"Die Dinge müssen sich ändern, um so zu bleiben, wie sie sind." Das hat mal einer der klügeren Menschen gesagt. Nachdem im Mai das Spiel Imperium Romanum von uns mit stolzen 82% bedacht wurde (zum Test), ist nun die Goldedition erschienen, die sowohl das Hauptspiel als auch die im August erschienene Erweiterung Emperor Expansion enthält. Eingedenk des anfangs angeführten Satzes fragen wir uns nun also, ob Imperium Romanum genau gleich geblieben ist, oder ob es sich geändert hat.

An der Spielmechanik als solcher hat sich nichts gravierend geändert. Immer noch muss man möglichst geschickt eine Siedlung aufbauen, wobei es auch durchaus zum Kampfe kommen kann. Neuer als neu, ja gewissermaßen eine Neuheit, sind dagegen die vier neuen Kampagnen, die sich mit echten Ereignissen aus alter Zeit befassen. Man kennt dies schon aus der einen Kampagne des Hauptprogramms. Vier Kampagnen zu je vier Missionen entführen euch nach Britannien, Germanien, Afrika sowie in die Kampfgebiete des Bürgerkriegs Caesars. Das Wort Kampagne meint hier jedoch keine zusammenhängende, packende Geschichte, die man Stück für Stück miterlebt, sondern eine lockere Aneinanderreihung von Karten, welche man in beliebiger Reihenfolge spielen darf. Das Für und Wider einer solchen Konzeption haben wir bereits in der Urbesprechung gegeneinander abgewägt.

Eins ist klar: Wer sich mit den neuen Missionen beschäftigen möchte, sollte schon Vorkenntnisse haben. Denn der Schwierigkeitsgrad ist schon etwas höher als in der normalen Kampagne. Aber so soll das ja auch sein, schließlich möchte man mit einer Erweiterung ein Programm, das einem gefällt, noch längere Zeit spielen. Was dem Ganzen in puncto Herausforderung gut getan hätte, wären ein paar wirklich neue Spielelemente gewesen. Man muss damit nicht zwangsläufig den Charme oder Charakter des Urspiels zerstören. Die Erweiterungen der Total-War-Reihe machen mustergültig vor, wie man einzelne Innovationen sinnvoll in bereits Bestehendes einbindet. Eine solche Gelegenheit ist im Falle von Emperor Expansion leider ungenutzt geblieben. Da sich hier nichts geändert hat, muss in Erinnerung an das Einleitungszitat festgestellt werden, dass das Spiel auf der Stelle tritt und somit an Glanz nicht gerade gewonnen hat. Ausschließlich Altbewährtes zu bieten, mag zwar den übermäßig eingeschworenen Fans genügen, alle anderen vermissen allerdings Abwechslung, was insgesamt nur zu einer schlechteren Beurteilung führen kann.

Sonst...herrscht sie – die gähnende Leere. An der Grafik hat sich nichts geändert. Die ist zwar nicht schlecht, so richtig "atemberaubend" (ein gern verwendetes Werbewort) sieht das alles aber nun auch nicht aus. Eben genau wie im Hauptprogramm. Ein paar neue Hintergrundlieder meinen ausgemacht worden zu sein. Nun ja.

Das Schöne bei so einer Goldedition ist, dass sich keiner der Käufer so recht beschweren kann: Es gibt das gute, alte Spiel, das einfach noch ein bisschen mehr Inhalt hat. Aber es ist eben nur mehr "Mehr", nicht mehr "Neues". Als Gesamtpaket weiß dies immer noch breiten Schichten zu gefallen, die Erweiterung allein wäre nur den echten Enthusiasten ans Herz zu legen.