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Deus Ex


Getting Started
Mit dem „Deus Ex“ landete die Spieleschmiede „Ion Storm“ diesen Sommer einen genialen Coup. Als Top-Agent startet der Spieler in ein Abenteuer, das er sich nie geträumt hätte und deckt dabei eine Menge Dinge auf, von denen er besser nichts wissen sollte. Mit einer verblüffend dichten Story, vergleichbar mit „BladeRunner“, schafft es Deus Ex problemlos, den Spieler lange vor dem PC zu fesseln. Und dabei ist offenbar nicht alles frei erfunden: Unbestätigten Quellen zufolge gibt es einige Elemente dieser riesigen Verschwörungstheorie tatsächlich und die StoryWriter von „Deus Ex“ sollen teilweise sogar Probleme bekommen haben, nach dem sie Untersuchungen anstellten.
Nun genug der Vorrede ...

Was ist zu tun?
Der Spieler steuert in „Deus Ex“ J.C. Denton aus der Ego-Perspektive. Sich selber bekommt man dabei nur selten zu sehen, beispielsweise vor einem Spiegel oder auf glänzendem Boden das Spiegelbild. Durch die umfassenden Maps wandelt der Spieler, um seine jeweiligen Missionsziele zu erfüllen. Dabei ist es unterschiedlich, ob sich eher die „Rambo-Tour“, also mit Waffengewalt vorgehen, oder eine alternative Möglichkeit anbietet, wie zum Beispiel die Nutzung eines Geheimganges oder das Erlangen taktischer Vorteile durch Kommunikation mit den reichlich vorhandenen NPC's. Ganz ohne Waffengebrauch dürfte es allerdings schwierig werden, da früher oder später jemand etwas gegen die eigenen Ziele einzuwenden hat.

NPCs – erstaunlich interaktiv
Im Verlauf von „Deus Ex“ wird der Spieler den verschiedensten Nicht-Spieler-Charakteren begegnen, vom Barkeeper über Prostituierte bis zum Waffenschmuggler. Diese befinden sich zwar in der Regel an einem bestimmten Platz der Map, sind aber keineswegs inaktiv. Mit einigen kann man lange Dialoge führen, in denen auch einiges von den Antworten abhängt, die der Spieler aus zwei bis drei Möglichkeiten auswählen kann. Teilweise erhält man auf diesem Wege bedeutende Informationen, meist aber nicht ohne Gegenleistung, die sehr verschieden Aussehen kann: Bezahlung mit Geld (oder besser: mit Credits), Ablieferung von Gegenständen (Wein, Fastfood, Designer-Droge) oder sonstige Aufträge, die erfüllt werden müssen.
Höchst interessant sind auch die Tätigkeiten der NPC'S. Während einige nur in der Ecke liegen, bewegen sich andere fröhlich auf der Tanzfläche einer Disco (mal zum Tanz auffordern *g*) oder gehen ihren sonstigen Geschäften nach. Teilweise kommt man zu einer Gruppe hinzu, die sich bereits unterhält, wenn man dann stört, wird man mehr oder weniger nett darauf aufmerksam gemacht, man solle gefälligst warten, bis das Gespräch zu Ende ist. Teilweise können sogar feindlich Einheiten abgehört werden, die dann lustige Kommentare von sich geben: “Halt, da war doch was! Weit kann er noch nicht sein! Hmm, vielleicht nur eine Täuschung.“. Sehr nett sind auch Bandenkriege auf offener Straße, in die man sich besser nicht mit einmischt.
Beim Umgang mit den NPC's sollte man teilweise schon Vorsicht walten lassen, schließlich kann man sich drauf verlassen, dass Drogendealer oder Waffenhändler Mittel zur Selbstverteidigung besitzen und das Feuer ohne Hemmung erwidern.

Düstere Aussichten – Die Story
Deus Ex glänzt durch einen umfassenden und atmosphärisch sehr dichten Handlungs- und Storyverlauf. Es würde bei weitem den Rahmen sprengen, diesen bis ins letzte Detail wiederzugeben. Die Motivation wird stets hochgeputscht, da man wirklich erst alles verstanden hat, wenn man das Spiel durchgespielt hat, weil die Hintergrundinformationen, also was eigentlich vorgeht, den Spieler nur häppchenweise erreichen. Es ist aber auch nicht so, dass man bis zur letzten Minute keine Ahnung hat, worum's eigentlich geht, vielmehr ist es das alte System, „Liefere eine Antwort stets mit zwei neuen Fragen“, das stets die Spannung erhält. Auch wenn also etliche Unklarheiten über das Geschehen auftauchen und wieder verschwinden, ist es an kaum einer Stelle so, dass man aufgrund eines Rätsels nicht mehr weiterkommt.

Und worum geht's nun?
Nach einem Intro, das vorerst für den Spieler keinen Sinn ergeben dürfte, startet man in eine erste Mission. Unwissend über den eigenen Charakter sowie jegliches Umfeld macht sich der Spieler also daran, die bösen, bösen Terrorristen aus der Freiheitsstatue in New York zu vertreiben. Schnell wird klar, dass man durchaus vom Standart-Polizist als Autorität respektiert wird und dass es sich bei diesem Einsatz vielmehr um einen Test des eigenen Könnens handelt. So befreit man also den gefangengenommenen Kollegen und stellt den Anführer der Terroristen. So weit, so gut. Jedoch macht dieser „Oberfiesling“ gar keinen kriminellen Eindruck und faselt vielmehr etwas über eine Seuche, die er bekämpfen will. Egal, die Info vom Hauptquartier, dass von diesen Terroristen was wichtiges gestohlen wurde, muss vorerst reichen. Nach diesem ersten erfolgreichen Einsatz (der übrigens vielleicht schon aus der Demo bekannt ist) kommt es zur Einsatzbesprechung im Hauptquartier von Unatco, offenbar einer Spezial-Polizei-Truppe.
Endlich neue Infos: Der Spieler ist ein Agent, in den hohe Erwartungen gesetzt werden und der sich an seinem anerkannten Bruder Paul Denton messen muss, der allerorts beliebt ist. Also scheint es problemlos weiterzugehen in der Terroristenbekämpfung.
Jedoch ergeben sich im Verlauf der nächsten Missionen unerwartet Wendungen: Der eigene Bruder ist der Anführer der bekämpften Terroristen und die Welt wird von einer Gruppe namens „Illuminaten“ im geheimen regiert, die die Organisation „Majestic 12“ gründen, um ihre Macht zu vergrößern. Diese wiederum verbreiten die tödliche Seuche „Schwarzer Tod“, gegen die nur sie selbst ein Gegenmittel besitzen. Und, und, und ...
Im weiteren Verlauf werden noch weitere Intrigen und Geheimnisse auftauchen und mehr als einmal wird der Spieler feststellen, dass seine scheinbaren Verbündete nur ihre eigenen Ziele verfolgen wollen.
Höchst geschickt sind bei Deus Ex die verschiedene Nebenstränge miteinander verbunden und stets entsteht der Eindruck, in einem interaktiven Videofilm zu sitzen. Tatsächlich kann der Spieler zwar durch sein Handeln die Story auf verschiedene Weise vorantreiben, letztendlich ist diese aber trotzdem linear aufgebaut, was aber nicht weiter stark auffällt. Beispielsweise wird der Spieler früher oder später die Fronten wechseln und sich gegen die Unatco stellen. Wann und wie das allerdings passiert, ist verschieden.

Eine Weltreise wartet
Die Handlungsorte in Deus Ex sind variabel. In den verschiedensten Locations, wie z.B. New York, Honkong, Paris, Area 51 und anderen militärischen und zivilen Einrichtungen, muss der Spieler sein Können gegen den jeweiligen Widersachen unter Beweis stellen. Eine wichtige Rolle dabei spielt die

Nette Grafik
Die Grafik von Deus Ex ist beeindruckend, lediglich teilweise etwas düster, was aber natürlich hervorragend zur Story passt. Wasser- und Feuereffekte, verschiedenste Licht-Animationen sowie die Gestaltung der Personen und Gegenstände machen richtig Spaß betrachtet zu werden.

Rollenspielelemente ?
Durchaus! Eine sehr wichtige Bedeutung kommt in Deus Ex der Charakterentwicklung zu. Dazu wurde ein höchst interessantes wie auch praktisches Verbesserungssystem eingeführt.
Zum einen ist JC. Denton ja nicht hundertprozentig natürlich entstanden und kann mit den verschiedensten Implantaten nachgerüstet werden, sowie die benötigten Teile dazu gefunden wurden. Diese benötigen übrigens Bioelektrische Energie, die mit el. Zellen oder an Reperaturbots nachgeladen werden kann. Diese Implantate jedenfalls ermöglichen verschiedene Funktionen, wie z.B. schnelleres Rennen, Heilung, Resistenz gegen verschiedene Einwirkungen (Kugeln, EMP-Angriffe, Toxische Substanzen ...) und vieles weitere. Leider kann nur eine bestimmte Anzahl von Implantaten eingesetzt werden und daher können nie alle Funktionen genutzt werden. Teilweise ist da auch schwierig, zu entscheiden, welche Verbesserungen sinnvoller sind. Mit Upgrade-Modulen könne die Implantate übrigens verbessert werden.
Eine weitere Methode der Charakterentwicklung ist der Ausbau von den Fähigkeiten des Agenten. Dazu werden Erfahrungspunkte benötigt, die man für verschiedene Neben- und Hauptziele bekommt. So können beispielsweise der Umgang mit verschiedenen Waffensystemen, Schwimmtauglichkeit, medizinische Fähigkeiten sowie weitere Spezialfähigkeiten trainiert werden. Gegenstände und Waffenkunde Der Spieler besitzt ein ausreichend großes Inventar, in dem Waffen, Ausrüstung, Medi-Kit's und sonstige Gegenstände aufbewahrt werden können. Häufig genutzten Utensilien kann zudem eine Zahl von 0 bis 9 zugeordnet werden, womit diese dann schneller aktiviert werden.
Die Auswahl an Waffen ist zwar nicht übermäßig, aber sehr interessant. Es gibt eine einfache, Pistole ein Sturmgewehr, verschiedene Schrotflinten, ein Scharfschützengewehr, den Raketenwerfer, das leicht futuristische Plasma-Gewehr, aber auch simple Waffen wie den Schlagstock, das Pfefferspray, den Elektro-Schocker oder die Mini-Armbrust. Handelsübliche Handgranaten sind ebenso erhältlich, mit der Besonderheit, dass diese auch an einer Wand angebracht werden können und dann bei Bewegungssignalen detonieren. Für einige Waffen gibt es auch verschiedene Munition, z.B. für die Armbrust Gift-, Leucht- und normale Angriffspfeile. Je nach dem, wie gut der Umgang mit der jeweiligen Waffe beherrscht wird, dauert es eine Weile, bis der Zielvorgang abgeschlossen wird und das Fadenkreuz auf dem Ziel signalisiert, dass geschossen werden kann. Bei Unerfahrenen ist zudem ein deutliches Wackeln des Fadenkreuzes zu sehen, das teilweise die Nutzung der Sniper erschwert, solange die Fähigkeit der Waffe gering ist.
Die Waffen können auch verbessert werden, durch verschiedene Upgrade-Module, die Präzision, Reichweite oder die Magazingröße verbessern oder aber zusätzlich eine Vergrößerung oder einen Laserpointer installieren, deren Nutzung häufig Sinn macht.
Auch andere Gegenstände sind unentbehrlich, z.B. der Dietrich und das Multi-Tool, um Türen zu öffnen und elektronische System zu überbrücken.

Wo ist der Haken?
Leider gibt es auch einem genialen Spiel wie Deus Ex ein paar kleine negative Faktoren. Da wären zum einen die recht hohen Systemanforderungen, extrem große Savegames (mein Save-Verzeichniss war fast 2GB groß), lange Ladezeiten beim Betreten von neuen Sektoren sowie der gewöhnungsbedürftige deutsch / englisch - Mix, der sich in englischer Sprachausgabe und deutschen Untertiteln äußerte. Außerdem ist Deus Ex ein reines Singleplayergame.

Gesamteindruck: Überwältigend!
Deus Ex ist wohl einer der größten Titel diesen Jahres, den jeder einmal gespielt haben sollte. Charakterentwicklung und 3D-Action, Spannung, taktisches Vorgehen und viele weitere Bestandteile machen Deus Ex zu einem genialen Titel, der zeigt, welche Innovationen möglich sind. Einmal den Held in einem aufregenden Verschwörungsdrama spielen, Deus Ex macht's möglich.


Jörg Frohberg - 09.01.2002



Gesamtübersicht: Deus Ex

Unsere Bewertung:

Sound:
87%
Grafik:
91%
Singleplayer:
93%
Informationen zum Spiel:

nicht vorhanden
Multiplayermodi:

Rollenspiel
Genre:


Gesamteindruck: Überwältigend!