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Prisoner of War


Zwar wird unser kleiner, unartiger Anton Herzfeld immer noch regelmäßig von seiner Mutti im Schrank eingesperrt, doch konnte er sich bis vor kurzem immer noch ohne großes Aufsehen befreien. Seit letzter Woche ist damit aber Schluss. Nachdem Ikea den Alca-Traz Schrankmaster 3000+ XP ins Programm genommen hatte, waren seine Eltern nicht mehr zu bremsen... Wenigstens hat er ein Notebook. Und Prisoner of War.

Der zweite Weltkrieg
Ihr seid Captain Stone, ein Fliegerass der amerikanischen Luftwaffe. Bei einem Aufklärungsflug werdet ihr jedoch stark beschossen und müsst schließlich aus dem Flugzeug springen. Ihr überlebt mit eurem Freund James Daly alias JD diesen Absturz und könnt euch noch einige Tage im Wald verstecken, bis ihr schließlich von den Deutschen entdeckt werdet und in ein Strafgefangenlager kommt. Natürlich wollt ihr dort nicht lange verweilen und sucht schnell nach Ausgangsmöglichkeiten. Insgesamt gibt es 3 Internierungslager, darunter Stalag Luft und Colditz. Im Laufe des Spiels bemerkt ihr aber, dass die Deutschen doch mehr vorhaben, als sich erahnen lässt und so müssen am Ende die Fluchtpläne warten um das Schlimmste zu vermeiden. Die Story dabei ist linear aufgebaut und enthält einige interessante Wendungen.

Bewegt euch wie ein Schatten
Um in Prisoner of War überhaupt weiter zu kommen, solltet ihr die alte Actionshootergewohntheit beiseite legen und lieber im Schatten bleiben. Da ihr keine richtigen Waffen habt, wäre es ungünstig, einem Deutschen direkt vor den Lauf zu rennen. Der gute Captain Stone kann sich natürlich nicht nur ducken, er kann sich unter Betten und Autos verstecken, über Zäune klettern, sich mit Schuhcreme einschmieren oder einfach eine deutsche Uniform anziehen. Doch leider kommt man oft nicht selber an das notwendige Zeugs ran. Aber dafür gibt es ja in jedem Lager einen Schnorrer, welcher für „Zahlungsmittel“ so gut wie alles besorgen kann. Die gewissen Zahlungsmittel sind natürlich keine Dollar oder Reichsmark, sondern Zigaretten, Schnaps und Nahrungsmittel und diese liegen oft in den Baracken der Deutschen rum.
In jedem Lager gibt es jemanden, mit dem ihr euch verbünden könnt, z.B. Leute, die für euch die Wachen ablenken oder Leute, die dir Tipps oder Anweisungen geben, wie man das Lager am besten verlässt. Aber logischerweise gibt es nichts umsonst. Für einige Leute muss man erst wichtige Dokumente aus dem streng bewachten Haus des Kommandanten stehlen.
Wenn ihr einmal entdeckt oder angeschossen werdet, sterbet ihr glücklicherweise nicht. Das einzige, was passiert: Ihr verbringt wertvolle Zeit in Arrest oder im Hospital. Außerdem wirkt es sich negativ auf eure Wertung für diesen Einsatz aus. Der normale Gefangenalltag besteht aus Morgenappell, Frühstück, Frühsport, Mittagessen, Mittagspause, Abendessen und Abendappell. Wer zu den Appellen nicht anwesend ist, der wird im ganzen Lager gesucht, deshalb solltet ihr euch beim Appell sehen lassen.
Die Steuerung von Stone ist eigentlich ziemlich einfach, mit den beiden Maustasten haben sie verschiedene Aktionen die ihr durchführen könnt, wenn ihr einem bestimmten Objekt näher kommt. Die durchführbare Aktion seht ihr dann oben rechts im HUD, z.B. durchs Schlüsselloch gucken. Der Rest wird dann über die Tastatur geregelt, also Kriechen und Rennen. Mit einiger Übung könnt ihr Suchscheinwerfern aus dem Weg gehen. Es kommt eigentlich nur auf Timing und etwas Taktik an, denn der Weg den ihr gehen müsst ist oft klar und lösbar gelegt. Ihr müsst also euren Hirnschmalz nicht so oft überarbeiten.

Gepriesen seien die Pixel
Grafisch ist PoW zwar nicht unansehnlich aber schön leider auch nicht, die Texturen sind sehr verschwommen, die Mimik ist nur in Ansätzen da und Clippingfehler gehören zum Alltag. Die Grafik scheint direkt wieder von der PS2 übernommen zu worden sein. Doch das trübt den Spielspaß im Grunde gar nicht, schließlich kommt es auf den Inhalt an. Trotz allem ist die Grafik sehr detailverliebt. Die Animationen der einzelnen Figuren wirken lebensecht und nicht abgehackt, deshalb ein großes Lob von meiner Seite.
Nun mal einen Schwenk Richtung Sound, der ist nämlich sehr gut und die Musik untermalt das ganze Abenteuer stets ordentlich. Lustig sind übrigens die deutschen Stimmen, denn diese sprechen halb Deutsch und halb gebrochenes Englisch. Die Effektsounds klingen auch allesamt realistisch. Fußtritte ändern sich, wenn sich der Untergrund ändert. Die Sprachausgabe der anderen Gefangen passt perfekt, es wurde dabei sogar an andere Dialekte gedacht.

Wo Schatten ist, ist auch Licht oder andersrum?
Speichern kann man selbstverständlich bei PoW, dies geschieht ganz einfach, indem zu seinem Bett geht, es anklickt und speichert. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass man dadurch einen ganzen Tag im Spiel verliert. In seiner Baracke findet man nicht nur ein Bett, sondern auch eine Kiste, in der man alles sicher vor den Deutschen verstauen kann. Also z.B. die deutsche Uniform und ein Brecheisen sollte man ja nicht ständig in der Hand halten, das könnte ja vielleicht verdächtig wirken. Verdächtig wirkt es übrigens auch, wenn ihr mit der deutschen Uniform eine Runde joggen geht. Die KI von den Soldaten ist sehr gut. Sie lassen sich auch sehr gut an der Nase rumführen so kann man Wachen mit Steinewerfen ablenken oder man fragt einen der Gefangen, ob er mal schnell den Herzstillstand vorspielt. Das lässt einen fast denken, dass echte Menschen dahinter stecken. Das Spiel ist dadurch sehr gut ausbalanciert und der Schwierigkeitsgrad nimmt zwar sehr schnell zu, allerdings lässt sich alles durch Geschick und gute Taktiken lösen.
Die Zwischensequenzen sind allesamt schön anzuschauen und vermitteln die Story. Die Interaktiven Gespräche mit den Gefangen sind auch nicht von schlechten Eltern jedoch gibt es mit der Maussteuerung während des Gespräches manchmal noch Macken so das man oft eine best. Antwort nicht anklicken kann, d.h. erst nachdem ich noch mal etwas anderes angeklickt habe ist die andere Antwort anwählbar. Nichtsdestotrotz ist dies kein Problem was sich per Patch nicht beheben lassen könnte. Ein weiteres Manko ist die kurze Spielzeit, ich habe ca. 3 Tage intensives Spielen benötigt. Trotz allem ist das Spiel bis zum Ende hin spannend und Adrenalin fördernd. Oft werdet ihr euch die Frage stellen, wie komme ich am besten zu … ohne gesehen zu werden bzw. Wie lenke ich diese nervige Wache jetzt bloß ab.
Nun noch ein paar abschließende Worte. PoW ist ein gutes Spiel, das zwar nicht durch Grafik besticht, sondern durch den Sound, die Story und gute KI. Leider war das gute Stück etwas zu schnell durchgespielt, trotzdem hatte ich bis zum Ende hin Spaß und das ist es, was zählt. Zwar hat das Spiel auch noch ein paar kleinere Schwächen, aber darüber kann man locker hinwegsehen. Das Spiel ist sehr gut für Anfänger sowie Fortgeschrittene geeignet. Wer also Dark Project und MGS gemocht hat wird bei PoW sicherlich nicht falsch liegen.

Fazit
Prisoner of War, ist von Grund auf solide und macht eine Menge Spaß. Wer Metal Gear Solid gut fand wird auch hier nicht daneben greifen. Leider ist das Spiel schnell durchgespielt.


Anton Herzfeld - 13.10.2002



Gesamtübersicht: Prisoner of War

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
84%
Sound:
80%
Grafik:
79%
Singleplayer:
81%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

500 MHz Prozessor. Windows 98/ME/2000/XP. 128 MB RAM.
System:

ca. 800 MB
CD/HD:

Englisch | dt. Unter
Sprache:

Taktik-Schleichspiel
Genre: