS2 kann man mit Multitap bis zu vier Personen spielen; verlinkt man vier PS2’s, gehen sogar Multiplayer Matches mit bis zu 16 Spielern. Wie sich jeder denken kann, macht das einen riesigen Spaß. Aber auch alleine ist der Multiplayer Modus nicht zu letzt durch seine Vielfalt an Spielmodi (15 an der Zahl) nicht nur abwechslungsreich, sondern auch sehr motivierend. Zur primären Auswahl stehen euch hier der typische „Deathmatch“ Modus, in dem es heißt „Jeder gegen jeden“ und der „Team Deathmatch“ Modus, bei dem ihr, wie der Name schon sagt, im Team gegen ein anderes kämpft. Des Weiteren stehen euch noch die Modi – sofern ihr sie freigespielt habt – „Capture the Bag“, „Bag Tag“, „Elimination“, „Shrink“, „Vampire“, „Thief“, „Flame Tag“, „Virus“, „Regeneration“, „Leech“, „Zones“, „Assault“ und „Monkey Assistant“ zur Verfügung. Als ob das noch nicht genug wäre, haben die Entwickler von Free Radicals noch einen Map – Editor hinzugefügt, mit dem man schnell und einfach seine eigenen Multiplayer Maps erstellen kann.
Timesplitters 2 geizt weder an Spielideen noch an Spielmodi und bietet einen üppigen Umfang.

Da wir die PS2-Version von Timesplitters 2 testeten, konnten wir leider nicht ganz in den vollen Genuss der Optik kommen. Auf der PS2 hat das Spiel leichte Probleme mit dem Kantenflimmern, was bei der Xbox- und der Gamecube-Version nicht ist. Mal abgesehen davon gibt es zu den anderen Versionen kaum Unterschiede.
Die Texturen sind durchaus gut, wenn auch nicht überragend. Die Effekte bei Explosionen oder Mündungsfeuer sind sehr schön anzusehen und unterstreichen den sehr actionlastigen Spielfluss. Trotz der schönen Optik, gerät das Spiel selbst bei einem sehr belebten Bildschirm mit bis zu 16 Charakteren kaum ins Ruckeln. Die Geschwindigkeit ist flüssig und hat eine konstante Framerate. Die eigens entwickelte Engine ist hier perfekt optimiert.
Die generelle Grafik sieht sehr hübsch aus und fängt die jeweilige Atmosphäre der entsprechenden Zeitzone perfekt ein. Die Effekte, Texturen und Charaktermodelle sind imposant inszeniert, gestaltet bzw. kreiert.

Auch in der Akustik des Spiels gibt es kaum Kritik. Man wird verzweifelt versuchen, Schritte zu hören, doch was nicht da ist, sollte man nicht vermissen. Die Soundeffekte sind satt und ebenso passend, wie der klasse Soundtrack. Die Musikuntermalung ist je nach Zeitepoche genau auf diese abgepasst und unterstreicht so ein atmosphärisches Gameplay. Wer die nötigen Mittel hat, kann den ganzen Spielgenuss in Dolby Digital genießen und so schon vorher hören, woher die Schüsse kommen.

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