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Warcraft III: Reign of Chaos


Wer kann schon widerstehen? Wer kann sich schon beugen? Auch wir mussten einsehen, dass es keine Möglichkeit gibt, sich dem Warcraft III-Wahn zu entziehen. So hat sich nun auch unsere Österreich-Korrespondentin Katharina Tischer mit dem in vielen Ohren Wohlklang und Zufriedenheit erzeugenden Titel beschäftigt. Ob sie die Meinung vieler hartnäckiger Orc-Freunde teilt, erfahrt ihr in ihrem Review:

Der Beginn des Abenteuers
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In bester Blizzard-Tradition präsentiert sich das neue Meisterwerk: eine packende Kampagne und ein sehr gut durchdachter Multiplayer-Modus. Bereits das Startmenü steigert die Erwartung auf spannende Story und hervorragende Grafik. Haben die Orcs sich den Spaß mit der Fahne erlaubt und diese mit ihren furchteinflössenden Zähnen zerfetzt? Waren es die Untoten, die diesen Feuerregen fallen ließen, welcher die Erde erschüttert? Spielt das Abenteuer, und ihr werdet es erfahren.
Obwohl es bereits zwei Vorläufer gegeben hat, werden die Anfänger auch beim dritten Teil nicht außer Acht gelassen. Das Tutorial führt den Spieler mit gemäßigtem Tempo auf der Lernleiter voran. Die Steuerung der Einheiten wird eingehend erklärt, so dass auch ein Dreijähriger in den Genuss des Spiels kommen könnte, wenn es nicht die Altersfreigabe gäbe. ;)

Worum es eigentlich geht...
Ob von Irrwischen durchwuchert, von Akolyten beschworen oder von Menschen und Orcs ausgeschürft, die Goldmine ist neben dem Holz wiedereinmal das Wichtigste im Spiel. Um sie baut man seine Basis auf und sie ist der Garant für viele schöne und innovative Einheiten und Bauten der jeweiligen Rassen. Hat man eine Goldmine entdeckt, gilt es schnell eine verteidigungsstarke Basis aufzubauen. Dies geschieht rassenunterschiedlich mit Wach-, Kanonen-, Geistertürmen und Urtum-Beschützern. Ist die Basis ausreichend geschützt, beginnt man mit der Aufwertung seiner Einheiten. So werden in der Schmiede beispielsweise die Waffen und Rüstungen aufgewertet und im Arkanen Sanktum erweitert man die Fähigkeiten von Zauberinnen und Priestern. Hat man genug Einheiten, um seine Basis zu verteidigen, errichtet man Bauten zum Beschwören von Helden. Für jede Rasse gibt es drei unterschiedliche Helden. Diese können bis zu Level 10 trainiert werden. Mit jedem Level erlernen sie neue Fähigkeiten oder verbessern vorhandene. Sie können auch Gegenstände in ihr Inventar aufnehmen: zum Beispiel Krallen, um ihre Angriffsstärke zu verbessern, oder etwa Heiltränke. Gegenstände finden oder bekommen sie von getöteten Monstern, die in entlegenen Winkeln der Karte hausen. Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit, an Tränke und Sonstiges zu kommen, nämlich die Goblin-Läden.
So gut wie auf jeder Karte gibt es Gebäude, die der Spieler zu seinem Vorteil nutzen kann. Dazu zählen Portale, mit denen sich ganze Truppen schnell von Punkt A nach Punkt B „beamen“; Söldnerlager, wo man verschiedene Krieger anheuern kann; die erwähnten Goblin-Läden und
vieles mehr. Stirbt ein Held, kann er wiederbelebt werden. Hierbei verliert er keine Erfahrungspunkte oder Gegenstände. Die Helden sind ein wichtiges Organ eines erfolgreichen Angriffs geworden. Waren sie zu WarCraft 2-Zeiten noch „aufgebohrte“ Einheiten, sind sie nun –sofern der Level stimmt- mächtige Krieger, die es ohne weiteres mit einer Meute an Gegnern aufnehmen können. Hat man einen Helden unter seinen Mannen, macht man sich auch gleich mit ihm auf die Suche nach einer zweiten Goldmine, um seine Goldreserven aufzustocken. Im Multiplayer werden diese immer von Monstern bewacht. So kann der Held „trainieren“ und nachkommende Arbeiter bauen dann auch gleich einen zweiten Stützpunkt. Nun hat man in der Regel genug Gold, um sich an den Bau kostspieligerer Einheiten mit den dazugehörigen Gebäuden zu machen. Gerne würde man mehrere von diesen Kriegern zu seiner Unterstützung haben, doch leider verbrauchen sie viel Nahrung und man kann auf Grund der maximalen Essensbeschränkung nicht besonders viele ausbilden. Hat man dies erreicht, steht einem ersten Angriff nichts mehr im Wege.

Darf es noch etwas süchtiger machen?
Mittlerweile ist der Multiplayer-Modus Pflicht für jedes Spiel, welches sich auf dem Markt behaupten will. Ich wünschte mir, alle Entwickler würden ihre Ziele so hoch wie Blizzard setzen. Denn mit WarCraft III bekommt die Welt ein leistungsstarkes Paket an zwischenmenschlicher Kommunikation für LAN und Battle.net. Letzteres hat sich mittlerweile eindeutig zur Nummer 1 unter Online-Spielplattformen entwickelt. Das Rezept des Erfolges ist ganz einfach: „Man gebe dem Spieler das, was er will.“ So entwickelte Blizzard „Friendlists“, mit Hilfe derer man sehen kann, wer von den Freunden oder Clan-Mitgliedern gerade in der WarCraft-Welt online ist. Es ist aber auch möglich, den Computer nach passenden Spielen suchen zu lassen. Ergänzend dazu werden Ranglisten erstellt. (Somit kann der Mann dem Naturtrieb nachgehen, immer und überall der Beste sein zu wollen. ;)
Wie bei jedem Online-Spiel wird es natürlich auch wieder Cheater geben. Dem will Blizzard von Anfang an Paroli bieten. Außer altbekannten Methoden besteht bei WarCraft III die Möglichkeit, das Spiel „aufzunehmen“ und dieses an Blizzard zu schicken, falls man die Vermutung hat, dass das Spiel nicht fair ablief. Man kann nur hoffen, dass diese Funktion nicht missbraucht wird, so dass der Service nicht wegen Überlastung geschlossen wird.

Orc-Gebrüll und Schlachtenpracht
Blizzard hat sich für WarCraft III originelle Sound-Effekte einfallen lassen. So regt sich der Orc-Grunzer auf, gepiekt zu werden, wenn man ihn öfters hintereinander anklickt und verspottet einen noch höhnisch. Die Hintergrundmusik ist dezent und passt stimmig ins Gesamtkonzept.
Die Graphik gibt sich sehr hübsch, detailverliebt und verspielt. Im Wasser schwimmen Fische, am Ufer schwirren Insekten, am Himmel fliegen Vögel und die Soldaten, die dies beobachten, nehmen auch mal gerne einen kräftigen Schluck aus ihrer Feldflasche.
Durchstreift man die Landschaft, wird einem eigentlich nie langweilig. Begegnungen mit Tier und Mensch sind vorprogrammiert. Man entdeckt friedliche Bauern, die ihr Land bepflanzen, und angriffslustige Murlocs, die sich ein Schwein am Spieß grillen. Von der Landschaft abhängig begegnet man auch Vertretern der Tierwelt. So laufen einem oft mal Hirsche, Schweine oder dergleichen über den Weg. Beim Holzhacken wackelnde Bäume und im Wind wehende Fahnen runden das Bild der schönen Welt ab.

Fazit
Es mag Spieler geben, die sich mehr Einheiten-Typen der jeweiligen Rassen gewünscht hätten, damit aufwendigere Strategien möglich wären. Ich freute mich allerdings darüber, dass ich gleich losspielen konnte. Ich musste nicht das Handbuch studieren, um zu wissen, welche Vorteile die eine oder die andere Kreatur hat. Auch die wunderbare Mischung aus Echtzeitstrategie, Rollenspiel und Action trägt nicht gerade dazu bei, den Suchtfaktor des Spiels zu vermindern. Der RPG-Fan kann sich auf einen Helden konzentrieren und diesen entwickeln. Der Stratege hat allerhand Möglichkeiten, einen Stützpunkt aufzubauen und mit einer Armee der tapferen Kämpfer die schöne bunte Blizzard-Welt unsicher zu machen.
Für mich ist das Spiel definitiv die beste Ausrede für die Augenringe nach einer langen WarCraft-Nacht.


Katja Tischer - 22.07.2002



Gesamtübersicht: Warcraft III: Reign of Chaos

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
95%
Sound:
90%
Grafik:
94%
Singleplayer:
95%
Multiplayer:
91%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 600 MHz Prozessor. 128 MB RAM. 8 MB 3D Grafikkarte.
System:

ca. 40 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Echtzeitstrategie
Genre: