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Dungeon Siege ist der neuste Kracher von Microsoft. Ich starte es voller Erwartungen, stelle mir einen Charakter zusammen und beginne mein erstes Offline-Abenteuer. Ich finde mich auf meinem Bauernhof wieder und bearbeite gerade eines meiner Felder, als ein alter, schwer verletzter Mann auf mich zustürzt und mir sagt, dass die 300 Jahre Frieden und Ruhe vorbei sind. Nachdem er mir diese dramatischen Ereignisse berichtet hat, bleibt er leblos am Boden liegen. Er sagte kurz vor seinem Tod, ich solle den König warnen. Nun bin ich also ganz auf mich allein gestellt. Ich gehe ein paar Schritte und sehe, dass das Grauen schon auf meinem Hof ist. Mutig stürme ich auf das Monster zu und ersteche es mit meinem Messer, welches ich glücklicherweise immer mit mir herumtrage. Dann zerstöre ich herumstehende Fässer, finde einen Kampfzauber und stürme voller Erwartung in eine wunderschöne Welt, die ich retten muss.

Es gibt eine Menge Waffen, die einmal in Nahkampf- und Fernwaffen unterteilt sind, und es gibt zwei verschiedene Arten von Zaubern: die Natur- und die Kampfzauber. Wie in Diablo sollte man sich für eine Kampftechnik entscheiden. Als Nahkämpfer bekommt man Stärkepunkte zugewiesen, was einem die Fähigkeit verschafft, starke Nahkampfwaffen und Rüstungen sowie Schilde zu tragen. Nahkampfwaffen sind unterteilt in Einhandwaffen und Zweihänder.
Einhandwaffen haben den klaren Vorteil, dass man mit ihnen schnell zuschlagen sowie einen Schild benutzen kann. Der große Vorteil der Zweihänder ist die Tatsache, dass der angerichtete Schaden meist höher ist als jener der Einhandwaffen. Ihr Nachteil ist ihre langsame Geschwindigkeit und der fehlende Schutz eines Schildes. Fernkämpfer bekommen Geschicklichkeitspunkte, womit sie bessere Bögen und später auch Armbrüste benutzen können. Auch hier gibt es zwei Gattungen. Einmal die normalen Bögen, welche langsam, aber meistens stark schießen oder aber die oben schon erwähnten Armbrüste, welche schnell schießen, aber unter Umständen nicht so hohen Schaden anrichten. Beide Waffentypen sind jedoch (logischerweise) Zweihandwaffen, sodass das Tragen eines Schildes unmöglich wird. Wer die Waffengattung der Fernkämpfer wählt, sollte wissen, dass man nur sehr schwer Rüstungen bekommt und nur als "unterstützende Einheit" fungieren kann, welche, wenn sie von Monstern angegriffen wird, kaum Chancen hat, ohne Hilfe zu überstehen.
Als dritte Ausrichtung steht euch die Möglichkeit offen, als Magier die Welt von den Monstern zu befreien. Ein Magier erhält bevorzugt Intelligenzpunkte, welche er benötigt, um sich mit Roben einzukleiden. Roben haben zwar einen schlechten Schutz vor Attacken, bieten jedoch meistens Mana-, Intelligenz- oder Gesundheitsaufwertungen. Es stehen euch auch hier wieder zwei verschiedene Arten von Zaubern zur Verfügung: Als erstes ist da der Kampfzauber zu nennen, welcher relativ großen Schaden macht. Die meisten Kampfzauberstile verschießen Feuerbälle in allen Variationen vom kleinen Feuerschuss bis zum Meteoritenhagel und noch krasseren Sprüchen.
Der Naturzauber ist am Anfang eher ein Zauberstil zum Heilen und um mit „Magicamor“ Teammitglieder zu schützen. Aber in höheren Skilllevels geht dann auch die Post ab. Wo man am Anfang den Gegnern noch einen kleinen Stromstoß verpasste, heizt man später den Monstern mit "Sun Ray" ein oder fegt sie mit "Killing Fist" hinfort. Anders als bei den vorher beschriebenen Kampfgattungen, wo der Waffenskill dazu dient, mit den Waffen besser zu treffen und den höchsten Schaden herauszuholen, braucht man ihn beim Zaubern, um neuere, bessere Sprüche benutzen zu können.
Eine weitere Besonderheit ist auch, dass die Magier Monster erschaffen können, die für kurze Zeit für die Erschaffer kämpfen. Es gibt auch die Möglichkeit, Monster zu bekehren, sodass sie den Magier beschützen.

Die Grafik ist komplett in 3D. Man kann die Kamera frei drehen und zoomen, wobei die Figuren und Monster auch in der größten Zoomstufe noch sehr detailliert aussehen. Die Landschaften sind reich bestückt mit Pflanzen und kleinen Tieren, die man nicht angreifen kann. Man sollte meinen, dass man bei der Fülle an Bäumen bald den Überblick verliert. Aber Gott sei Dank wird alles, was der freien Sicht im Weg steht, so transparent, dass man alles ohne Probleme sehen kann. In den Dungeons stehen und liegen Gegenstände, die für Abwechslung sorgen.
Der Sound ist im Großen und Ganzen immer abwechslungsreich und passt zu den gegebenen Situationen.

Für den Multiplayer hat Microsoft in Dungeon Siege einen Game-in-Browser eingebaut, in dem ihr euch alle laufenden Spiele anschauen und in diese connecten könnt. Wenn ihr einen Server aufmacht, könnt ihr wählen, ob ihr lieber die Singleplayer-Map spielen wollt, in der ihr wie gewohnt die Welt retten müsst, oder die Multiplayer-Map, wo ihr die Steine der acht Städte finden müsst. Egal, welche Map ihr wählt: Ihr könnt mit bis zu sieben anderen Dungeon-Siege-Begeisterten zusammen kämpfen. Man kann sich einen neuen Charakter anlegen oder aber auch einen Charakter aus dem Singleplayer importieren. Wie in Diablo wird der Online-Spielstand, also die Items und Levelfortschritte, abgespeichert.
Wer die Multiplayermap spielt, wird viele Gemeinsamkeiten zur Singleplayerwelt feststellen. Denn ihr müsst die Steine zu den Städten aus dem Singleplayer finden. Das Coolste ist aber, dass in jeder Stadt ein Teleporter steht, mit dem ihr euch in einen Raum teleportiert, der mit allen anderen Städten verbunden ist. Damit man sich nicht schon als Newbiecharakter in die Stadt, wo die stärksten Monster sind, teleportieren kann, gibt es Levelgrenzen für die Städte. Da der Teleporter aber aus einem großen runden Stein besteht, kann man sich einfach mit draufstellen, wenn sich ein starker anderer Charakter in eine andere Stadt teleportiert.