C&C 3 ist wohl Legende in der eigenen Vorstellung. Da verschiebt man den Erscheinungstermin, bis dass die Socken qualmen, und dann kommt ein guter Film und ein gutes Spiel dabei heraus, nicht mehr und nicht weniger. Da hat sich doch wohl jeder mehr erhofft. Denn bis auf eine, das muss man sagen, gute Grafik und ein paar neue Einheiten, hat sich nichts verändert. Gut, der Tankrush bleibt einige wenige Male mehr aus als in den Vorgängern. Dafür ist jetzt ein übermächtiges Geschwader Orcabomber im Anflug, baust du zehn bis fünfzehn Stück und schon hat selbst die bestens gesicherte Basis keine Chance. Ähnlich verhält es sich mit der Nod-Artellerie. Da stellst du gerade mal sechs, sieben Einheiten und selbst ein riesen Angriff mit Panzern, Fußvolk und Spezialeinheiten hat bei einem ausreichenden Platz um die Basis keine Chance. Doch sind dies die Sachen, die weniger gut gelungen sind. Natürlich steuert sich das Spiel wie früher butterweich und noch besser, aber sonst wäre ja Ultima 9 heute noch ein 2D-Spiel.

Aber wollen wir mal die guten Seiten voranstellen. Da ist auf alle Fälle die mehr als überzeugende Story und die Grafik, wie ich schon sagte. Trotz den oben erwähnten Mängeln an den Einheiten sind alle so gut wie ausbalanciert. Was man auch nicht vergessen darf, das sind die diesmal viel besser und größer gewordenen Levels. Zum Multiplayermodus ist meiner Ansicht nach nicht viel zu sagen. Er ist gut und zweckmäßig, manchmal ein bisschen stur. Doch im Endeffekt erfüllt er seine Aufgabe angemessen.

Zur Grafik kann man viele Worte verlieren. Einerseits ist da die neue Voxelgrafik, die die Levels um einiges realistischer und schöner aussehen lässt. Zum anderen haben die neuen Höhenstufen wirklich Einfluss auf das Spiel, wenn auch diese Technik nicht neu und noch lange nicht spielentscheidend ist. Im Gegensatz zu früheren Verlautbarungen gibt es keinen Tag-Nacht-Wechsel und auch keine Lampen, die man selbst aufstellen kann, was doch einige neue Aspekte in das Spiel gebracht hätte. Aber es ist positiv zu vermerken, dass das Spiel Auflösungen inoffiziell bis 1600x1200 unterstützt.

Die Story ist wieder mal das Prachtstück von C&C 3, denn so mitreißende und spannende Zwischensequenzen erlebt man nur selten. Die Handlung raubt einem den Atem. Immer wieder wendet sich das Blatt oder tritt eine neue Situation auf. Z.B. find' ich es zum kreischen, wenn ich als Nod mit GDI Truppen Mutanten angreifen darf, das macht Fetz, und cool ist es zu dem auch noch, wenn ein Bus mich angreift oder aus einem Auto Raketen geflogen kommen. Auch beinhaltet die Story eine Wendung gegenüber dem Tiberium, denn mittlerweile wurde der ganze Planet von diesem Wucherzeugs überflutet und hat dabei einige ganz neue Erscheinungsformen an den Tag gelegt, nämlich das dem grünen Tiberium ähnlichen, jedoch wertvolleren und explosiveren, blaue Tiberium. Auch gibt es neuerdings so eine Art von Tiberiumwurzel, die sich langsam und zerstörerisch über die ganze Welt ausbreitet. Und sobald man die Wurzel allen Übels vernichten will, vernichtet die üble Wurzel ihre, das Übel bekämpfende Wurz..., äh Truppen. Außerdem kann man vorweg nehmen, dass Kane lebt, (jedenfalls sieht er noch ganz lebendig aus) und nach anfänglichen Streitereien untereinander die Bruderschaft wieder vereint. Nebenbei spielt ein aus Film und Fernsehen bekannter Schauspieler mit.

An sich ist das Spiel äußerst solide. Jedenfalls solange ich es strapazierte, kamen mir keinerlei Abstürze vor, die in geringster Weise etwas mit dem Spiel zu tun gehabt hätten. Der Sound ist nur durchschnittlich, da hab' ich schon ganz andere Töne meine Boxen ausspucken hören. Die Menüführung ist klar strukturiert und einfach zu bedienen. Im Endeffekt kann ich C&C 3 nicht das zuschreiben, was es mir versprochen hat, doch als besseren Zeitvertreib taugt es allemal. Also warten bis es billiger wird, dann kaufen.