Was haben F16, F18, Apache Longbows und diverse Mühlen aus dem 1.und 2. Weltkrieg gemeinsam ? Richtig! Sie fliegen. Immer nur fliegen... da fehlt doch eigentlich mal eine Abwechslung. Wie wäre es den mal mit einem Panzer ? Jawoll... diese Dinger, die Ihr normalerweise mit einem Longbow jagen geht. Ein Panzer dient bei diversen Helo-Simulationen eigentlich immer als Kanonenfutter... wie wäre es, wenn der Spieß einmal umgedreht wird und man die Sache als Panzerbesatzung betrachtet? Mit M1 Tank Platoon 2 von Microprose habt Ihr nun die Möglichkeit, das Fußvolk zu spielen.

Bevor man sich aber in das Schlachtgetümmel stürzt heißt es erst mal ab nach Fort Knox. Neben den Goldreserven der Vereinigten Staaten gibt es da nämlich auch eine Panzerschule. Dort wird erst mal trainiert, einen 65 Tonnen Kasten zu steuern. Als Schütze lernt man das schießen auf stehende und fahrende Ziele und die Verwendung der richtigen Munition. Es macht nämlich überhaupt keinen Sinn mit einem Heat Geschoss auf einen T-90 draufzuhalten. Eine Sabot Granate wirkt da Wunder. Als Kommandant muss man lernen Feuerprioritäten festlegen, den Schützen Ziele zuweisen oder den Fahrer klarmachen wo es langgeht.

Hat man gelernt wie man die Besatzungen handhabt geht es weiter zum nächsten Training nach Fort Irwin, dort wo früher Cowboy und Indianer gespielt wurde. Bei M1 Tank Platoon 2 steuert man nicht nur einen müden Panzer durch die Landschaft sondern man kommandiert einen ganzen Panzerzug. Und so eine Rasselbande erst mal dazu zu bringen das zu tun was man will muss gelernt werden.

Hat man seine Rasselbande im Griff kann es weitergehen zur Kampagne. Es gibt Krisen in Libyen, Saudi Arabien, Moldavien und als Krönung den 3. Weltkrieg in Polen. Als Aufgaben heißt es z.B Stellung halten, Rückzugsgefechte oder einen Angriff auf ein bestimmtes Gebiet zu führen. Man muss sich immer gut überlegen wie man vorgeht, das Gelände ist ein Schlüssel zum Sieg. Man kann Hügel zum eigenen Vorteil verwenden oder Wälder um aus der Schusslinie des Gegners zu kommen. Als Panzerkommandant muss man neben seinen eigenen Zug auch noch Unterstützungszüge kommandieren. Infanterie muss an strategisch günstigen Stellen platziert werden, Luftabwehrfahrzeuge sollten auf Hügel postiert werden.

Sollte der Gegner sich mal in eine Stellung festbeißen dann kann man auch Hubschrauber oder Artillerieunterstützung anfordern die die Gegnerstellung in Null-Komma-Nix weich klopfen. Nach der Schlacht werden Orden und Beförderungen an die Besatzungen des Zuges verteilt. Das hebt die Moral der Crew, der Schütze schießt genauer der Lader stopft das Rohr schneller usw.

Mit M1 Tank Platoon 2 kommt frischer Wind in den Simulationsalltag. Ein Pilot in einer F-16 ist eine Sache, als Panzerfahrer sieht die Sache wesentlich anders aus. Strategisches Vorgehen ist angesagt, das Gelände ist der Schlüssel. Hügel und Täler müssen zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden mit der Brechstangenmethode braucht man da gar nicht anzutanzen. Die Kampagnen sorgen für Abwechslung, man schlägt eine Schlacht in der brennenden Sahara, man erlebt Nachtgefechte in der Wüste Saudi Arabiens oder hält ein kleines polnisches Dorf gegen die in Horden anrennenden Russen. Die Grafik ist in der heutigen Zeit zwar nicht mehr auf der Höhe doch das stört kaum. Die gegnerischen Fahrzeuge sind clever, statt wild drauflos zu rennen benutzen sie öfters mal eine Hügelkette als Deckung. Auch am Handbuch hat Microprose nicht gespart, 280 Seiten Infos... da lacht das Panzerherz.