Nachmacher X
Das neue Echtzeitstrategiespiel Atrox von Joymax erinnert bereits beim ersten Blick, der in meinem Fall dem Benutzerhandbuch galt, sehr stark an Blizzards Megaknüller Starcraft. Denen, die Starcraft nicht kennen, sei gesagt, dass beide Spiele davon handeln, dass drei Rassen sich gegenseitig auf verschiedenen Planeten bekämpfen. Man sammelt Ressourcen, hier die flüssigen Substanzen Quark und Muon, um damit die Produktion der Einheiten und Gebäude zu bezahlen. Welche Einheiten und Gebäude gebaut werden können, hängt davon ab, welche schon stehen. So entsteht eine Art Stammbaum, der sich an einigen Stellen teilt, aber auch überkreuzt. Der Spieler spielt nacheinander alle drei Rassen. Wie bei Starcraft auch, gibt es bei Atrox also drei verschiedene Rassen, die jetzt mal erläutert werden:
Zum einen wären da die Hominiden, die die Überreste der menschlichen Zivilisation darstellen und Spacemarine-ähnlich in hochgeschossenen Kampfanzügen die Gegend (un)sicher machen.
Zum zweiten die Kreaturen, die in althergebracht insektoider Weise daherkommen und den Gegner mit Schleim, Säure und stacheligen Geschossen traktieren.
Zu guter Letzt gibt es noch die überaus hochtechnisierte Rasse Inteliom: Ranke, schlanke, glänzende und schimmernde Roboterwesen („Protoss, was ist das??“). Inteliom eben.
Zum einen wären da die Hominiden, die die Überreste der menschlichen Zivilisation darstellen und Spacemarine-ähnlich in hochgeschossenen Kampfanzügen die Gegend (un)sicher machen.
Zum zweiten die Kreaturen, die in althergebracht insektoider Weise daherkommen und den Gegner mit Schleim, Säure und stacheligen Geschossen traktieren.
Zu guter Letzt gibt es noch die überaus hochtechnisierte Rasse Inteliom: Ranke, schlanke, glänzende und schimmernde Roboterwesen („Protoss, was ist das??“). Inteliom eben.
Der rote Teppich muss in die Reinigung!
Das Menü des Spiels, welches mich als nächstes empfängt (wir sind jetzt bei Blick Numero zwei), sieht auf Anhieb gemütlich und ansprechend aus. Ein roter Teppich, der den Spieler in das Spiel begleitet. Hey, das Menü weiß sogar schon meinen Namen. James, parken Sie bitte den Wagen. Dann geht es aber los. Das Menü ist, obwohl mir offensichtlich die deutsche Version vorliegt, teilweise auf Englisch. Und: Bei der Auswahl der als erste zu spielenden Rasse werden wieder Erinnerungen an Starcraft wach. Individuell animierte Beispielcharaktere repräsentieren die unterschiedlichen Fraktionen. Ist die Kampagne — ich entschied mich für die der Hominiden, weil sie als erste ausgewählt war und weil man bei Starcraft zu allererst die Terraner spielt — erst einmal begonnen, wird man per Text in die Mission eingewiesen. Der Text scrollt allerdings erst einmal gar nicht und dann wieder viel zu schnell. Nun, Geduld, weg damit und ab zu Level eins...
I’m walking... down the street... I’m walking...
Schlagartig wird mir ein tragischer Unterschied zu Starcraft bewusst: kein Tutorial. Man wird direkt ins kalte Wasser gestoßen, vielmehr geschossen. Ich habe mehrere komische Einheiten und muss irgendwie den Gegner plattmachen, wie mir der Menüpunkt „Ziele“ verrät. Dabei dürfen der dicke Panzer in der Mitte und dieser spezielle Walker dort nicht sterben. Na gut, auf geht’s.
Schon nach kurzer Zeit aber geht die doch so wichtige Abwechslung flöten und Frustration macht sich breit. Man steuert seinen kleinen Trupp eine Ewigkeit lang entlang einem Pfad, der durch zerklüftete Felswände (komisch, sieht aus wie bei Starcraft) führt. Dabei wird man in regelmäßigen, aber elendig langen Abständen hinterhältig von Kreatoren angegriffen. Erst nur von beißenden Kellerasseln, offiziell „Feuer“, und später auch von Schleim speienden Zweibeinern (immerhin, Zerg-Hydralisken kriechen noch), die „Leopard“ heißen. Das wiederholt sich einige Male, und nachdem die eigenen Truppen einigermaßen dezimiert worden sind, erreicht man eine Zerg-Basis — nein, halt (!) — Kreatoren-Basis. Noch einmal das große Ballern, und das erste Level ist geschafft. Ich auch.
Schon nach kurzer Zeit aber geht die doch so wichtige Abwechslung flöten und Frustration macht sich breit. Man steuert seinen kleinen Trupp eine Ewigkeit lang entlang einem Pfad, der durch zerklüftete Felswände (komisch, sieht aus wie bei Starcraft) führt. Dabei wird man in regelmäßigen, aber elendig langen Abständen hinterhältig von Kreatoren angegriffen. Erst nur von beißenden Kellerasseln, offiziell „Feuer“, und später auch von Schleim speienden Zweibeinern (immerhin, Zerg-Hydralisken kriechen noch), die „Leopard“ heißen. Das wiederholt sich einige Male, und nachdem die eigenen Truppen einigermaßen dezimiert worden sind, erreicht man eine Zerg-Basis — nein, halt (!) — Kreatoren-Basis. Noch einmal das große Ballern, und das erste Level ist geschafft. Ich auch.
Leveldesign und der Hang zu Neuem
Was das Leveldesign, sowohl geologisch als auch inhaltlich, betrifft, orientiert sich Atrox wieder an, wie sollte es anders sein, Starcraft. Bereits im zweiten Level muss man eine bestimmte Zeit dem Feind widerstehen (erste Gemeinsamkeit), bis ein Versorgungstrupp eintrifft (zweite Gemeinsamkeit). Auch die geologische Beschaffenheit der Gegend, in der die Szenarien ablaufen, ähnelt der von Starcraft doch sehr, wenn auch bei Atrox die Felsformationen weniger an ein Karoraster wie bei Starcraft gebunden sind. Die Figuren und Gebäude tragen ebenfalls ganz offensichtlich den Stil des Blizzard-Spiels, wobei sie allerdings etwas detaillierter und feiner kreiert sind.
Willkommen in Stalingrad
Die mangelnde Kreativität der Leveldesigner äußert sich auch im zweiten Level sehr stark. Das Level ähnelt einem Level vom Anfang von Starcraft sehr, in dem der Spieler den Außenposten Mar Sara zwanzig Minuten bis zum Eintreffen einer Versorgungsflotte verteidigen muss. In Atrox hat der Spieler hingegen nur dreizehn Minuten Zeit. Und im Vergleich zu Mar Sara ist der Standort der Basis, einfach in einer Ecke der Karte, strategisch schlecht und entsprechend schwer zu halten. Nach dreizehn Minuten werde ich, der ich mich beeilt habe und dennoch nur drei schwere Panzer und drei Luftabwehrgeschütze besitze, weil die Ressourcen einfach nicht so schnell abgebaut werden können, von einer für ein zweites Level völlig übertriebenen Kreator-Armada überrannt. Und dabei begann das Spiel sogar ziemlich viel Spaß zu machen; das alte Starcraft-Feeling kam wieder auf und ich bastelte vergnügt an meiner Strategie, die ich mir jedoch, wie sich später ja herausstellte, absolut hätte sparen können.
Da hilft nur noch die Fliegenklatsche!
Das erste Level der Kreatoren-Kampagne erweist sich überraschenderweise als gut spielbar und nicht zu schwer. Man durchstreift eine vulkanische Landschaft und schlachtet Hominiden. Bis hierhin schon eher gelungen, wenn auch zugegebenermaßen keine strategische Meisterleistung. Aber entspannende Outdoor-Missions sind ja sonst eher eine Rarität. Das Level ist gut zu schaffen und ich mache mich an Level zwei.
Dort stelle ich fest, dass die Kreatoren den Zerg ebenso sehr ähneln wie die Hominiden den Terranern. Die Bau-und-Sammeleinheiten der Kreatoren („Drohnen“ bei den Zerg) müssen sich, um ein Gebäude zu errichten, in dieses Verwandeln und können nicht weiter verwendet werden. Sie tragen übrigens den niedlichen Namen „Ozzy“. Jetzt ein Unterschied (!) zu Starcraft: Innerhalb der Kreatoren gibt es zwei Clans: FLC und HRBG (was das bedeutet, ist so nirgends zu ersehen). In jedem Fall aber stammen die ersten, schwächeren Einheiten aus FLC und die späteren, schwereren, teureren und stärkeren Einheiten aus HRBG.
Dort stelle ich fest, dass die Kreatoren den Zerg ebenso sehr ähneln wie die Hominiden den Terranern. Die Bau-und-Sammeleinheiten der Kreatoren („Drohnen“ bei den Zerg) müssen sich, um ein Gebäude zu errichten, in dieses Verwandeln und können nicht weiter verwendet werden. Sie tragen übrigens den niedlichen Namen „Ozzy“. Jetzt ein Unterschied (!) zu Starcraft: Innerhalb der Kreatoren gibt es zwei Clans: FLC und HRBG (was das bedeutet, ist so nirgends zu ersehen). In jedem Fall aber stammen die ersten, schwächeren Einheiten aus FLC und die späteren, schwereren, teureren und stärkeren Einheiten aus HRBG.
*Kzzzzzt.* Globgluon.
Zu guter letzt die dritte Rasse und somit auch Kampagne im Spiel: Die Inteliom. Das erste Level erscheint in guter alter Gestalt, wie die beiden anderen ersten Levels zuvor auch. Umherlaufen, Gänge abwandern, Gegner killen. Auch diesmal kein Problem.
Die Inteliom sind eine seltsame Töne von sich gebende und mechanisierte Rasse. Sie sind eindeutig das Äquivalent der Protoss in Starcraft. Allerdings sind sie weniger auf das Überbewusstsein und die mentalen Kräfte als die Protoss ausgerichtet und setzen mehr auf High-Tech.
Die Inteliom sind eine seltsame Töne von sich gebende und mechanisierte Rasse. Sie sind eindeutig das Äquivalent der Protoss in Starcraft. Allerdings sind sie weniger auf das Überbewusstsein und die mentalen Kräfte als die Protoss ausgerichtet und setzen mehr auf High-Tech.
“Willkommen in der wirklichen Welt.“
Atrox besitzt auch einen Multiplayer-Modus, den ich allerdings nicht testen konnte, und auch einen Modus, der dem Spieler erlaubt, ein Match gegen den Computer zu spielen. Dieser Modus ist recht primitiv, und die Multiplayer-Karten sind strategisch uninteressant, da viele Base in freiem Gelände zu errichten sind. Wer allerdings Spaß daran hat, Basen vom völligen Anfang an aufzubauen, der ist hier richtig.
Die Einheiten können, auch das ist bemerkenswert, zu Formationen, zum Beispiel Keil oder Trapez, geformt werden, in deren Verlauf aber das Feld der Einheiten zerfranst, weil die Abstände zwischen ihnen zu groß werden. Ein weiteres Feature, auf das der Hersteller stolz ist, ist die Möglichkeit, geschlagene Schlachten anschließend als so genanntes Replay aufzuzeichnen und dann immer wieder ansehen zu können.
Im großen und ganzen lässt sich sagen, dass Atrox versucht, in die goldenen Fußstapfen von Starcraft zu treten. Das Spiel lässt teilweise die Erinnerung an Starcraft wieder aufleben, enttäuscht aber in zu vielen Bereichen sowohl taktisch als auch von der Konzeption der Levels her. Eine richtige Strategie anzuwenden scheint hier weitestgehend unmöglich. Atrox kopiert vieles von Starcraft und macht dabei leider auch noch Rückschritte. Außerdem stellt Atrox äußerst hohe Systemanforderungen, die vollkommen unverständlich sind. Man bedenke: Starcraft lief tadellos auf einem Pentium 133.
Die Einheiten können, auch das ist bemerkenswert, zu Formationen, zum Beispiel Keil oder Trapez, geformt werden, in deren Verlauf aber das Feld der Einheiten zerfranst, weil die Abstände zwischen ihnen zu groß werden. Ein weiteres Feature, auf das der Hersteller stolz ist, ist die Möglichkeit, geschlagene Schlachten anschließend als so genanntes Replay aufzuzeichnen und dann immer wieder ansehen zu können.
Im großen und ganzen lässt sich sagen, dass Atrox versucht, in die goldenen Fußstapfen von Starcraft zu treten. Das Spiel lässt teilweise die Erinnerung an Starcraft wieder aufleben, enttäuscht aber in zu vielen Bereichen sowohl taktisch als auch von der Konzeption der Levels her. Eine richtige Strategie anzuwenden scheint hier weitestgehend unmöglich. Atrox kopiert vieles von Starcraft und macht dabei leider auch noch Rückschritte. Außerdem stellt Atrox äußerst hohe Systemanforderungen, die vollkommen unverständlich sind. Man bedenke: Starcraft lief tadellos auf einem Pentium 133.
Gesamtübersicht: Atrox
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
40%
Sound:50%
Grafik:60%
Singleplayer:50%