Mit World of Warcraft plant Blizzard eines der ausbalanciertesten, zugänglichsten und störungsfreiesten Online-RPGs, das je in Mache war. Vor allem legt Blizzard Wert darauf, dass das Interface des Spiels möglichst einfach ist und dass es auch für Gelegenheitsspieler attraktiv ist.
Erscheinen wird World of Warcraft voraussichtlich erst 2003!

Vier Jahre, nachdem Sie die dämonischen Horden in Warcraft 3 besiegt haben, liegen die Länder der freien Völker immer noch in Schutt und Asche. Noch immer herrscht Krieg zwischen den Bewohnern von Azeroth und Lordaeron. Und die Landstriche, die nicht von den Heeren der verschiedenen Völker gebrandschatzt werden, leiden unter den Raubzügen verschiedener Monster. In diesen harten Zeiten beginnen Sie mit der Wanderung Ihres Helden durch die Welt von World of Warcraft. Zur Wahl stehen Ihnen die üblichen Rassen, Menschen, Orks, Tauren und andere, und die aus Warcraft bekannten Klassen, wie zum Beispiel Priester, Magier, Krieger, Paladin, Schamane und so weiter zur Verfügung. Diese Aufzählungen lesen sich sicher etwas imposanter als die Anzahl der Charakterklassen von Diablo 2 (und D2 Expansionpack), wo nur sieben Charakterklassen zu bestaunen waren.

Extra für World of Warcraft hat Blizzard die Grafik-Engine von Warcraft 3 weiterentwickelt und erlaubt es nun, in einer “echten” 3D-Welt in der Ego-Perspektive, beziehungsweise in der Rückansicht zu spielen.
Die komplette Welt ähnelt derer der Warcraftspiele und ist äußerst bunt und comichaft. Trotzdem wirkt sie relativ homogen und stimmungsvoll. So passt sich zum Beispiel der Himmel dem jeweiligen Landstrich an, so dass man auf freiem Feld einen strahlend blauen Himmel hat, sobald man aber in einen Wald kommt, das Licht schummriger und dunkler wird.

Blizzard versucht, in WoW bekannte Schwachstellen aus anderen Online-Rpgs wie beispielsweise die langen Downtimes in Everquest, in denen man nichts machen kann, auszumerzen. Auch will Blizzard das Quest-System so ausbalancieren, dass sowohl Gelegenheitsspieler als auch Profispieler immer eine Aufgabe haben, die sie in einer für sie angemessenen Zeit lösen können. Für jedes Lösen einer Aufgabe erhält man eine auf den Helden abgestimmte Belohnung. Beispielsweise darf der Held bei einem NPC eine neue Fertigkeit erlernen.
Außerdem probiert Blizzard, die bekannten Playerkiller dadurch auszuschalten, dass Player vs Player-Duelle nur in bestimmten Arenen möglich sein werden. Wenn man nur gegen Computergegner antreten will, kann man das Player vs Player-feature sehr leicht deaktivieren.

Wie alles andere bei WoW soll auch das Kampfsystem relativ einfach sein. Sobald man auf Gegner trifft, verwandelt sich der Mauszeiger in ein Schwert (bei Spielern und NPCs in ein "Reden"-Icon), welches dann per Klick den Kampf (oder ein Gespräch) auslöst. Darauf fängt der Held an zu kämpfen, bis er oder sein Gegner tot ist. Unterdessen kann man in seinem Inventar Heiltränke suchen, Zauber ausüben und ähnliches unternehmen. Nach dem Kampf zeigt der Cursor an, ob man die Leiche plündern kann.
Stirbt der Held, so steht er an einem mystischen Stein wieder auf, allerdings nur, wenn man vorher an ihm gespeichert hatte. Auch erhält der Held dort seine komplette Ausrüstung wieder, so dass man nicht wie in Everquest erst zu dem Ort, an dem man gestorben ist, reisen muss, um seine Ausrüstung wiederzuerhalten.

Anscheinend wird das Serversystem genauso wie bei Diablo 2 aussehen, das heißt, dass die komplette Welt in verschiedene Realms aufgeteilt wird. In diesen Realms sollen Tausende Spieler gleichzeitig online sein können. Auch bestehen diese Realms größtenteils aus einer Zone, so dass man sich fast ohne Ladezeiten durch den kompletten Realm bewegen kann. Da bei diesem System jedoch leistungsstärkere Server als bei Diablo 2 verwendet werden müssen, wird Blizzard wahrscheinlich erstmals eine monatliche Gebühr von den Spielern für den Online-Service verlangen, was jedoch viele Gelegenheitsspieler davon abhalten könnte, sich WoW zu kaufen.

Wenn World of Warcraft das hält, was es verspricht, dann wird es mindestens ein so großer Erfolg wie Diablo 2. Auch wird es dann zumindest die Online-RPGs vor allem im Bereich der Steuerung revolutionieren. Dennoch wird es wie alle Blizzard-Projekte wahrscheinlich wegen der langen Prüfungszeit wieder eine veraltete Grafik haben.