Monster vs Aliens
Monster vs Aliens - das klingt ein bisschen wie "Arm vs Kein Geld" oder "Ketchup vs Tomatensoße". Ist das nicht dasselbe? Offensichtlicht nicht, denn wie der gleichnamige Dreamworks-Film zeigt, kann man vom Aussehen – sei es mannshohe Kakerlake oder schleimiger, blauer Klumpen – nicht auf den Charakter schließen. Es sind die Taten die zählen. Zumindest im Film. Für uns, in dieser Review, zählt nur, wie sich das Spiel zum Film spielt. Und das erzählen wir euch jetzt.
Arme Susan. Eigentlich sollte es ein so schöner Tag für sie werden, der Tag ihrer Hochzeit. Doch anstatt die drei magischen Worte zu hauchen und ihren Traumprinzen zu küssen, wird das arme Mädchen aus der kleinen Stadt Modesto von einem außerirdischen Meteoriten getroffen - blöd: Der Meteorit bestand aus einem seltenen Material, Quantonium, der Susan zu einer 100-Meter-Frau heranwachsen lässt und ihr den verhassten Spitznamen Gigantika verleiht. Doch damit ist noch nicht Schluss: Zu allem Überfluss taucht auch noch das Militär auf und verschleppt sie in einen unterdischen Bunkerkomplex, wo sie mit anderen Monstern eine - zugegeben - recht große Zelle teilen muss. Dort fristen die Monster ihr Dasein, bis der Oberbösewicht Gallaxhar sein Quantonium zurückholen will und dabei auch noch die Welt in Schutt und Asche legt. Die Monster sind scheinbar die einzige Waffe gegen die Streitmacht der Aliens und so wird ihnen ihre Freiheit angeboten, wenn sie einwilligen, Gallaxhar und seine Roboterarmee wieder in die Tiefen des Alls zu verbannen.
Leichtes Spiel
Um es gleich vorweg zu nehmen: Monster vs Aliens ist ganz klar ein Kinderspiel. Deswegen darf man als Hardcore-Gamer weder eine überaus lange Spielzeit, eine tiefgründige Geschichte mit möglichst vielen Plotwendungen oder ein ausgeklügeltes Kombosystem, noch einen hohen Schwierigkeitsgrad mit angemessenen Herausforderungen erwarten. Das gibt es nämlich alles nicht in diesem Spiel. Monster vs Aliens soll einfach sein, ist es auch, und die Geschichte des Films von den Kindern zu Hause vor der Konsole oder dem PC nachspielen lassen. Und das macht es sogar recht passabel. Im Grunde gibt es nur zwei größere Kritikpunkte zu nennen: Zunächst der bereits angesprochene Schwierigkeitsgrad. Zwar ist es durchaus verständlich, dass die Entwickler Monster vs Aliens einfach gehalten haben, doch wäre es zumindest wünschenswert gewesen, wenn die Spieler zwischen verschiedenen Optionen wie Normal und Schwer hätten wählen können. Stattdessen prügelt man sich desöfteren mit Dutzenden Feinden ohne einen Kratzer und besiegt Bossgegner ohne richtig hinzuschauen. Auch der Koop-Modus, bei dem der zweite Spieler eigentlich nur ein Fadenkreuz spielt, das schießen kann und über einen Traktorstrahl verfügt, hat im Grunde keine Relevanz auf die Spielweise desjenigen, der die Monster steuern darf.
Zweitens: Da man drei der insgesamt fünf Monster selbst steuern darf, macht sich anfangs Freude über die gebotene Abwechslung breit: Mit Susan alias Gigantika skatet ihr durch die Straßen Modestos oder über die Highways, während sie von riesigen Kampfrobotern und fliegenden Drohnen verfolgt wird. Missing Link, der Fischmensch, überzeugt in seinen Spielpassagen durch schnelle Action und Akrobatik und B.O.B.s Level sind eine Mischung aus Splinter Cell und Mario - nur einfacher und mit kindlicher Optik. Das sind dann zwar drei völlig unterschiedliche Spielarten, doch wiederholen sich diese ständig. Susan macht nichts anderes als skaten und stellt sich vor allem bei längerer Spielzeit als Spielspaßbremse heraus. Vor allem B.O.B.s Level haben mich frustiert, da er als Schleimhaufen mehr durch die Level rutscht als sich bewegt – eine Menge Tode durch Fallen in irgendein Loch waren somit an der Tagesordnung.
Viel zu tun
Auf der anderen Seite macht Monster vs Aliens vieles richtig: Die Level sind nie zu lang, dass man die Lust verlieren könnte und auch die Rücksetzpunkte sind mehr als fair gesetzt. Wer sich beim Spielen außerdem als fleißiger Monster-DNS-Sammler entpuppt, der darf sich dann im DNS-Labor neue Fähigkeiten für seine Monster kaufen. Doch nicht nur das: Neben den obligatorischen Audiokommentaren, Artworks oder Bildern aus dem Film, gibt es auch noch sogenannte "gelöschte Szenen". Das sind Bonus-Levels, die der Spieler freikaufen kann und die die Geschichte noch ein wenig ergänzen. Doch man hat nicht sofort Zugriff auf alle Extras: Einige müssen erst durch Spielen der Kampagne freigeschaltet werden, andere wollen auch noch sehen, dass der Spieler sich durch die zahlreichen Herausforderungsmissionen kämpft. In diesem Missionen erlebt man als Spieler meinst vergangene Missionen ein weiteres Mal, doch diesmal mit einem bestimmten Ziel: Entweder soll man mit Hilfe einer Raketenstation so viele Roboter wie möglich in einer bestimmten Zeit erledigen oder einen bestimmten Levelabschnitt in einer bestimmten Zeit zurücklegen. Derlei Herausforderungen gibt es viele, doch auch diese wiederholen sich leider mit der Zeit und mutieren somit eher zur Arbeit.
Erzählt wird die Geschichte von Zwischensequenzen in InGame-Grafik. Die ist hübsch anzusehen und bietet auch einige nette Lichteffekte, die qualitätsmäßig aber nicht über den Status "nett" hinausgehen. Auch die Soundeffekte sind nicht mehr als Standard, die Stimmen der Charaktere sind zwar nicht aus dem Film entliehen, machen ihren Job aber trotzdem gut.
Fazit
Monster vs Aliens ist nicht schrecklich gut, aber auch nicht grottenschlecht. Man muss es nicht zum Mond schießen, denn dafür bietet es (vor allem für Kinder) eine Optik, die sich trotz allem sehen lassen kann, und ein Spielprinzip, das den Sinn des Gamings nicht verfehlt: Es macht Spaß, Monster vs Aliens zu spielen – den drei Charakteren und vielfältigen, optionalen Missionen sei Dank. Nur etwas mehr Abwechslung und ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad wären von Vorteil gewesen – für die Spieler und für das Spiel.
Gesamtübersicht: Monster vs Aliens
Unsere Bewertung:
Langzeitmotivation:
Langzeitmotivation:
75%
Sound:80%
Grafik:83%
Singleplayer:79%
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Hersteller:
Publisher:
50 Euro
Preis:
Deutsch
Sprache:
Action
Genre: