Gun Valkyrie (XBOX)
Es ist schon einige Zeit her, dass sich SEGA von Hardwareherstellung und -vertrieb verabschiedete und sich auf die pure Softwareentwicklung für die Konkurrenzprodukte spezialisierte. Eine der daraus resultierenden Früchte, Gun Valkyrie, wanderte nun in die Hände von Konsolennarr Michael Wieczorek. Was er damit anstellte, könnt ihr natürlich nur bei uns erfahren:
Die Story
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Das Setting:
Mit dieser recht skurilen aber sehr interessanten Story, die am ehesten an einen japanischen Anime/Manga erinnert, wird man im zweiten Xbox Spiel von SEGA's Smilebit Team eingeführt. Das Spiel selbst präsentiert sich dabei als Shoot'em up im ganz klassischen Sinne. Man bewegt seinen Pendent des GV-Teams aus der 3rd Person Perspektive über das Gelände von Tir na Nog und schickt möglichst viele Gegner ins Jenseits. Hört sich simpel an, ist es aber keineswegs. Denn Smilebit hat sich einiges ausgedacht um Gun Valkyrie trotzdem interessant zu gestalten. Erstens ist das Spiel ein Leckerbissen an "Style". Wie von Smilebit (Jet Set Radio, Jet Set Radio Future) gewohnt, steckt im Programm eine ungeheure Liebe zum Detail. Die komplette Spielwelt kommt sehr realistisch und ausgeklügelt fantasievoll daher um einen komplett in den Bann und nach Tir na Nog zu versetzen. Am ehesten könnte man die Spielwelt aber mit Mix aus den Sci-Fi Abenteuern Halo (Xbox) & Zone of the Enders (PS2) vergleichen.
Die Steuerung:
Nachdem man sich durch die spärlichen Menus gedrückt hat, wird man am Einsatzgebiet abgesetzt und es kann losgehen. Man steuert den jeweiligen Protagonisten eigentlich in einer gewohnten 3D-Shooter Steuerung mit beiden Analogsticks gleichzeitig und schießt per rechtem Trigger. Springen erfolgt per linkem Trigger und jetzt fängt es an interessant zu werden: Ist man nämlich in der Luft kann, man sich schier endlos in die Weiten des Raumes bewegen. Durch einen Druck auf den Analogstick und in eine von 8 Richtungen werden so genannte Hover-Boosts ausgeführt und man schwebt durch die Levels. Dasselbe Verfahren hilft einem auf dem rechten Analog-Stick zum schnellen Umsehen, was dringend notwendig ist, da es keine Funktion zum Strafen gibt. Auf einen Druck beider Analogsticks gleichzeitig wird ein Special-Angriff ausgeführt mit dem man sich noch weiter nach oben katapultieren kann (Saburouta, Kelly Lv2, Kelly Lv3) oder auf dem Boden ausgeführt einfach nur ziemlich viel Schaden anrichtet. Allerdings verbrauchen diese Spezialangriffe Energie, die jedoch durch wiederholtes Hovern wieder aufgetankt werden kann und auch muss. Verinnerlicht man sich dieses Verfahren und nutzt es auch geschickt aus, steht einem Gun Valkyrie in voller Pracht offen. Am besten schaut man sich die diversen Rolling Demos an (einfach nicht START zu Beginn des Spiels drücken und warten) und schaut sich an wie Smilebit meint das Spiel spielen zu müssen. In 3 Worten ist die Steuerung von GV stylish, komplex, effektiv, will sagen: Die Steuerung ist etwas ganz Besonderes bei diesem Spiel und will gemeistert werden, dann ist sie ein Genuss für sich und kann einen vollkommen begeistern. Hektik ist aber nicht angesagt, alles was man benötigt ist eine gehörige Portion Konzentration und Joypadakrobatik.
Grafik & Sound:
Doch Smilebit hat sich nicht nur den Xbox Controller genau angesehen sondern auch die Xbox Hardware, und aus dieser holen sie extrem viel raus. Effektgeladen wie ein Actionspiel sein muss, glänzt und glitzert es überall. Scharfe Texturen, Bump-Mapping, und einfach atmosphärische Settings (wie der Himmel in den Außenlevels) erfreuen das Auge. Soundtechnisch gibt es passend zum Sci-Fi Szenario einen Synth-Beat Soundtrack der mehr untermalt als sich in den Vordergrund zu spielen - während der Stages. Im Menü und während der Sequenzen werden einem jedoch auch Songs mit einer schönen Melodie geboten und ein legendäres Boss-Theme ist auch enthalten. Leider knabbert man bis zum ersten Durchspielen nur 8-10 Stunden am Spiel, jedoch möchte man Arcade-mäßig nochmal für eine Runde an die besuchten Orte zurückkehren, einfach des Gameplays wegen. Ein paar Secrets wie ein Upgrade für Kelly gibts auch noch freizuspielen.
Fazit
Smilebit liefert mit Gun Valkyrie ein Spiel von Freaks für Freaks ab. Das Szenario und das Gameplay sind sicherlich nicht jedermanns Sache und schon gar nichts für Anfänger die selbst bei Halo Probleme hatten. Das macht das Spiel aber nicht schlecht, es hebt sich viel mehr aus der Masse heraus und ist sehr intelligent und gut gemacht. Gun Valkyrie hat sich während des Spielens in mein Herz gespielt und ist als erstes kurzweiliges Spiel in meine Alltime-Favoriten aufgestiegen (für meine pers. Wertung bitte vorne einfach aus der 8 eine 9 machen ;)). Leider kann man nach dem absolut sehenswerten Ending nur warten, ob Smilebit noch einmal den Mut hat ein solches Spiel auf dem Markt zu bringen, das sicherlich nicht jedem gefallen wird, dafür aber manchen dafür umso intensiver.
Gesamtübersicht: Gun Valkyrie (XBOX)
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
88%
Sound:91%
Grafik:90%
Singleplayer:87%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
ca. 55 Euro
Preis:
Deutsch | Englisch
Sprache:
Shoot’em Up
Genre: