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Age of Conan: Hyborian Adventures (Seite 2)



Ein brutaler Kampf
"Age of Conan" ist brutal, die Darstellungen des Kampfes und des Todes sind sehr detailliert und der Fokus liegt auf dem "Spieler gegen Spieler"-Inhalt. Das Spiel soll später neben PvP-Minigames große Belagerungsschlachten verfeindeter Gilden bieten, an denen über ein Söldnerprinzip teilgenommen werden kann, auch wenn man nicht einer großen Gilde angehört. Um das barbarische Prügeln interessanter zu gestalten, erfand Funcom das "Real Combat System", welches dem Spieler den Kampf mit den Waffen eindringlicher vermitteln soll, als das typische Tastendrücken, das man aus bisherigen RPGs gewohnt ist. Man schwingt seine Waffe mit Richtungstasten in entsprechende Richtungen und je nachdem, ob etwas oder jemand dort in Reichweite steht, trifft man – mit oder ohne Zielauswahl.
Durch Kombination mehrerer kontrolliert ausgeführter Schläge kann man sogenannte "Combos" auslösen, die dann den Zielen z.B. mehr Schaden oder spezielle Blutungen zufügen. Darüber hinaus ist es möglich seine Deckung in Form von "Schilden" zu verändern, um eine Seite des Charakters, z.B. bei Angriffen von der Seite, besonders zu schützen. Dies tun auch die Gegner und man ist gut beraten, in einem Kampf flexibel darauf zu reagieren und die Schwachstellen zu finden, um maximal Schaden auszuüben.

Leider wirkt dieses Kampfsystem nur für Nahkampfwaffen oder den Bogen. Zauberer bekommen daher ein sogenanntes "Spellweaving", das sie befähigt ihre Zaubersprüche unter Einsatz eines gewissen Risikos zu verstärken. Uns gefiel dieses „Real Combat System“ bisher sehr gut, da es das Kampfgeschehen besser vermittelt als andere Spiele dieser Art, weil man in Echtzeit in das Kampfgeschehen eingreift und es lenkt. Das Zaubersystem ist leider so einfach und schlicht wie in jedem anderen Spiel dieses Genres und es wird gemunkelt, dass man es bis auf den maximalen Level mit nur einer "Zaubertaste" schaffen kann.
Das Spiel wird unter anderem für die Xbox360 entwickelt und wird wohl das erste richtig große MMORPG auf dieser Plattform werden, ein passender Controller für die Waffenschwünge, in Form eines eigenen Joysticks, fehlt auf der PC-Plattform. Deshalb ist es eine gewisse Herausforderung, die fünf Tasten der Waffenschwünge (drei bei „nicht-Melee“-Klassen) ergonomisch sinnvoll zuzuweisen. Einige Feierabendbarbaren, die z.B. eine G15 Tastatur von Logitech mit Makrooption ihr Eigen nennen, werden sicherlich das ein oder andere Makro ausführen wollen, um die Kämpfe zu vereinfachen. Erforderlich ist dies aber nicht, die „Combos“ oder Kombinationen sind einprägsam, man hat sie nach wenigen Minuten verinnerlicht und kann ohne Makros flexibler im Kampf reagieren.

Des Weiteren bietet "Age of Conan" als erstes MMORPG den berittenen Kampf. Hoch zu Pferde, auf wilden Nashörnern oder sogar Mammuts bilden Reiter und Tier eine neue Einheit mit besonderen Attributen und neuen Attacken, mit denen Ihr in die Schlachten ziehen könnt. Zur Krönung des Kampfsystems gehören "fatalities". Dabei handelt es sich um Spezialkampfanimationen, bei denen Gegner überdurchschnittlich brutal mit viel Blut förmlich hingerichtet werden. Diese Animationen kann man durch passende "Combos" auslösen. Wir empfanden sie eher als störend und unnötig, weil der Kampf für bis zu sechs Sekunden nicht kontrolliert werden kann, während die Animation abgespielt wird und dabei der Charakter z.B. durch einen gekonnten Ausfallschritt „dumm wie ein Brot“ von einer Brücke fällt oder sich fatal-geschickt in den Texturen verklemmt. Diese Spezialanimationen, bis hin zum Köpfen von Gegnern mit Blut auf dem Monitor, und auch die so oft angepriesenen "Nippel" auf nackten Brüsten sind wohl doch eher für den US-amerikanischen Markt als Kundenfang gedacht, uns ließen sie kalt.

Die unterschiedlichen Landschaften, Musik und die Umgebungsgeräusche
In der Beta konnten wir vier Landschaften kennen lernen: Tortage, die Hafenstadt im dicht bewachsenen Dschungel; die Berglandschaft von Cimmerien, kalt, schroff und grau; die Wüsten und heißen Oasen aus Stygien und die liebliche Landschaft von Aquilonien. Jede Landschaft ist einzigartig und hebt sich von ihren Nachbarn ab. Die Städte, Dörfer und Hauptstädte passen sich perfekt in die Landschaft ein und sind genauso detailverliebt ausgearbeitet wie die Umgebungsgeräusche oder die Musik. Auffällig und erwähnenswert ist auch, bedingt durch die Echtzeitbeleuchtung, der Tag/Nachtwechsel. Die Beleuchtungseffekte und der Schattenwurf lassen Dank "Shader 3.0" und einer aufwendigen Spielmechanik eine realistisch Ausleuchtung zu. Je nach Sonnen- oder Vollmondstand wirkt die Szenerie sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Der Sonnenstand hat auch Auswirkung auf die Tarnfähigkeiten aller Klassen. Im Sonnenlicht auf einer offenen Strasse versteckt man sich eben nicht so erfolgreich wie im Blätterwerk eines dichten Unterholzes bei Nacht.
Die Musik ist typisch, barbarisch mächtig und die Kampfmusik lässt das Blut wallen. Die Vertonung des Spiels ist sehr gelungen und viele Dialoge wurden synchronisiert. Unübertroffen sind allerdings die Umgebungsgeräusche. Jedes Land hat seine typischen Geräusche und man darf sich nicht wundern, wenn man an einer Oase akustisch von Mücken umringt ist. Diese Umgebungsgeräusche machen einen großen Teil des Eindrucks aus und wurden sehr fein auf die Landschaften abgestimmt, die darüber hinaus durch sehr weite Sicht überzeugen können.

Was fehlt also noch zu einem großartigem Spiel?
Nun, es war eine Beta, die wir testen durften. Eine Beta ist oftmals fern eines fertigen Produktes und die Dinge laufen meist nicht so wie geplant. Viele Klassen müssen noch überarbeitet werden, um von einer Balance sprechen zu können. Viele Quests funktionieren schlecht, sind nicht übersetzt oder gar nicht zu spielen. Besonders ärgerlich ist dies bei einer Klassenquest, die durchgespielt werden muss, um sich weiterentwickeln zu können. Der Client läuft nicht auf jedem System stabil und es gibt noch große Performanceschwankungen von Computer zu Computer. Das ist zwar normal für eine "geschlossene technische Beta", doch vier Tage vor der Öffnung der Server für Kunden mit Vorbestellung ist das Spiel in der Form, wie wir es sehen konnten, schlichtweg nicht fertig und auch noch nicht spielbar.
Die großartig angekündigten Gildenschlachten, Spielerdörfer, Raids und PvP-Schlachten fehlen ebenso wie Unterstützung durch DirectX10, "Spellweaving" und PvP-Regeln auf den entsprechenden Servern. Ein komplett unbrauchbares Handwerkssystem verstärkt eher den Eindruck einer "Alpha" und alles zusammengenommen können wir für "Age of Conan – Hyborian Adventures" derzeit keine Kaufempfehlung aussprechen. Dem Spiel fehlen einfach zu viele Inhalte, die angekündigt wurden und wir zweifeln auch stark daran, dass es in den nächsten Tagen noch weitere Inhalte - ungetestet - in die Endversion schaffen werden. Das Spiel hat offiziell seit vier Wochen den Status "Gold" und wir hoffen für alle Kunden, dass es einen großen, soliden "First-Day-Patch" geben wird. Nicht ohne Grund wurde der Release der Version für die Xbox360 auf "unbekannt" verschoben, haben doch etliche Spieleveröffentlichungen im Bereich MMORPG in den letzten Jahren gezeigt, wie man es nicht machen sollte - halbfertig, Hauptsache den Erscheinungsterm eingehalten zu haben.
Wer dennoch mit den angesprochenen Fehler leben kann und die Geduld und Hoffnung hat, die Probleme aussitzen zu können, den erwartet zumindest auf den ersten 40-50 von 80 Leveln eine packende, stimmungsvolle Geschichte und eine wirklich beeindruckende Grafik, von der es in diesem Beta Preview Video einen kleinen Eindruck gibt.

Hardwareanforderung laut Funcom:
Minimale Systemanforderungen, (1024x768, Details reduziert)
  • Betriebsystem: Windows XP Service Pack 2 oder Windows Vista
  • Prozessor: Intel Pentium 4 3Ghz oder entsprechender
  • RAM: 1GB
  • Grafikkarte: NVIDIA GeForce 6600 or besser
  • Grafikkartenspeicher: 128MB
  • DVD-ROM: Quad-speed (4x) DVD-ROM Laufwerk
  • Festplattenspeicherplatz: 30GB

    Empfohlene Systemanforderungen, (1280X960, die meisten Funktionen aktiviert)
  • Betriebsystem: Windows XP SP 2 oder Windows Vista
  • Prozessor: Intel Core 2 Duo 2.4GHz oder entsprechender
  • RAM: 2048MB Dual Channel DDR2
  • Grafikkarte: NVIDIA GeForce 7900 GTX or entsprechender
  • Grafikkartenspeicher: 512MB
  • DVD-ROM: Quad-speed (4x) DVD-ROM Laufwerk
  • Festplattenspeicherplatz: 30GB

    Unser System im Betatest:
  • Betriebsystem: Windows Vista™ Home Basic (6.0, Build 6001) Service Pack 1
  • Prozessor: Intel(R) Core(TM)2 Quad CPU @ 2.40GHz (4 CPUs), ~2.4GHz
  • RAM: 3052MB
  • Grafikkarte: NVIDIA GeForce 9600 GT (1600 x 1200, 32 bit, 60Hz)
  • Sound: Speakers/HP (IDT High Definition Audio CODEC)
  • HDD: raid0, matrix storage


  • Marc Seesing - 13.05.2008



    Gesamtübersicht: Age of Conan: Hyborian Adventures (Seite 2)

    Informationen zum Spiel:

    Hersteller:

    Publisher:

    49€, 14,99€ / Monat
    Preis:

    MMORPG
    Genre: