Die Toten Hosen sangen in ihrem Hit „Hier kommt Alex“: „In einer Welt, in der man nur noch lebt, damit man täglich roboten geht, ist die größte Aufregung die es noch gibt, das allabendliche Fernsehbild.“ Dass dem in der heutigen Zeit nicht immer so sein muss, zeigt uns JoWood ab dem 29. November (geplanter Releasetermin), wenn wir nach getaner Arbeit in die Welt von Gothic 2 eintauchen können.

Nachdem ihr aus dem Freiluft-Gefängnis in Gothic 1 freigekommen seid, müsst ihr feststellen, dass das Leben in der Freiheit keineswegs so rosig ist, wie ihr euch das immer erträumt habt. Ganz im Gegenteil: Außerhalb der sicheren Stadtmauern streunen böse Bestien und fiese Zeitgenossen umher, innerhalb der sicheren Stadtmauern hingegen müsst ihr euch erst hocharbeiten, um auch in bessere Viertel zu gelangen.

König Rhobar ist verzweifelt. Sein Vorrat an Erz, mit dem sein Reich aufgebaut wurde, ist verbraucht. Die Belagerung der Orks, die vielen Schlachten, die gekämpft wurden, haben sein Reich und seine Macht schwer in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt nur noch einen Ausweg: Neues Erz muss her. Er ruft nach Lord Hagen, der ihm bei seinem Plan helfen soll. "Ich gebe dir die Esmeralda. Nimm die hundert besten Krieger aus deinen Reihen und segle mit ihnen nach Khorinis. Du wirst nicht eher zurückkehren, bis die Laderäume des Schiffes mit Erz gefüllt sind! Wir haben nicht viel Zeit. Du brichst auf der Stelle auf!"

Im Minental von Khorinis herrscht Krieg. Ein Krieg, der ausbrach, nachdem ein Mann den Weg aus dem natürlichen Gefängnis gefunden hat und weitere Mitgefangene ihm folgten. Die ehemaligen Häftlinge brachten Unheil und Verbrechen in das einst so beschauliche Khorinis. Durch die stetig zunehmenden Überfälle der Banditen und der Unfähigkeit der Miliz verbündeten sich einige Bauern mit den Geflohenen und stellten sich gegen ihren König. Das Böse ist da und formiert sich wieder neu. Kann wirklich niemand es aufhalten?

Gothic 2 fängt dort an, wo Teil 1 aufhörte. Obwohl man Teil 1 gespielt haben sollte, ist es nicht zwingend notwendig, denn die Vorgeschichte wird dem Spieler sehr eindrücklich nähergebracht, so dass man sich sofort in der Welt von Teil 2 zurechtfinden wird.

Die Handlungsfreiheit in Gothic ist wieder mal groß – so dürft ihr entscheiden, welche Laufbahn ihr einschlagen wollt. Geht ihr königstreu zu Werke, oder versucht ihr euch als Dieb, unterstützt ihr Revolten oder bleibt ihr lieber Individualist und schlagt euch alleine durch die Welt von Gothic? All dies könnt ihr im weiteren Verlauf der Handlung selbst entscheiden und beeinflusst damit die Story und den weiteren Spielverlauf. Das Gebiet, in dem ihr euch bewegt, ist dabei etwa dreimal so groß wie noch im ersten Teil. Verschiedene Transportmöglichkeiten werden eure Reise dabei verkürzen können.

Neben einigen bekannten Charakteren aus Gothic 1, wie unter anderem Xardas, werden etliche neue Charaktere in Gothic 2 auftauchen. Die Grafik jedoch wurde im Gegensatz zu Teil 1 enorm aufgebohrt. Gothic 2 vermittelt eine äußerst detaillierte Welt, deren Grafikpracht die Umgebung enorm realistisch herüberbringt. Vor allem die grafischen Effekte wie der Wasserfall oder ein malerisch gelegener Teich, im Wind wehende Grashalme und Kornfelder, aber auch die mittelalterliche Umgebung fesseln den Spieler sofort. Die Sicht des Spielers kann ebenfalls gewählt werden – jederzeit könnt Ihr zwischen Ego- und 3rd-Person-Ansicht wechseln. Es gibt nur eine Ausnahme: Kämpfe - dort wird immer 3rd-Person verwendet.

Action-Fans werden sich an die Steuerung gewöhnen müssen, denn die aus Shootern bekannte Steuerungskombination aus Maus und Tastatur funktioniert zwar auch in Gothic 2, jedoch nicht so, wie man das gewöhnt ist. Die Steuerung mit „keyboard only“ dagegen wurde im Vergleich zum ersten Teil erheblich vereinfacht, so dass man auch mit der Tastatur sehr gut zurechtkommen wird.