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Imperium Galactica 2


Die unendlichen Weiten
"Sternzeit 2330. Logbuch 1, Imperator der Solarianer. Unser Reich ist noch sehr schwach, doch schon jetzt versuchen meine Untertanen andere Planeten zu erkunden und Kolonieschiffe zu entsenden. Schon bald wird die gesamte Galaxie vor mir und meinem gewaltigen, großen Reich erzittern. Uns steht nichts im Wege. Weniger freundliche Planeten werden durch unsere Terraformer wieder freundlich umgestaltet und andere Rassen (falls es sie geben sollte) werden, nun ja wie soll man es sagen, anfangs unsere Güte und Diplomatie zu schätzen wissen und später ...
Unsere Forscher werden keine Minute ruhen, um unserem Reich immer neue moderne Technologien zu ermöglichen, u.a. auch neue Waffentechnologien und Schiffsmodelle.
Unsere Spione werden von mir persönlich gedrillt und werden in Zukunft garantiert geeignete Ziele für Ihre Expeditionen finden und sie werden genauso wie ich siegreich sein. Feinde meines Imperiums, seien es Verberecher auf Planeten, Piraten oder gar feindliche Rassen oder Spione sollten wissen, dass ich der Imperator keine Gnade kenne und sollten lieber das Weite suchen. Apropos Piraten. Wie mir heute von meinem Geheimdienst mitgeteilt wurde, wagen es doch tatsächlich Piraten in meinem Reiche ihre schmutzigen Geschäfte auszuführen. Doch das wird nicht lange gewähren ...Commander schicken Sie sofort die erste Flotte zu ...!"

Aller Anfang ist schwer
Das muss sogar der mächtige Imperator der solarianschen Föderation feststellen. Imperium Galactica 2 (kurz IG 2) ist ähnlich wie der Vorgänger und verwandte Spiele wie Master of Orion 1+2 (oder Stars) ein Science-Fiction-Aufbau-Strategiespiel, jedoch nicht wie die genannten Spiele rundenbasiert, sondern in Echtzeit, wobei man vier verschiedene Zeitablaufgeschwindigkeiten einstellen kann.

Drei völlig verschiedene Kampagnen und noch mehr
Zu Beginn des Spieles wählt man aus, ob man einen Feldzug riskieren will oder lieber die Einzelszenarien ausprobieren will. Bei den drei Kampagnen handelt es sich um drei völlig verschiedene Rassen, deren Geschichte jeweils auf einer eigenen CD gebracht wurde. Wählt man die Solarische Föderation, so sollte man sich als Imperator auf die Forschung und Diplomatie konzentrieren, denn dort sind deren Stärken. Die Shinari-Republik ist ein Volk der Spione, Händler und Diplomaten. Die letzte Rassen, die zur Auswahl steht, sind die kriegerischen Kra´hen. Diese sind bekannt für Ihre Vorlieben lieber Waffen reden zu lassen als Zeit mit Diplomatie zu vergeuden.
Die Kra´hen sind eher eine Rasse für Anfänger des Spieles, die Shinari für Profis und die Solarische Föderation für Fortgeschrittene. Zudem kann man noch zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen. So sollte es eigentlich kein Problem sein den passenden persönlichen Schwierigkeitsgrad zu finden. Die Geschichten der drei Rassen werden mit jeweils einem passenden Intro-Video vorgstellt. Was danach geschieht, obliegt dem jeweiligen Spieler. Besonders gelungen bei den jeweiligen Stories sind die unterschiedlichen Nebenaufgaben und die Zufallsereignisse, welche die ohnehin schon sehr gute Atmosphäre extrem verstärken.

Von der Vielfalt der Entscheidungsmöglichkeiten fast erschlagen
begibt man sich also lieber zunächst an das vorbildliche Tutorial, welches alle wichtigen Funktionen des Spieles aufweist und liest, falls dies nicht reichen sollte, im sehr guten und ausführlichen Handbuch die restlichen Fragen nach. So gewappnet heißt es nach der Wahl der Kampagne die ersten Entscheidungen zu treffen. Vorweg muss man jedoch noch sagen, dass sich das Spiel erst langsam entwickelt und so sind am Anfang nur wenige Planeten vorhanden (vom Programm freigegeben). Es werden jedoch mit der Weiterführung der Story mehr und mehr neue Funktionen des Spieles hinzugefügt. Also heißt es, wie es bei solchen Spielen üblich ist, Geduld zeigen.
Sollte man jedoch das Gefühl haben, alles würde zu schnell ablaufen, so gibt es zum Glück die Möglichkeit, jederzeit auf Pause zu gehen und alle Befehle während der Pause einzugeben (welches absolut empfehlenswert ist).

Das ABC der modernen Science-Fiction Aufbau-Strategiespiele
Das Spiel bietet alles was der SFA-Stratege begehrt. Planeten erkunden, terraformen, besiedeln und weiterausbauen. Neue Schiffe, Gebäude, Waffen und Panzerarten erforschen , entwerfen (selbst zusammenstellen oder vom Computer Vorschläge übernehmen), produzieren und schließlich in richtigen 3D-Gefechten Raumschiffe zur Schlacht führen und steuern. Zudem gibt es Bodenkämpfe in guter alter C&C-Art mit Panzern und Raketenwerfern oder besseren Kriegsmodellen. Natürlich gibt es für Planeten Verteidigungsanlagen, Schilde und vieles mehr. Hinzukommt die Diplomatie und die Möglichkeit Spione zu trainieren und auf spezielle Einsätze zu schicken.
Auf jedem Planeten können Gebäude der verschiedensten Arten und je nach Bedürfnissen der Bürger gebaut werden. Diese werden in schönster 3D-Grafik a la Eartth 2150 dargestellt und man kann auch zoomen und drehen. Zudem hat jeder Planet andere Landschaften und sogar Wettereffekte wie Regen (mit Geräuschen). Die Bodenkämpfe laufen also sehr ähnlich ab wie in Earth 2150. Von den Gebäudearten gibt es z.B. Parks, Feuerwehr, Panzerfabriken und vieles mehr. Die Anzahl der unterschiedlichen Gebäude ist beachtlich, jedoch sollte man immer vorher wissen was man eigentlich erreichen will, da einige Gebäude sehr viele Arbeitskräfte und Energie zum Bau benötigen. Eine genaue Planung ist mehr als nötig.
Natürlich kann man dem Computer das Bauen dieser Anlagen überlasssen (Auto-Bau-Option), jedoch ist dies für Anfänger weniger ratsam, da man schon über alles genau Bescheid wissen sollte. Um eine weitere Aufzählung aller Spielmöglichkeiten zu vermeiden, dies würde den Rahmen dieses Testes sprengen, werde ich nur alle Dinge, die mir positiv aber auch negativ aufgefallen sind nun anführen.

Was dem Imperator gefällt ...
Überarbeite 3D-Grafik gegenüber dem ersten Teil mit sehr schönen Grafiken und Videos
Sehr gute Musik- und Sounduntermalung
Drei völlig verschiedene Kampagnen mit drei unterschiedlichen Rassen, gepresst auf jeweils eine CD
Sehr gute verbesserte Atmosphäre gegenüber den ersten Teil
Persönlich einstellbaren Schwierigkeitsgrad und 4 Spielgeschwindigkeiten
Sehr große Spieltiefe durch die vielen Optionsmöglichkeiten
Zum Teil verbesserte Steuerung gegenüber dem Vorgänger
Verbessertes Diplomatiesystem gegenüber 1.Teil, jedoch im Vergleich zu den Orion-Spielen oder Alpha Centauri eher schwach
Die nun enthaltene Spionage-Option mit den unterschiedlichsten Missionen und sogar rollenspielähnlich Verbesserung der jeweiligen Spione (Einsätze bringen Erfahrungspunkte)
Handelmöglichkeit: Nicht jedes Schiff muß gebaut werden, man kann es auf dem freien Markt kaufen und sogar Schnäppchen machen
Die Flottensteuerung wurde etwas modifiziert (Wegpunktsetzung möglich oder verschiedene Angriffsformationen)
Auto-Bau-Funktion zwar enthalten, doch sie finde ich nicht so empfehlenswert
Prioritätensetzung bei Planeten, d.h. man kann einige Planeten gegenüber anderen bei der Zuteilung der Resourcen bevorzugen
Schnellforschungübersicht, auf einen Blick alle möglichen Forschungsgebiete die man auch von dort starten kann
Planetenbezogene Produktion d.h. es hängt von dem auf dem Planeten gebauten Produktionsstätten ab wie schnell etwas gebaut wird, im Vorgänger zählte nur die Gesamtzahl
Man kann die Verteilung der Ausgaben auf die Bereiche Auto-Bau, Forschung und Produktion verteilen
Mehr oder andere Waffen, Schiffe, Gebäude und Panzer

Was den Imperator ärgerlich macht....
Die Steuerung auf der Sternenkarte. Beim ersten Teil gab es noch einen Fog of War, wodurch man genau wusste, wo man schon war. Dies wurde leider zu gunsten des seltsamen Radarsystems geändert, denn erst wenn eine Kolonie aufgebaut ist wird das Umfeld sichtbar. So muß man sich anhand von Satelitten oder dem eigenen Erinnerungvermögen orientieren. Zudem ist die Sternenkarte nur eine Pseudo-3D-Karte und eine richtige wäre schöner gewesen
Allgemein finde ich die Steurung über "die Maustaste gedrückt halten" etwas störend und hier und da kann es zu Fehlern führen.
Die detaillierten Planeteninformationen sind weniger informativ wie im Vorgänger. Einige Bespiele: Wo steht die maximale Zahl der Bevölkerung, die Angaben über Nahrung und Moral waren im Vorgänger übersichtlicher. Und warum steht dort nicht so wichtige Sachen wie welches Gebäude gerade gebaut wird (mit Status). Die aktuelle Produktion bezieht sich leider nur auf die Schiffs- oder Panzerproduktion. Im Vorgänger und auch anderen vergleichbaren Spielen gibt es dazu richtige Übersichten. Das führt dann dazu, dass man irgendwann die Übersicht verliert oder sich die Mühe machen muss, jeden Planeten durchzuschauen.
Viele Gebäudearten sind sozusagen zu teuer, nicht nur im Preis, sondern auch indem was sie an Arbeitskräften benötigen. Einige Besipiele: Warum benötigt ein Handelszentrum 5000 Arbeitskräfte (ist doch eh alles per Internet, oder) , Panzerfabriken benötigen 2500 Arbeitskräfte (die stellen die Panzer mit Hammer und Meissel her oder was ?) und so weiter. Ich finde da wurde nicht genug über die Gebäude nachgedacht. Denn einige sind sogar sinnlos (Feuerwehr) andere überteuert und andere wiederum falsch konzipiert. Ein Beispiel eines falschen Konzeptes sind Befestigunganlagen wie die MG-Festung. Diese benötigt 1500 Arbeitskräfte um Türme mit MG-Aufsatz zu steuern (die scheinen alle an den Kurbeln zu stehen um die jeweilige Richtung zu ändern). Zudem ist diese Festung stromunabhängig (zumindest bei den Gegnern). Außerdem macht sich der Bau einiger Gebäude weniger stark bemerkbar als im Vorgänger (Moral und in Verbindung damit Steuererhöhungen)
Die Flotteninformation könnten zusammenfassender sein, d.h. die Angabe der Gesamtfeuerkraft ist nur im Kampf ersichtlich oder man rechnet per Taschenrechner alles FK zusammen
Die Forschung und Produktion dauert zum Teil zu lang und ist zu teuer. Um z.B. in der Schiffsforschung voranzukommen muß man schon einiges an Gebäuden dieser Art bauen (pro Gebäude 2500 Arbeitskräfte!). Je mehr Forschungsgebäude man hat, desto schneller die Entwicklung. Im Gegenzug dazu wurde wieder die Produktion jeweils auf den Planeten bezogen und nicht auf die Gesamtprouktion. Das ist mehr als unlogisch und führt dazu, dass man sehr viele Gebäude für die Forschung und Produktion bauen muss, um das Spiel zu schaffen. Wäre die Produktion genauso wie die Entwicklung auf die Gesamtleistung bezogen wäre das wieder in Ordnung. So nicht.
Wichtige Nachrichten für die Story und Forschung werden zwar gemeldet und der Zeitablauf verringert, jedoch werden viel wichtigere Nachrichten wie das Produktionsende von Schiffen, Panzern oder Gebäuden nicht mitgeteilt. Was soll das ? So muss man alle Planeten mühsam einzeln durchgehen!
Die Positionierung des Koloniezentrum obliegt dem Computer wodurch auch schlechte Positionen entstehen könne. Da man als Imperator jedoch keine Bäume fällen kann oder sonst etwas an der Planetenoberfläche terraformen kann, kann das mehr als störend wirken
Die Forschungsoption über F4 ist stark gewöhnungsbedürftig und die Schnellforschungoption ist wesentlich besser, wobei wiederum die Übersicht der einzelnen Forschungsgebietsgebäude dort fehlt.
Das Diplomatiesystem ist zwar ansatzmäßig gut jedoch im Vergleich zu anderen Spielen nicht so toll. Zudem gibt es über einen Trick die Möglichkeit mehrmals im Monat Geld zu erhalten ohne große Gegenleistung. Die Möglichkeiten diplomatisch vorzugehen sind zwar vorhanden jedoch scheinen noch einige Fehler in der Logik zu sein
Die Spionage-Option ist zwar eine gute Idee, jedoch sind die meisten Missionsarten eher Selbstmordkommandos. Zudem ist es mehr als verwunderlich, warum ein Spion jeweils nur ein Gebäude benötigt. Das Halten mehrerer Spione kann alleine durch den teuren Bau der nötigen Gebäude zu einem Problem werden.

Persönliche Meinung
Wenn man alle Pros und Contras abwegt, so bleibt trotzdem ein gutes Science-Fiction Aufbau-Strategiespiel, welches mir persönlich sehr viel Spaß macht und für Leute die ausgehungert sind, weil kein "Master of Orion"-ähnliches Spiel in naher Zukunft auf den Markt kommt, ist es ohnehin ein Pflichtkauf. Nachdem Reinfall mit Birth of Federation ist endlich wieder ein vernünftiges Spiel dieser Gattung auf dem Markt.
Durch die 3 verschiedenen Kampagnen ist die Wiederspielbarkeit und eine sehr lange Spieldauer (Langzeitmotivation) mehr als gegeben. Durch die genannten Schwächen schafft es IG 2 jedoch nicht an den Orion-Spielen vorbeizuziehen oder gar Alpha-Centauri (nahe verwandt) in der Gunst der Spieler zu verdrängen. Einige doch positive Optionen des Vorgängerns hätte man ruhig beibehalten können. Nichts desto trotz heißt es:
"Imperator, es gilt eine Galaxies zu erforschen und zu erobern, also worauf warten Sie noch".


Jörg Frohberg - 09.01.2002



Gesamtübersicht: Imperium Galactica 2

Unsere Bewertung:

Singleplayer:
gut%
Informationen zum Spiel:

Strategie-Aufbau-Spiel
Genre:


Gute Kost