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Ratatouille (PS2/PS3)


Der Film ist erfolgreich - aber kann auch das Game überzeugen? Viel zu oft wurden Filmversoftungen in der Vergangenheit in den Sand gesetzt. So auch Ratatouille? Charlotte Messerschmidt und Uwe Billen haben sich die Versionen für die PS2 und PS3 geschnappt und sind mit Ratte Remy auf kulinarische Reise gegangen. Ihr Bericht sagt euch, ob Ratatouille Fast Food für zwischendurch oder ein 5 Gänge Menü für Gourmets ist.

Es war nur logisch, dass wir als Liebhaber reizender Animationsfilme gemeinsam mit dem plüschigen Nager Remy auf ein Happy End im Pixar-Film „Ratatouille“ hoffen. Bekanntermaßen gibt es das auch. Und als Liebhaber dieser Filme ergab es sich fast ebenso logisch, dass wir uns das Spiel zum Film besorgten (die Wahl fiel auf die PS2 und die PS3-Version, doch ist der Titel für alle aktuellen Plattformen erhältlich). Wie Remy sich auf der Konsole macht, lest ihr in unserem Kleintierreport.

Jeder kann kochen
Getreu dem Motto des französischen 5-Sterne-Koch August Gusteau will auch Remy, von Natur aus Ratte mit großer Familie, seiner Neigung frönen und kochen. Er ist gesegnet mit einer sensiblen Nase und einem eindeutigen Geschmackstalent. Nicht jeder in seiner Umgebung hat dafür Verständnis, was Probleme vorprogrammiert. Aufgrund einiger unglücklicher Umstände findet sich unser Held bald in Paris wieder und welche Stadt ist besser geeignet, einen Gourmetkoch zu wahrer Größe zu führen?

Die aus dem Film bekannte Geschichte findet sich locker im Spiel wieder. Doch auch wer den Film nicht kennt, wird der Handlung durch Zwischensequenzen gut folgen können, zumal im Spiel selbst das große Kochen leider ausbleibt.

Wozu Kochlöffel und Controller wirklich gut sind
Während der Film den Schwerpunkt auf das Kochen legt, setzt das Spiel mehr auf die anderen Fähigkeiten des Helden, um verschiedene Level und Ausgaben zu meistern.
Wir haben es hier mit einem Jump’n Run zu tun, dessen Missionen vor allem dazu dienen, die große Sippe mit Futter zu versorgen. Gekocht wird nur in Minispielen, die als Auflockerung eingestreut werden.
Ansonsten sammeln wir eine bestimmte Anzahl abgenagter Äpfel, entschärfen mit herumliegenden Kochlöffeln scharfe Mausefallen, manipulieren Gasuhren, benutzen Lichtschalter, balancieren über Kabel oder klettern an Garnrollen hoch. Wenn wir mal nicht weiterwissen, aktivieren wir die L1-Taste und schon befinden wir uns im Spürnasen-Modus, der über einen blauen Duftstrahl anzeigt, wo etwa der nächste Apfelgriebs oder der Auftraggeber ist. Das ist vor allem in bevölkerten Szenerien wie dem Marktplatz sehr hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren.
All diese Dinge sind vor allem dazu gedacht, Remy von A nach B zu bringen. Die Art der Fortbewegung ist dabei durchgehend sehr ansprechend animiert, doch auf Dauer werden die recht ähnlichen Missionen etwas eintönig. Das der Weg zum Ziel trotzdem nicht gerade leicht ist, steht außer Frage, doch geübte Spieler werden selbst an waghalsigen Sprung- und Klettermissionen nicht lange sitzen, wogegen wir
gleich elfmal hintereinander auf dem nackten Asphalt aufklatschen und eine bemitleidenswerte Sterbeanimation von Remy sehen. Dabei haben wir das sehr ausführliche Tutorial ordentlich mitgespielt…
Wozu Controller wirklich gut sind? Die sind zum Steuern da – was habt ihr denn erwartet? Jedenfalls erschließt sich die Steuerung sehr schnell und die Bewegungskombinationen erfolgen fast alle über ein und dieselbe Taste.

Ich bin ein Karton!
Als Ratte lebt es sich gefährlich. Mit der Beliebtheit steht es nicht gerade zum Besten und dann sind auch noch so viele so viel größer. Um trotzdem zu überleben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einmal entdeckt, sollte ihr schnellstmöglich aus dem Blickfeld des Feindes verschwinden. Ob das glückt, zeigt eine Anzeige an, die bei Gesehenwerden rot wird. Sobald ihr euch versteckt oder ruhig verhaltet, schwindet die Aufmerksamkeit des Gegners. Das können Katzen und Hunde sein, aber natürlich auch Menschen. Um dem Sichtfeld zu entkommen, kann gesprintet werden, dann flitzt Remy geschwind herum
und wenn man kurz vorher Juiced 2 gespielt hat, artet das Rattenrennen schon mal in Autorennen aus, zumal die Rennanimation stilecht mit Staubwolken und Quietschen beim Bremsen einhergeht und ein Schadensmodell gibt es auch, denn Remy reibt sich deutlich die ramponierte Nase, wenn wir ihn irgendwo unsanft gegen rennen lassen. Wer es eher gemächlich mag, sucht sich eine Kiste oder Tasse, kriecht drunter und wartet, bis die Gefahr vorbei ist.
Kleines Viehzeug wie Kakerlaken zerteilen wir mit einem Kung-Fu-Schwanzwirbel oder rollen elegant mit einem Ball über sie hinweg.

Missionen, Boni und Minispiele
Fast alle Missionen und Aufgaben drehen sich darum, Futter zu besorgen. Das wiederum passiert vor allem durch Einsammeln von verschiedenen Dingen. Dazwischen finden sich Extra-Aufgaben, die nicht immer sinnvoll sind. Der Weg ist hierbei das Ziel - hüpfen, springen, balancieren, klettern, in alten Dosen herumpaddeln, durch Rohre rutschen (und wenn es nicht schnell genug geht, schiebt Remy sich sehr putzig vorwärts).
Eine Mission beziehungsweise ein Level besteht dabei aus etwa sechs Einzelaufträgen.
Ab und an gibt es das Minikochspiel, nämlich dann, wenn eine Kochstellen-Markierung erreicht wird. Dabei müssen dann die richtigen Zutaten benutzt werden. Schafft Ihr das erfolgreich, gibt es „Gusteau Punkte“, die in dessen Geschäft gegen Spielmodi oder Cheats eingetauscht werden können.
Außerdem gibt es noch die Traumwelten, die zwar schick aussehen, aber nicht gerade üppigen Spielspaß bieten.

Remy ist süß
Obwohl bei weitem nicht so kuschelig wie im Film, ist die Animation der Ratte doch sehr gelungen. Sie bewegt sich flüssig und ist rund, wo sie rund sein muss. Ansonsten sind die Level grafisch recht einfach gehalten, nichts Besonderes, aber auch okay für diese Art von Spiel.
Die Musik ist vorrangig beschwingt, manchmal auch ruhig, aber immer passend zum französischen Hintergrund der Geschichte.



Fazit von Charlotte zur PS2-Version
Ratatouille ist nicht gerade ein Knaller unter den aktuellen Spielen, aber verstecken muss es sich auch nicht wirklich. Alles in allem ist es leichte, und stellenweise doch sehr amüsante Kost und die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten gefallen. Der Wiederspielwert ist recht gering und die kleine Schwester hat vermutlich mehr Spaß daran. Von dieser Seite betrachtet sind wir wahrscheinlich einfach die falsche Zielgruppe - das Game richtet sich doch eher an die jüngeren Spieler unter uns.

Fazit von Uwe zur PS3-Version
Auch auf der PS3 haut mich das Spiel nicht vom Hocker. Der Niedlichkeitsfaktor ist hoch, aber der Wiederspielwert kommt nicht übers Mittelmaß hinaus. Auch auf der PS3 richtet sich Ratatouille klar an ein jüngeres Publikum. Die grafischen und spielerischen Möglichkeiten der PS3 werden in keiner Weise ausgereizt. Schade, denn vom Potenzial des Filmes hätten die Entwickler mehr abschöpfen können.


Charlotte Messerschmidt (PS2) & Uwe Billen (PS3) - 20.12.2007



Gesamtübersicht: Ratatouille (PS2/PS3)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
60%
Sound:
90%
Grafik:
70%
Singleplayer:
73%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

PS2/PS3
System:

ca. 40/60 Euro
Preis:

Deutsch
Sprache:

Jump `n Run
Genre: