X-Men Origins: Wolverine
Im Grunde gibt es nur zwei Arten von Filmversoftungen: Die schlechten und die wirklich schlechten. Beispiele sind nicht nötig, da jeder von euch sicherlich schon Erfahrungen mit solchen Werken des Teufels hatte. Die gesamte Entwicklerschaft ist nur darauf bedacht, im Kielwasser des Filmerfolgs selbst noch einen kleinen Profit zu erwirtschaften. Wirklich alle? Nein, denn ein kleines Entwicklerstudio namens Raven Software, die Entwickler von Quake 4 und Marvel Ultimate Alliance, macht sich die Mühe und steckt eine Menge Zeit und Energie in ihren neuesten Schützling, X-Men Origins: Wolverine, damit er sich deutlich von der uniformen Masse der Filmversoftungen abhebt.
Dabei ist X-Men Origins: Wolverine eigentlich kein richtiges Spiel zum Film. Ja, es orientiert sich ein wenig an der Geschichte des Films. Okay. Aber die Entwickler meinten, dass sie die Entwicklung des Spiels begonnen hatten, bevor bekannt war, dass ein weiterer X-Men-Film erscheinen sollte. Doch zurück zum Spiel: Wo genau das Spiel beginnt, wird wohl bis zum Release unbekannt bleiben, aber die bisher veröffentlichten Screenshots und Infos weisen darauf hin, dass Wolverine alias Logan unter anderem in Afrika unterwegs sein wird, um die bösen Jungs mal so richtig zu vermöbeln.
Scharfe Sache
Soviel mal zur Geschichte, die in einem Spiel, dessen Titel "Wolverine" beinhaltet, zunächst mal in den Hintergrund rückt. Denn dem Mann mit der kurzen Zündschnür geht es sowieso nicht ums Reden oder irgendwelchen Gefühlskram. Er will kämpfen, und das tut er: Brachial, stylisch und vor allem blutig. Unterstützt wird er dabei von seinem unzerstörbaren Adamantium-Skelett nebst zugehöriger, raisermesserscharfer Klauen mit denen er seinen Feinden eine Gesichtsrasur der schmerzhaften Art verpasst. Dass dabei viel vom roten Saft fließen wird, dürfte selbstverständlich sein. Mit Hilfe einfacher Attacken und Aktionen wie normalen und schweren Angriffen, Griffen sowie Block- und Kontermanövern gelingt es dem Spieler immer neue und ausgefallenere Methoden zu entwickeln, um euren Gegnern das Lebenslicht auszuhauchen (Schonmal eine Rakete aus einem Raketenwerfer auf den Schützen zurückgeschlagen? Wolverine kann das!). Mit dem Sprungangriff, einer verheerenden Spezial-Attacke, hechtet der Wolverine sogar aus weiter Entfernung auf den Gegner zu und stößt ihm seine Klingen ins Fleisch. Autsch!
Wolverine geht nie zum Arzt
Falls es dann doch mal passieren sollte, dass Wolverine selbst ein wenig Prügel einstecken muss, muss man nicht gleich den Schwanz einziehen und wegrennen. Denn wie X-Men-Kenner wissen, verfügt Wolverine über extrem schnelle Heilungskräfte, die tiefe Fleischwunden innerhalb von Sekunden wieder verschließen und dafür sorgt dass ein aus allen Öffnungen blutender Logan schon sehr bald wieder wie eine Nemesis durch die Gegnermassen fegt.
Das heißt aber nicht, dass man gar nicht darauf achten muss, wie es um Logans Gesundheit steht: Wird er zu schwer verletzt, verringern sich seine Heilungskräfte und er sollte schleunigst in Deckung gehen, bevor seine Gegner dem X-Mann noch den Todesstoß versetzen. Apropos Tod: Natürlich verfügt Logan über viele, viele verschiedene Finishing Moves für seine Gegner, die nicht beim Bloßen Zerteilen der Gegner enden. Auch die Umgebung soll zum stilvollen Entledigen der Gegner benutzt werden können.
Sollte dann ein Gegner doch mal zu groß sein, um mit bloßem Geschick besiegt zu werden, kommt eine abgeänderte Form der berühmt-berüchtigten Quick Time Events zum Einsatz. Anstatt zufällige Tastenkombinationen drücken zu müssen, die auf dem Bildschirm erscheinen, bleibt die Tastenbelegung während dieser Szenen diesselbe und wird während der actionreichen Sequenzen logisch und intuitiv eingebunden. Muss Wolverine jemanden verprügeln, so betätigt man einfach die entsprechende Taste, die auch im normalen Spiel als Angriffstaste definiert ist. Auf diese Weise, so verspricht sich Raven, kann sich der Spieler besser auf die cineastischen Zwischensequenzen konzentrieren.
Einsteigerfreundlich: Wolverine verfügt auch über seinen typischen "Feral Sense", der ihm nicht nur einen Überblick über die Situation verschafft, sondern den Spieler auch noch anhand einer blaugefärbten Spur den Weg durch das Level weist.
Grafisch opulent
Technisch ist X-Men Origins: Wolverine auf höchstem Level. Dank der Unreal 3-Engine leuchten die Figuren zwar ein wenig zu metallisch, doch die detaillierten, scharfen Landschaftstexturen machen das wieder wett. Ravens Wolverine orientiert übrigens sich am Schauspieler Hugh Jackman, der den Mutanten in den Filmen verkörpert. Besonderes Highlight für mich: Die Wunden, die Wolverine während eines Kampfes zugefügt werden, heilen direkt vor den Augen des Spielers. Trägt er viele und schwere Verletzungen davon, kann man sogar in sein Innerstes schauen. X-Men Origins: Wolverine ist kein Spiel für Kinder, aber das soll es ja auch gar nicht sein. Auch akustisch gibt es anscheinend nichts zu meckern. In der amerikanischen Version leiht sogar Hugh Jackman himself unserem potentiellen Patienten für eine Zornbewältigungstherapie seine Stimme. Ob Jackmans Synchronsprecher wohl auch dabei ist? Wir werden sehen, im Mai 2009, wenn das Spiel für Xbox 360, PS3, PC, Wii, Nintendo DS, PS2 und PSP erscheint.
Ausblick
Ich habe schon viele Filmversoftungen scheitern sehen, weshalb ich X-Men Origins: Wolverine eigentich skeptisch gegenüber stehen müsste. Doch weil ich weiß, dass Raven Software mit jedermanns Lieblings-Logan gut umgeht und weil sie schon viele herausragende Spiele entwickelt haben, bin ich guter Dinge, dass es diesmal eine Filmversoftung, der dritten, vorher nicht genannten Kategorie wird: Eine der guten.
Gesamtübersicht: X-Men Origins: Wolverine
Informationen zum Spiel:
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Deutsch
Sprache:
Action-Adventure
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