Wissenschaftler müsste man sein, ein Traumjob. Den ganzen Tag nur in Labors rumwerkeln, Schwätzchen mit Kollegen halten, belegte Brötchen futtern und dazu noch jeden Monat die dicke Kohle vom Konto einsacken. Kein Akkord, keine Schichtarbeit, na wenn das mal nix ist. So denkt auch Mr. Gordon Freeman. Er arbeitet als Forschungsassistent bei Black Mesa, ein Job der ziemlich locker ist - zumindest bis der Computerspieler auf die Matte tritt und die Rolle von Gordon Freeman übernimmt. Ein Intro wie üblich gibt es nicht, sondern es wird eine Szene in 3D gezeigt wie Gordon Freeman mit einer Tunnelbahn auf den Weg zu seinem unterirdischen Arbeitsplatz ist.

Dort angekommen wird man erst mal von diversen Kollegen begrüßt. Nun gilt es als erstes den Arbeitsanzug anzuziehen und dann zu den Labors in die untersten Ebenen zu marschieren, denn dort steht ein Experiment mit anomaler Materie auf der Tagesordnung.

Feine Sache, schnell das Experiment durchziehen und dann erst mal frühstücken. Doch es kommt anders, denn das Experiment geht schief und zwar gründlich. Es gibt eine nette Explosion die fast den gesamten Black Mesa Komplex in Schutt und Asche legt.

Da wird nun leider nichts mit dem Frühstück, denn Gordon bekommt nach dem Debakel von seinen Kollegen nun den Auftrag, nach oben zu fahren und Hilfe zu holen. Kein Problem, einfach zurück zur Tunnelbahn und ... Pech gehabt, die Tunnelbahn hat die Explosion leider nicht überstanden, deshalb muss nun der Weg zu Fuß gegangen werden. Nun ja ... wäre ja alles nicht so schlimm, doch die Explosion hat auch noch eine üble Nebenwirkung, denn neben dem üblichen Flurschaden hat sich auch noch ein Dimensionsgraben gebildet, durch das nun lauter kleine aber auch große eklige Aliens kommen, die auch noch nicht gefrühstückt haben und alle samt auf ein Mc. Freeman stehen.

Hätte Gordon gewusst, was auf ihn zukommt, dann hätte er sicher krank gefeiert, doch es hilft nichts, er steckt nun mitten im Schlamassel. Um sich die eklige Brut vom Hals zu halten, müssen nun Waffen her und zwar schnell. Am Anfang findet man nur eine müde Brechstange und eine lausige Pistole. Damit kämpft man sich nun zum Bürokomplex und weiter nach draußen, zum Glück findet man dabei neue und bessere Waffen.

Hat man es fast nach draußen geschafft, kommt der nächste Ärger. Die Regierung schickt nämlich Militäreinheiten, die den ganzen Vorfall vertuschen und nebenbei alle lästigen Zeugen zum Schweigen bringen sollen. So kämpft sich Gordon nun durch abwechslungsreiche Levels z.B. Industriekomplexe, div. Labore und landet am Ende auf der Alienwelt Xen, wo es nun darum geht, den Obermotz persönlich das Lebenslicht auszuknipsen.

Wow ... was in diesem Spiel alles abgeht ist der Hammer. In keinem anderen 3D - Shooter passiert so viel nebenbei wie bei Half Life. Da stürzen Wände ein, Wissenschaftler werden von Aliens gefuttert, Fahrstühle stürzen ab, man wird Zeuge von erbitterten Gefechten zwischen Einheiten des Militärs und der Alienbrut usw. Zu erwähnen ist auch die K.I. der gegnerischen Einheiten - wer mal eine Schlacht mit den Cyberninjas geschlagen hat, weiß wovon ich spreche. Die Grafik kommt zwar nicht ganz an Unreal heran, doch das Leveldesign ist hervorragend. Obwohl Half Life schon etwas älter ist, ist es für mich immer noch einer der besten 3D Shooter. Zu erwähnen ist noch die deutsche Version von Half Life, denn dort wurden alle menschlichen Soldaten durch Droiden ersetzt. Zensur mag ja nicht jedermanns Geschmack sein, aber ich finde das sich die Spieleentwickler von Half Life damit echt Mühe gegeben haben. Die Sprachausgabe der Droiden ist gelungen und das Aussehen ist auch nicht verkehrt.
Um alles auf einen Punkt zu bringen - wer Half Life noch nicht hat sollte es sich unbedingt holen.