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Conquest: Frontier Wars

Kammerjäger, vereint eure Kräfte!
Fever Pitch Studios, was für ein Name. Allzu glorreich war diese Firma bisher ja nicht. Wieso? Conquest: Frontier Wars ist nämlich ihr erstes Spiel, was nun Dank Ubi Soft auch in unseren Läden steht.
Einmal mehr herrscht in unserer Galaxie Krieg. Während sich die Menschen, auch "Terraner" genannt, gemütlich im Universum breitmachen und durch den Hyperraum beziehungsweise die Wurmlöcher in der Galaxie umhersausen, herrscht in einer anderen Ecke ein Bürgerkrieg unter dem Insektenvolk namens Mantis. In deren Nähe wohnen spaßigerweise die Celareons, die eigentlich recht friedlich sind und jeglichen Stress vermeiden wollen. Doch die hungernden Insekten rasten schließlich völlig aus und maßen sich an, die Kontrolle über die Galaxie zu übernehmen. Während sich die Celareons mit ihren dicken Verteidigungsanlagen recht gut halten, bekommen die Terraner einen dicken Hals. Captain Blackwell entschließt sich, dem nervigen Insektenpack mal zu zeigen, wo der Hammer hängt und schickt Sie als Chef der Flotte voran. Mit den Celareons als Aliierte gilt es, in 16 immer länger andauernden Missionen die Mantis in ihre Schranken zu verweisen.

Du hast gespickt!
Wer StarCraft mag und von Startegiegames nicht genug haben kann, wird wohl nicht daran vorbeikommen, Conquest zu kaufen.
Die Parallelen zu dem Strategie-Epos, das in Süd Korea ja sogar als richtiger Beruf gilt und bereits beliebter als Fußball ist, sind unverkennbar. Nehmen wir aus StarCraft die Protoss. Sie haben die technisch überlegenen und teureren Einheiten. Dies entspricht bei Frontier Wars den Celareons. Der Unterschied besteht lediglich in der Lebensweise, denn die Celareons bestehen aus reiner Energie und verwenden Metallroboter, um zu agieren. Das Gegenstück zu den hoch entwickelten Celareons sind die Mantis, die den Zerg aus StarCraft gleichkommen. Die Mantis sind eine streitsüchtige Insektenschar, die aus Menschen liebend gerne Babybrei produziert, um ihren unersättlichen Hunger zu stillen. Sie haben keine technisch sehenswerten Einheiten, weshalb die Devise "Masse statt Klasse" hier besonders gilt. Während die Celareons mit gebündelten Strahlenkanonen hantieren und ihre Stärke in der Verteidigung liegt, setzen die Mantis auf Jägerstaffeln, die aus gigantischen Mutterschiffen starten.
Den prunkvollen Durchschnitt stellen, überraschenderweise genau wie in StarCraft, die Menschen dar, die selbstverständlich auch Terraner heißen. Raketen und leichte Strahlenkanonen bietet hier die Flotte.
Aber geforscht werden darf natürlich auch, doch dazu später mehr.
Im Prinzip hätte man vielleicht Conquest als ein Addon für StarCraft nehmen sollen. So könnte man mit Conquest die Weltraumschlachten schlagen, während mit StarCraft die Bodenkämpfe ausgeführt werden, damit würden sich im Multiplayerbereich natürlich gigantische Möglichkeiten eröffnen... aber na ja, genug geträumt :-)

Upgrade completed
Wie erwähnt existiert, auch exakt wie bei StarCraft, die Möglichkeit, durch neue Forschungsanlagen in verschiedenen Bereichen merkliche Verbesserungen zu erzielen. Sensorenreichweite, Schildstärke, Feuerkraft und Geschwindigkeit sind nur einige der Dinge, die Sie durch die dazugehörigen Forschungszentren verbessern können. Im direkten Vergleich gibt es bei den Mantis und Celareon nur einige Unterschiede; da die Mantis vor allem auf kleine Jäger setzen, die von Mutterschiffen starten, gibt es hier noch die Möglichkeit, die Feuerkraft der kleinen Jäger zu upgraden. Selbst die Truppentransporter, die zur Übernahme von feindlichen Gebäuden oder zum Entern von gegnerischen Schiffen verwendet werden, können in ihrer Zuschlagskraft perfektioniert werden.
Außerdem gibt es für fast jede Art von Einheit eine Spezialwaffe, für die ebenfalls ein bestimmtes Gebäude benötigt wird. Bei den Terranern handelt es sich hierbei um das AWS Research Lab (engl. Version). Hier können für eine nette Summe an Rohstoffen Spezialwaffen erforscht werden. Bei dem voluminösesten terranischen Schlachtschiffen, den Dreadnoughts, ist es der Unverwundbarkeitsschild, der jedoch nur eine bestimmte Zeit anhält.
Wenn man mal keine Lust hat, alles selber zu machen und seine Flotte noch mal verbessern will (was gegen Ende der Kampagne sowieso unvermeidlich ist), können auch bestimmte Admiräle ausgebildet werden, die über unterschiedlichste Eigenschaften verfügen. Mit ihnen kann eine Flotte in bestimmten Bereichen nochmals gestärkt werden und außerdem führt ein Admiral auf Wunsch die Flotte selbstständig an.

Kapitalismus vor
Gleichheit im All? Soll jeder gleich viel bekommen? Ha, das wäre ja gelacht. Der Kampf um die Rohstoffe ist auch in "Conquest: Frontier Wars" ein sehr wichtiger Teil. Wer sich in seinem Sonnensystem verkriecht und denkt, er kann dort seine Streitmacht in Ruhe aufbauen, muss schon ein äußerst rohstoffreiches System erwischt haben. Es ist immer empfehlenswert, sich auch gleich das nächste, durch ein Wurmloch verbundenes Sternensystem, zu krallen und mit dem Rohstoffabbau zu beginnen.
Mit der Besonderheit, dass bei allen drei Völkern die Gebäude nur um Planeten gebaut werden können, ist man gut beraten, auf einem Planeten der nah an den nächsten Rohstoffen liegt, eine Raffinerie zu bauen. Bei den einen heißt es Raffinerie, bei den anderen Oxidator, erfüllen tun sie den gleichen Zweck: Sammler bauen, die dann aus Asteroidenfeldern „Ore“ oder aus Gasfeldern, wie der Name schon sagt, Gas abbauen. Hierbei sollte man immer auf die Farbe des Gasfeldes achten, denn manche verlangsamen Schiffe, andere beschleunigen sie und wieder andere beschädigen sie sogar oder entziehen einem Schiff die Schildenergie. Neben den beiden „sichtbaren“ Rohstoffen gibt es noch zwei weitere: Kommandopunkte und die Anzahl der Besatzungen. Jedes neue Schiff braucht natürlich eine Crew und benötigt Kommandopunkte. Beide sind durch bestimmte Gebäude zu ergattern. Das Marine-Training-Zentrum bildet die Einwohner auf einem Planeten zu Militärs aus, während die Kommandopunkte durch Sensorstationen beschafft werden.

Donnerwetter
Vor allem durch die Idee, dass Gebäude nur um Planeten gebaut werden können und die verschiedenen Sternensysteme durch Wurmlöcher verbunden sind, ist Conquest zumindest in manchen Bereichen einzigartig.
Die Grafik an sich ist gehobener Durchschnitt. Wenn man sie sieht, würde man nicht denken, dass Conquest erst seit etwas mehr als einem Monat erhältlich ist. Dafür läuft sie auch bei langsamen System noch recht flüssig. Nur in Multiplayerspielen, wo die Flotten dann bis zu vier Bildschirme umfassen, wird’s ein bisschen komplizierter ;-) Allerdings sollte man sich eine Auflösung unter 800x600 auch nicht antun. Sind die Schiffe angeschlagen, sieht man „Brandwunden“ und sind sie kurz vor dem Untergang, stehen sie in einer Kipplage. Die Explosionen sind ebenfalls recht simpel gehalten. Eine kurze Flammenexplosion, und schon bricht das Schiff kurz in größere Einzelteile auseinander und verschwindet recht schnell im Nichts. Die Strahlen und Raketen haben auch nichts Besonderes zu bieten, sind aber auch nicht schlecht.

Einen Besuch im Schönheitsstudio hätten die Missionsbreefings gut vertragen können. Zu Beginn hört der Spieler das Radio, in dem immer über verschiedenen Krimskrams und die aktuelle Lage geplaudert wird. Kurz darauf meldet sich Mr. Blackwell und erklärt, was nun zu tun ist. An sich ist die Entwicklung der Story durch das Radio ganz gut gemacht, nur ist das ganze etwas ins Lächerliche gezogen.

Wenn Insekten Deutsch lernen...
Während die Celareon eine metallische Aussprache haben, ist es bei den Mantis ganz anders. Entweder man gewöhnt sich daran oder hört es gar nicht mehr oder dreht davon durch. Die Mantis haben die Fähigkeit, den Satzbau leicht zu verdrehen. Statt „So soll es sein!“ sagen die Biester „Sein so soll es!“. Ob es nun nervt oder nicht, hängt wohl von dem Wohlbefinden des Spielenden ab.
Was mir persönlich gut gefällt, ist die Musikuntermalung, die einige verschiedene heroische Musikstücke bietet. Wenn man es nicht den ganzen Tag spielt, geht es einem eigentlich auch nie auf die Nerven und passt ganz gut zur Atmosphäre.

Alliierte gesucht!
Etwas mager ist, dass es nur für die Terraner eine Kampagne mit den 16 Missionen gibt, die zwar vor allem zum Schluss hin reichlich lang sind und mehrere Aufträge bergen, allerdings gibt es für die Mantis und die Celareon lediglich eine Trainingsmission.
Deshalb bin ich der Meinung, dass der Multiplayerteil mehr Spaß macht. Zusammen mit einem Freund gegen andere oder gegen den PC macht es doch schon um einiges mehr Spaß. Zwar können auch Einzelspieler eine „Schlacht“ veranstalten, in der unter anderem bestimmt werden kann, wer die Alliierten sind und wieviele Feinde es geben soll, dennoch ist das nach einigen Runden etwas einseitig. Dieses Problem beherbergt der Multiplayer-Part leider auch. Hin und wieder sorgt es für gelungene Abwechslung, zusammen mit einem Freund die Systeme einzunehmen, aber die Langzeitmotivation geht schneller verloren, als man anfangs denkt. Hier hätten vielleicht mehrere Multiplayer-Modi gut getan.

Stammtisch
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass "Conquest: Frontier Wars" wirklich nur für eingefleischte Strategen ist, die sich auch mal mit keinem Top-Taktik-Spiel zufrieden geben. Zumindest für alle drei Rassen hätte es Kampagnen geben sollen, das hat selbst StarCraft geschafft, obwohl es im Vergleich zu Conquest ein Ur-Opa ist. Außerdem sind die Parallelen zu StarCraft unübersehbar. Dennoch ist es gerade für Leute, die Onlinespielen mögen und Freunde kennen, die das Spiel auch haben, eine willkommene Abwechslung. Auf längere Zeit gesehen ist es jedoch nicht zu empfehlen. Es sind einfach gute Ideen enthalten, die man viel besser hätte Ausnutzen können. Es erweckt in der Tat den Anschein, als hätte man mitten in der Entwicklungsphase gesagt: „Kein Bock mehr, jetzt machen wir nur noch das, was nötig ist, um es auf den Markt zu bringen.“


Roland Budde - 16.12.2001



Gesamtübersicht: Conquest: Frontier Wars

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
69%
Sound:
81%
Grafik:
80%
Singleplayer:
76%
Multiplayer:
82%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

PIII 500 mit 128 MB RAM und einer GeForce 1 oder Voodoo 3 reichen für flüssiges Spielen
System:

1 CD / 600MB
CD/HD:

ca. 80 DM
Preis:

Deutsch - Deutsch
Sprache:

Strategie
Genre:


Star Craft als etwas magere Weltraum-Odyssee