Wer kennt sie nicht, die verrückten Jungs von MTV, die sich gegenseitig mit selbstverachtenden Stunts übertreffen? Blut und blaue Flecken gehören dort schon fast zum guten Umgangston. Nun könnt ihr eure Gewaltfantasien zumindest teilweise gemütlich vom eigenen Sessel aus ausleben. Um euch eventuell vor einem Fehlkauf zu bewahren, haben wir dieses Spiel einem Test unterzogen.

Das Spiel ist unterteilt in einige wenige optionale Modi. Zum einen der MTV-Herausforderungsmodus, indem ihr unter Zeitdruck verschiedene Aufgaben bewältigen müsst. Und zum anderen habt ihr die Möglichkeit, die meisten Spiele auch noch gegen euren Freund auszutragen. Mit den verdienten Punkten aus dem Herausforderungsmodus dürft ihr euch dann ein paar kleinere Filmchen und zusätzliche Charaktere freischalten.

Wenn ich ganz ehrlich sein soll, wirkt das Spiel phasenweise richtig hässlich. Die Spiele sind kurz und einfach gehalten und teilweise einfach nur lieblos modelliert. So müsst ihr beispielsweise in einer der ersten Aufgaben einen der Protagonisten einen Hang hinterstürzen lassen. Mit der L1- und R1-Taste könnt ihr dabei seinen Körper lenken und ihn so auch beschleunigen. Wie ihr an diesem Beispiel merkt, sind die Steuerungsmöglichkeiten extrem begrenzt. Mehre Aufgaben gibt es zu erfüllen: Schaden am Körper, Schnelligkeit, weiter Sprung und gewisse Ziele treffen. Die ersten Male ist es noch ganz witzig. Doch bald hat man den Dreh heraus, und die Schwierigkeit sackt in den Keller. Auch wirkt der Abhang wirklich extrem trist. Ein paar Sträucher, ein paar Felsen und das war es im Großen und Ganzen auch schon. Das Schadensmodell ist auch nicht gerade ausgeklügelt, denn es werden einfach verschiedene Brüche und sonstige Verletzungen am rechten unteren Bildrand angezeigt, die der Spieler soeben erlitten haben soll. Auch die anderen Spiele zeigen keine Brillanz. Beim Vorortsurfen werdet ihr hinter einem Auto hergezogen, müsst alles mögliche zerstören und 500 Meter auf einem Zaun entlanggleiten. Außer Springen und Lenken könnt ihr allerdings nicht viel machen. Ihr könnt auch nicht stürzen, was dem Spiel völlig die Herausforderung nimmt. Auch hier ist das Leveldesign vergleichbar mit dem späten 90ern, als die 3D-Grafik gerade ihre ersten Schritte machte. Das ist schon richtig traurig in der heutigen Zeit. Ein paar weitere Spiele beschäftigen sich nur damit, dass man rechtzeitig irgendwelche Tasten drückt, wie beispielsweise bei "Partyboy" der dann sinnlos vor sich hintanzt. Das beste Spiel ist noch das, bei dem ihr auf einem Hochhaus seid und gegen einen Kontrahenten einen Einkaufswagen so knapp wie möglich vor der Kante zum stehen bringen müsst. Fahrt ihr zu weit, stürzt ihr ab, bremst ihr zu früh, gewinnt womöglich der andere. Hier kommt sogar sowas wie ein taktisches Element mit ins Spiel, wenn ihr euch mit einem Kumpel messen wollt. Trotzdem wird auch hier die Langeweile nach wenigen Spielen Einzug halten.

Wie bereits erwähnt, lässt die Steuerung auch zu wünschen übrig. Sie ist nicht direkt ungenau, aber irgendwie lenkt und bedient sich alles ziemlich grobmotorisch. Für die meisten Spiele reichen dann auch schon zwei bis drei Tasten aus, was auf Dauer einfach viel zu wenig ist.

Meiner Meinung nach hat man mit diesem Spiel einen richtigen Griff ins Klo getan. Es ist nichts mehr als eine wirklich billige Vermarktung einer sehr erfolgreichen US-Serie. Eventuell hätte man mit dem Spiel auch noch gute Absätze erzielt, aber die einzigen, die sich dieses Spiel wirklich antun werden, sind wohl Jugendliche oder Kinder, aber da das Spiel offiziell erst ab 18 Jahren zu haben ist, wird das ein bisschen schwierig. Zumindest in Deutschland. Ich rate euch, den Kauf dieses Spiel gut zu überlegen und vielleicht erst einmal ein paar Proberunden zu spielen, wenn ihr nicht gerade im Geld schwimmt. Das einzig wirklich Positive ist der Sound. Durch die Originalstimmen sowie diverse Rockgruppen kommt hier doch noch ein bisschen Fahrt ins Spiel.