DTM Race Driver (PS2)
Schon seit längerer Zeit sind Christian Ricken und seine rasende Rennpappe vom internationalen Rallyegeschehen auf dem Lindlarer Abenteuerspielplatz nicht mehr wegzudenken. Lange haben wir uns das angesehen, doch irgendwann ist auch mal Schluß. Spätestens nach seinem letzten Totalschaden, bei dem nur noch wenige Wagenteile brauchbar und verkäuflich blieben, mussten wir durchgreifen. "Jetzt wird nur noch mit dem PS2-Pad gefahren!", sagten wir und siehe da: DTM Race Driver (PS 2) ward getestet. (Ok, an dem Schluss gilt es noch zu arbeiten...)
Mit DTM Race Driver bringt Codemasters ein „etwas anderes“ Rennspiel auf die PS2. Neben den genretypischen Zutaten gibt’s obendrauf noch einen Storymode, der das Spiel vom üblichen Racer-Einerlei abheben soll. Mal sehen, ob’s geklappt hat.
Erster Gang: Die Geschichte
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Die nächste Sequenz versetzt euch in die Gegenwart: Ihr seid inzwischen zum jungen Mann gereift und verdient euch eure ersten Lorbeeren in kleineren Rennserien. Je erfolgreicher ihr fahrt, desto mehr Punkte gibt’s und auch für die Reputation sind so ein paar Platzierungen ganz vorne nicht schlecht: Nach und nach erwerbt ihr euch den Ruf einer echten Pistensau, das macht natürlich größere Rennställe auf euch aufmerksam, es hagelt Angebote, neue Herausforderungen müssen bewältigt werden und so schreitet die Geschichte fort.
Die Story ist natürlich nicht der teilweise angekündigte Innovationshammer, im ansonsten recht tristen Rennspiele-Einerlei fällt die Idee, durch eine Begleitgeschichte dem Spiel zusätzliche Tiefe zu verleihen, jedoch auf jeden Fall positiv aus dem Rahmen. Allgemein wird im Videospiel-Genre ja wesentlich mehr Wert auf technische Innovationen im Bereich Grafik oder KI gelegt, als auf sinnvolle Begleitstories. Diese Denkweise produziert dann die beinahe schon sprichwörtlichen seelenlosen Grafikblender. Ich persönlich bin für jedes Spiel dankbar, das der Tatsache Rechnung trägt, dass sich nicht nur Kinogänger oder Leser eines Buches gerne mit der Hauptfigur identifizieren, sondern auch Spieler Wert auf eine sinnvolle Handlung mit glaubwürdigen Figuren legen.
Die Videosequenzen sind technisch etwas dürftig realisiert, tragen aber dennoch zur Identifikation mit dem Helden bei. Anders als in den üblichen Rennspielen steuert ihr bei DTM Race Driver eben nicht nur ein schnelles Auto, sondern einen Menschen (nein, keinen echten, liebe Kinder, das wird dann mit der Playstation 8 möglich sein) und das macht die ganze Sache doch erheblich spannender.
Zweiter Gang: Die Autos
42 Touren- und Rennwagen hat Codemasters für DTM Race Driver lizenziert. Nahezu alle weisen eine unterschiedliche Fahrphysik auf und steuern sich damit sehr individuell. Die Steuerung vermittelt ein gutes Gefühl für die Autos, Gas und Bremse können sowohl mit dem X- bzw. dem Viereck-Button bedient werden als auch mit dem rechten Analogstick, wobei eine feine Dosierung lobenswerterweise auch mit den Buttons möglich ist.
Vier verschiedene Perspektiven stehen zur Auswahl: Blick über die Motorhaube, Third-Person, freie Sicht ohne alles und die Cockpitperspektive. Besondere Erwähnung verdient hier letztere, weil sie ein sehr realistisches Renngefühl vermittelt.
Leider ist die Cockpitansicht auch relativ unübersichtlich, im richtigen Rennfahrerleben kann man halt den Kopf in viele verschiedene Richtungen bewegen, um an den ganzen Instrumenten und den A-Säulen vorbei einen der Situation angepassten Blick auf die Strecke zu werfen, Ryan kann mittels der beiden ersten Schultertasten lediglich mal kurz nach links oder rechts blicken, ein Feature, welches die Cockpitperspektive nicht wirklich einfacher macht.
Habt ihr euch in einer besonders unübersichtlichen Haarnadelkurve wieder einmal zuviel zugetraut, geht’s ab ins Gelände und wenn ihr Glück habt, mit voller Kraft an eine Betonwand oder eine ähnlich uneinsichtige Streckenbegrenzung. Glück, weil ihr jetzt Gelegenheit habt, das vorzügliche Schadensmodell in DTM Race Driver zu begutachten. Mit etwas Können seid ihr in der Lage, jeden der 42 Boliden Stück für Stück nahezu in seine Einzelteile zu zerlegen. Hintere und vordere Stossstange, sämtliche Scheiben, Spiegel, Türen, mit jeder Kollision wird das Auto um euch rum immer weniger. Natürlich liegen die so fahrlässig verteilten Blechstücke auch in der nächsten Runde noch auf der Strecke rum, um euch an eure Blödheit von vor ca. einer Minute zu erinnern. Gravierende Schäden werden angezeigt und wirken sich auch auf das Fahrverhalten aus, d.h. also, forsche Fahrweise wird bestraft.
Vier verschiedene Perspektiven stehen zur Auswahl: Blick über die Motorhaube, Third-Person, freie Sicht ohne alles und die Cockpitperspektive. Besondere Erwähnung verdient hier letztere, weil sie ein sehr realistisches Renngefühl vermittelt.
Leider ist die Cockpitansicht auch relativ unübersichtlich, im richtigen Rennfahrerleben kann man halt den Kopf in viele verschiedene Richtungen bewegen, um an den ganzen Instrumenten und den A-Säulen vorbei einen der Situation angepassten Blick auf die Strecke zu werfen, Ryan kann mittels der beiden ersten Schultertasten lediglich mal kurz nach links oder rechts blicken, ein Feature, welches die Cockpitperspektive nicht wirklich einfacher macht.
Habt ihr euch in einer besonders unübersichtlichen Haarnadelkurve wieder einmal zuviel zugetraut, geht’s ab ins Gelände und wenn ihr Glück habt, mit voller Kraft an eine Betonwand oder eine ähnlich uneinsichtige Streckenbegrenzung. Glück, weil ihr jetzt Gelegenheit habt, das vorzügliche Schadensmodell in DTM Race Driver zu begutachten. Mit etwas Können seid ihr in der Lage, jeden der 42 Boliden Stück für Stück nahezu in seine Einzelteile zu zerlegen. Hintere und vordere Stossstange, sämtliche Scheiben, Spiegel, Türen, mit jeder Kollision wird das Auto um euch rum immer weniger. Natürlich liegen die so fahrlässig verteilten Blechstücke auch in der nächsten Runde noch auf der Strecke rum, um euch an eure Blödheit von vor ca. einer Minute zu erinnern. Gravierende Schäden werden angezeigt und wirken sich auch auf das Fahrverhalten aus, d.h. also, forsche Fahrweise wird bestraft.
Dritter Gang: Das Gameplay
Zwischen den Rennen hockt Ryan betont lässig mit den Quanten auf dem Schreibtisch in seinem Büro und wartet auf Angebotsmails, um seine viel versprechende Karriere voranzutreiben. Für weniger Ehrgeizige besteht auch die Möglichkeit, die Freizeit zu genießen, was in DTM Race Driver das Absolvieren von freien Rennen bzw. das Zeitfahren bedeutet.
Vor einem Rennen kann in der Werkstatt mit den verschiedensten Fahrzeugeinstellungen experimentiert werden. So kann die Getriebeübersetzung geändert oder die Bodenhaftung mittels Änderungen an den Spoilern verbessert werden. Weiterhin gibt es Einstellmöglichkeiten bei der Federung, dem Stabilisator und natürlich bei Bremsen und Reifen. Die Effektivität der von euch festgelegten Einstellungen könnt ihr sofort während einer Testfahrt auf der anstehenden Strecke überprüfen, um sie gegebenenfalls zu optimieren und weitere Testrunden zu drehen, bis das nach eurer Auffassung optimale Setup gefunden ist. Dies gilt für Simulationsfans, die Arcade-Freaks unter euch übernehmen die kurze Setupempfehlung des Chefmechanikers, stecken sich eine Kippe in den Mundwinkel, kurbeln die Scheibe herunter, um Platz für den Ellbogen zu schaffen und gewinnen das Rennen auch ohne diesen technischen Mumpitz.
Die Gegner-KI ist als sehr gut zu bezeichnen. Die CPU stellt harte Konkurrenten, die sich vor allem auch dadurch auszeichnen, dass sie eben nicht uhrwerksmäßig fehlerfrei Runde um Runde auf der Ideallinie abspulen, sondern sich ab und an auch einmal einen kleinen Ausrutscher in Form eines Verbremsers nebst anschließendem Ausflug ins Kiesbett erlauben. Das verleiht den Rennen eine interessante Note und fördert eindeutig die Spannung. Nach Erreichen einer bestimmten Punktzahl in der jeweiligen Serie steigt ihr in die nächsthöhere Klasse auf.
Negativ fielen bei der Testversion die relativ langen Ladezeiten auf.
Vor einem Rennen kann in der Werkstatt mit den verschiedensten Fahrzeugeinstellungen experimentiert werden. So kann die Getriebeübersetzung geändert oder die Bodenhaftung mittels Änderungen an den Spoilern verbessert werden. Weiterhin gibt es Einstellmöglichkeiten bei der Federung, dem Stabilisator und natürlich bei Bremsen und Reifen. Die Effektivität der von euch festgelegten Einstellungen könnt ihr sofort während einer Testfahrt auf der anstehenden Strecke überprüfen, um sie gegebenenfalls zu optimieren und weitere Testrunden zu drehen, bis das nach eurer Auffassung optimale Setup gefunden ist. Dies gilt für Simulationsfans, die Arcade-Freaks unter euch übernehmen die kurze Setupempfehlung des Chefmechanikers, stecken sich eine Kippe in den Mundwinkel, kurbeln die Scheibe herunter, um Platz für den Ellbogen zu schaffen und gewinnen das Rennen auch ohne diesen technischen Mumpitz.
Die Gegner-KI ist als sehr gut zu bezeichnen. Die CPU stellt harte Konkurrenten, die sich vor allem auch dadurch auszeichnen, dass sie eben nicht uhrwerksmäßig fehlerfrei Runde um Runde auf der Ideallinie abspulen, sondern sich ab und an auch einmal einen kleinen Ausrutscher in Form eines Verbremsers nebst anschließendem Ausflug ins Kiesbett erlauben. Das verleiht den Rennen eine interessante Note und fördert eindeutig die Spannung. Nach Erreichen einer bestimmten Punktzahl in der jeweiligen Serie steigt ihr in die nächsthöhere Klasse auf.
Negativ fielen bei der Testversion die relativ langen Ladezeiten auf.
Vierter Gang: Der Sound
Die Entwickler haben den Autos nahezu ausnahmslos den Original-Motorensound verpasst. Die Gänge rasten hörbar ein, Blech splittert lautstark, Zuschauer jubeln und während des Rennens gibt’s Funkverkehr mit dem Team. Hier gibt es nix zu meckern.
Fünfter Gang: Multiplayer
Bis zu vier Spieler können sich im Splitscreen-Modus gegenseitig über die Strecke jagen. Wahlweise können bis zu vier KI-Gegner zugeschaltet werden.
Rückwärtsgang: Die Grafik
Tja, überall, wo’s vehement nach vorne geht, muss auch irgendwann einmal die gegenteilige Richtung eingeschlagen werden. Das sagt uns zum einen der Grundsatz der Polarität und zum anderen die eigene bittere Lebenserfahrung. So auch im Fall von DTM Race Driver. Bei der grafischen Umsetzung leistet sich das Spiel den einzigen Ausrutscher. Zwar sind die Wagenmodelle detailliert gezeichnet, auch spricht die grafische Umsetzung des Schadensmodells eine deutliche (positive) Sprache, der Rest versinkt jedoch im Mittelmass: Das berüchtigte Kantenflimmern ist vorhanden, zwar nicht im Übermaß, aber dennoch. Nerviger jedoch sind die gravierenden Popups, die euch vor allem auf ausgedehnteren Strecken mit hoher Weitsicht begleiten. Das eine oder andere Mal verreißt es einem vor Schreck fast das Lenkrad, wenn plötzlich eine Haupttribüne wie aus dem Nichts neben einem auftaucht oder ein kleines Wäldchen in Rekordgeschwindigkeit aus dem Boden wächst. Jetzt könnte man ja meinen, dass sei auf die Schlampigkeit oder die Unfähigkeit der Entwickler zurückzuführen. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Statement von Fabian Döhla, seines Zeichens PR-Manager bei Codemasters. Er sagte, die grafischen Unzulänglichkeiten des Spieles seien auf die Tatsache zurückzuführen, dass man ohne grafische Kompromisse die Anzahl der Autos, das Schadensmodell und/oder die KI hätte zurückschrauben müssen. Hätte man keine Originalkurse verwendet, wäre es möglich gewesen, die Pop-ups hinter Kurven zu verstecken, was eben bei realen Kursen mit ihren teilweise langen Geraden nicht funktioniert. Besonders erwähnenswert ist meiner Ansicht nach die Einschätzung von Fabian Döhla zur PS2. „Zudem ist die Playstation 2 mit den ganzen von uns implementierten Features am Limit angelangt.“ Was wohl bedeuten soll, dass es uns künftig mit PS2-Spielen gehen wird wie mit Frauen: Entweder schön ODER intelligent, beides zusammen gibt’s nicht. (Solche Sätze schreibe ich natürlich in dem Bewusstsein, dass Spieletests nahezu ausschließlich von Männern gelesen werden, ich bin ja nicht lebensmüde).
Jedoch, wenn wir diesen Vergleich schon bemühen, kann er uns auch wieder als Trost dienen, zeigt und doch die Realität, dass es Frauen gibt, die beides sind: Schön UND intelligent (Solche Sätze schreibe ich natürlich in dem Bewusstsein, dass auch die ein oder andere Frau Spieletests liest), und das wird sicher auch künftig bei PS2-Spielen der Fall sein.
Jedoch, wenn wir diesen Vergleich schon bemühen, kann er uns auch wieder als Trost dienen, zeigt und doch die Realität, dass es Frauen gibt, die beides sind: Schön UND intelligent (Solche Sätze schreibe ich natürlich in dem Bewusstsein, dass auch die ein oder andere Frau Spieletests liest), und das wird sicher auch künftig bei PS2-Spielen der Fall sein.
Fazit:
DTM Race Driver ist ein sehr gutes Rennspiel, dem die Balance zwischen Arcade-Racer und Simulation hervorragend gelingt. Die KI der Computergegner ist mehr als gelungen, das Spiel ist umfangreich und durch die Begleitstory besteht auch genügend Motivation, den Umfang auszukosten. Den Grafik-Oskar verleihen wir nicht, dies lässt sich aufgrund der anderen Vorzüge jedoch relativ problemlos verschmerzen. Also: Wer nicht warten kann, zugreifen! Für Geduldige empfiehlt sich evtl. die im Herbst erscheinende PC- bzw.
die für Frühjahr 2003 angekündigte X-Box-Version.
die für Frühjahr 2003 angekündigte X-Box-Version.
Gesamtübersicht: DTM Race Driver (PS2)
Unsere Bewertung: