WorldShift (PC)
Wenn sich ein neuer Stern am Spielehimmel ankündigt, sind wir natürlich von Beginn an dabei. Sogar in der Geschlossenen waren wir für euch. Die Rede ist von der Betaversion des kommenden Echtzeitstrategietitels „WorldShift“. Und da wir nach der geschlossenen noch nicht genug hatten, machten wir auch noch bei der offenen mit. Ob wir in den Extremen zwischen geschlossen und offen auch erkennen konnten, wie gut das Spiel werden wird, erfahrt ihr in der folgenden Vorschau.
„Noch 'n Gedicht“
Wer zum ersten Mal mit WorldShift in Berührung kommt, wird von dem Spiel zunächst den Eindruck eines weiteren WarCraft-III-Nachahmers gewinnen. Held hier, Einheiten da, Mission dort. Doch recht bald erschließt sich, dass es mit WorldShift seine ganze eigene Bewandtnis hat. Im Gegensatz zu Blizzards Titel, der ein klassisches Einzelspielerlebnis mit einem äußerst guten Mehrspielermodus verband, ist hier der Schwerpunkt in letzterem zu sehen. So könnt ihr einerseits eine Solokampagne durchspielen, die Übliches in Form von Helden, Schlachten, Verrätern und Fiesen bereithält. Wagt ihr euch per PC in die Gesellschaft anderer Menschen, stehen noch weitere Möglichkeiten offen. Ihr könnt euch gegenseitig bekämpfen, dies sogar in Schlachten von bis zu drei gegen drei. Ein weiteres wichtiges Element ist das kooperative Umgehen mit bestimmten Missionen. Hier haben höchstens drei Spieler gemeinsam Aufgaben zu lösen.
Ein einsames Vergnügen
Wer sich aber sagt „Ach, dieser ganze moderne Quatsch!“ und lieber gemütlich eine Kampagne durchspielen will, ohne dass jemand dazwischenfunkt, kann das natürlich tun. Die World of WorldShift ist ein archaisches Örtchen, meistenteils von Dschungel durchdrungen, teilweise sieht man jedoch auch Anderes. Ein stilles Örtchen ist sie aber nicht, denn es kommt zum Streit zwischen gleich drei Parteien. Diese changieren zwischen Naturburschen, Techniknarren und der goldenen Mitte: den Menschen. Doch allzu goldig sind die Menschen dann doch nicht, stellt man sich doch aufseiten der so genannten „Stämme“ (der Naturburschen) gegen sie. Man hat zwar auch hier stets das Gefühl, alle Elemente der Rahmenhandlung und die Akteure so oder ähnlich schon mal gesehen zu haben, aber es ist nicht so schlimm wie bei den meisten Vertretern des Genres. Die Missionen werden mit kleinen bis mittleren Ansammlungen von Streitkräften bestritten. Stets hat man einen oder mehrere Helden, auf die es wirklich ankommt und die auch tunlichst ein Ableben vermeiden sollten, welche einen Trupp von einem Gefecht ins nächste führen. Diese laufen meistens ein wenig zu anspruchslos und zu wenig aufregend ab. Man zieht mit seinen Leuten durchs Gemüse, erledigt ein gutes Dutzend Feinde und zieht dasselbe kurz danach genauso durch. Auch wenn die Inszenierung durch nicht seltene Dialoge davon abzulenken sucht, läuft es den größten Teil der Zeit auf die geschilderte Weise ab. Wäre hier bereits Schluss, könnte man das Gebotene als solide Durchschnittskost abtun. Doch punktuell hat man herausfordernde Kämpfe gegen feindliche Helden respektive Endgegner zu meistern. Hier müssen die Fähigkeiten der eigenen Kämpfer tatsächlich mal geschickt eingesetzt werden. Diese spaßigen Zwischenblitze heben die Kampagne von WorldShift dann doch noch von anderen Spielen ähnlicher Machart ab.
Netzwerke bilden
Doch wie bereits angedeutet, ist das Kerngeschäft von WorldShift der Mehrspielermodus. Hierbei erwartet einen eine ordentlich funktionierende Lobby, wenngleich der höchste Gipfel des Komforts nicht ganz erreicht wird. Tritt man in den Death-Match...einem Deathmatch bei, springt einem schon die erste große Überraschung ins Auge: Die Truppen werden schon im Vorhinein festgelegt. Das mag zunächst statisch wirken, bringt aber einen nicht zu verachtenden Knobelfaktor ins Spiel. Da man auch die Helden sich vorher aussucht, sollte man sich gut überlegen, gegen wen man mit welcher Besetzung antritt. Die Kämpfe selbst sind dann von einiger Intensität. Wer gelernt hat, mit seinen Leuten umzugehen, ist deutlich im Vorteil. Wer des ewigen Gegeneinanders überdrüssig ist, sollte es mal mit den Koop-Missionen versuchen. Auf speziell dafür hergerichteten Karten wagt ihr euch mit bis zu zwei Kumpanen ins Gestrüpp, um Wüstlinge wegzuwischen. Meist gilt es, à la World of WarCraft gemeinsam gewisse Übermonster zu erledigen. Das ist teilweise sehr fordernd. Der Weg bis dahin ist es auch, jedoch auf eine weniger positive Weise. Denn die meiste Zeit verbringt man mit der Beseitigung von Kleinvieh. Das ist zwar prinzipiell nichts schlechtes, doch ist dies Element ein wenig überrepräsentiert. Jedoch kann das von den Entwicklern relativ leicht abgestellt werden, indem sie einfach etwas andere Karten kreieren. Ein weiteres stark an WoW Erinnerndes ist, dass man sich im Spielverlauf Gegenstände verdienen und die Fähigkeiten der eigenen Einheiten aufbohren kann, die einem dann für immer und ewiglich erhalten bleiben. Momentan hält es sich zwar noch in Grenzen, aber für die Zukunft kann man sich ein WoW entsprechendes Suchtverhalten nach Gegenständen & Co. ausmalen. Das Interessantere an WorldShift ist hierbei die größere strategische Komponente, da man sich nicht nur um eine Figur sondern um viele gleichzeitig zu kümmern hat.
Ein- und Ausblicke
In grafischer Hinsicht weiß WorldShift zu gefallen. Zwar klebt die dreh- und zoombare Kamera für meinen Geschmack ein wenig zu nah am Boden, ansonsten wird man aber Augenzeuge hübscher 3D-Landschaften und -Einheiten. Auch die Wettereffekte wissen einen anzusprechen. Manchmal fehlt einem der letzte Kick eines „Company of Heroes“, aber im Vergleich zu dem, was die Norm bildet, ist hier ein Sich-Abheben im guten Sinne festzustellen. Am Sound gibt es ebenfalls wenig auszusetzen. Vielleicht nur, dass die Sprecher etwas zu professionell und zu wenig natürlich klingen, aber das ist wohl eine Sache des Geschmacks.
Fazit
Mit WorldShift steht uns ein Titel ins Haus, der bereits jetzt gefällt. Zwar mangelt es im Mehrspielermodus aufgrund der etwas eintönigen Karten momentan noch etwas an der Kurzzeitmotivation. Aber die Entwickler haben während der gesamten Betaphase gezeigt, dass sie gezielt Verbesserungen einbauen können. Wir können also frohgemut auf den 17. April blicken, an dem WorldShift erscheinen soll.
Gesamtübersicht: WorldShift (PC)
Informationen zum Spiel:
Hersteller:
Ersteindruck: Sehr Gut
Hersteller:
Publisher:
1-6 Spieler
Multiplayermodi:
ca 50 Euro
Preis:
Deutsch
Sprache:
Echtzeitstrategie
Genre:
Ersteindruck: Sehr Gut