Schon immer war die Menschheit vom Szenario der Fantasywelt fasziniert. Orks, Elfen & Menschen in einer dem Mittelalter ähnlichen Welt tauchen aber nicht nur im Herr der Ringe oder Rollenspielen wie dem Schwarzen Auge auf - auch das Videospiel Enclave spielt in einer Welt voller Mythen und Sagen.

Outlander vs Celenheimer! Warum? - das war schon immer so, nur wurde der Konflikt dieser beiden Parteien durch eine große Erdspalte lange aufgeschoben. Zu Beginn des Spiels schließt sich der Spalt wieder und der Konflikt kann endlich auf brutale Art und Weise ausgetragen werden. So simpel ist die Story hinter Enclave eigentlich, wird aber durch die tolle Präsentation trotzdem fein rübergebracht. In wahlweise (im Xbox Menu) englischer oder deutscher Sprachausgabe wird einem die Story wundervoll dargebracht. Ein altes Buch wird aufgeschlagen, Musik mit toller Melodie ertönt und eine Frauenstimme entführt den Spieler in die Welt von Enclave.

Man entscheidet sich zuerst für eine der beiden Parteien (gut - böse) und schon geht es in das Geschehen über. Wechselbar aus First oder Third Person Perspektive steuert man seinen Helden durch die 3D-Welt. Hat man seine Waffe gezückt, erforscht man dunkle Gewölbe, Schlösser und Städte. Stößt man auf den Feind kann nach simplem Diablokonzept auf den Gegner eingedroschen werden. Dabei liegt die strategische Würze im Vor- und Zurückweichen sowie dem Parieren im richtigen Augenblick mit dem umgeschnallten Schild. Hat man ein Level absolviert, kann man sich mit eingesammelten Gold neues Inventarsgut erwerben um so effektiver metzeln zu können. Mit der Zeit spielt man sich in Enclave auch andere Charaktere frei, die sich bis auf den Unterschied zwischen Fern- und Nahkampf aber nicht wirklich unterscheiden, man könnte es schon fast als einstellbaren Schwierigkeitsgrad anerkennen, denn mit gut sortiertem Rucksack kann man sich das Überleben erheblich erleichtern. Ansonsten ist und bleibt Enclave aber immer höllisch schwer. Spätestens im 3. Level jeder Kampagne wird man öfters Ableben, und leider frustig an den Anfang des Levels zurückgeschickt (keine Save Funktion und viel zu wenig Rücksetzpunkte). Zum Glück unterscheiden sich wenigstens die Haupaufträge ein wenig. Mal beschützt man einen Händler in der Stadt, manchmal infiltriert man dunkle Gewölbe. Spielerische Unterschiede ergeben sich daraus jedoch leider kaum.

Swing! zaubert für ihr Fantasy Abenteuer eine unglaublich fesselnde Atmosphäre auf den Fernseher. Geschafft wird das vor allem durch den sinnesbetörend guten Sound, tolle melodische Musikstücke, die sich nicht hinter dem aktuellen Kinofilm "Herr der Ringe" verstecken müssen. Ob im Menü motivierende Paukenschläge oder nervenzerrende, dynamische Musik im Kampf - Die Untermalung in glasklarem 5.1 Sound kommt einfach super rüber. Bei der Grafik ergibt sich schon ein zwiespältigerer Eindruck. Im Spiel sehen Texturen sehr realistisch aus und passen gut zur Spielwelt, die aber stark auf grau-braun Töne setzt. In Sequenzen wird manchmal stark an Objekte rangezoomt, was dann doch eine gewisse Unschärfe zum Vorschein bringt. Ansonsten ruckelt und zuckelt das Geschehen teilweise, beeinträchtigt aber nicht das Gameplay. Sehr schön ist, das wirklich an jeder Ecke alles rumsen und krachen kann - in Kerken fallen Wände ein und in Stadthäusern kippen Karren und anderes Zeug Treppen hinunter. Ein kleines Schmankerl ist die spiegelnde Wasseroberfläche, die sieht wirklich schön aus nur leider wurde ein kleines Detail vergessen: Springt man selbst ins kühle Nass passiert rein gar nichts. Ein kleiner Gischeffekt hätte bestimmt nicht allzuviel zusätzliche Rechenpower gebraucht.

So richtig viel Schwung hat Swing! Entertainment leider nicht in den klobigen Xbox Controller gebracht. Etwas träge lässt sich der Held durch die Levels steuern. Am ehesten ist die Steuerung mit der von einem 3D Shooter vergleichbar: Der rechte Trigger dient dem Kampf, sein linkes Gegenstück dem Springen. Mit den übrigen Frontknöpfen, werden Fackeln entzündet, Inventar durchgeschaltet, Heiltränke benutzt und es wird mit der Spielwelt interagiert. Der rechte Analog Stick dient dem Umschauen oder korrigiert die Kameraführung, was vor allem beim Erklettern von Leitern wichtig ist und vielleicht vorher schonmal um Ecken zu linsen (wie realistisch) Mit dem rechten Stick steuert man den Protagonisten durch einen Druck auf den Stick wird sich geduckt. Alles in allem ist die Steuerung brauchbar allerdings in der Hektik von Enclaves Kampfgeschehen doch irgendwie träge.

Die deutsche Version von Enclave ist geschnitten! Blut spritzt im Land des Adlers nicht, daran ändert sich auch nichts wenn man die Xbox Ländereinstellungen auf Englisch stellt. Allerdings kann man dadurch auf die viel professionellere englische Sprachausgabe wechseln. Wer des Englischen mächtig ist sollte dies in jedem Fall tun, die deutsche Sprache/Übersetzung klingt doch zeitweise sehr holprig und einfach dumm übersetzt. Ansonsten ist noch der 16:9 Support zu erwähnen, und dass auch im 50hz Modus die Geschwindkeit des Spiels original bleibt. Pal60 wird natürlich auch unterstützt.